Hundert Prozent Recyclingbeton

München/Freimann · Studierende bauen Pavillon auf Gelände der Bayernkaserne

Legen selbst Hand an: Beim innovativen Lehrprojekt bauen Studierende einen Recyclingbeton-Pavillon, der die Vorteile des Baustoffs demonstrieren soll. Foto: Johanna Weber

Legen selbst Hand an: Beim innovativen Lehrprojekt bauen Studierende einen Recyclingbeton-Pavillon, der die Vorteile des Baustoffs demonstrieren soll. Foto: Johanna Weber

München/Freimann · Studierende der Hochschule München haben in diesem Semester einen 20 Quadratmeter großen Pavillon aus Recyclingbeton auf dem Gelände der Bayernkaserne im Münchner Norden gebaut. Das Projekt soll die Einsatzmöglichkeiten des nachhaltigen Baustoffs demonstrieren, der zu hundert Prozent aus dem Abriss vor Ort hergestellt wurde.

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Sogar Europaweit nimmt das Recyclingprojekt eine Vorreiterrolle ein. Der Bauschutt aus dem Abriss wird vor Ort recycelt und soll künftig für die Neubauten wiederverwendet werden. 200.000 Tonnen sogenannter R-Beton können aus dem alten Schutt auf dem Gelände hergestellt werden.

In der Praxis müssen Bauträger noch von dem neuen Baustoff überzeugt werden. Um Bedenken von Bauherren und Bauunternehmern auszuräumen, bauten Architektur- und Bauingenieursstudierende der HM unter der Leitung von Andrea Kustermann, Thorsten Stengel und Christoph Dauberschmidt (Fakultät für Bauingenieurwesen) sowie Arthur Wolfrum (Fakultät für Architektur) gemeinsam einen Muster-Pavillon mit 20 Quadratmetern Grundfläche. Dieser besteht aus Recyclingbeton mit hundert Prozent rezyklierter Gesteinskörnung.

Der Pavillon zeigt selbstbewusst die Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten des Recyclingbetons. Vier interdisziplinäre Gruppen aus Bauingenieur- und Architekturstudierenden gestalteten und bauten als Sichtbeton jeweils vier Stützen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen. Das Ergebnis zeigt die Gestaltungsmöglichkeiten – von rau bis fein, plastisch, verspielt oder streng. Das Gelände der Bayernkaserne wird der Ort sein, an dem Recyclingbeton künftig zum Einsatz kommen wird. Als erster Bauträger hat sich die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG in München verpflichtet, rezykliertes Baumaterial zu verwenden. Geplant ist auch der Neubau eines Jugendzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne, das mit einem möglichst großen Anteil an Recycling-Material gebaut werden soll. Am 15. Juli wird der Muster-Pavillon offiziell eröffnet.

Artikel vom 08.07.2021
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