Das Leben kehrt zurück

Treffpunkt Grünwald hat viele neue Ideen im Gepäck

Nicole NIedermeier (l.) und Alexandra Bitterwolf (r.) freuen sich, dass der Betrieb im Treffpunkt Grünwald wieder Fahrt aufgenommen hat. Foto: Heike Woschee

Nicole NIedermeier (l.) und Alexandra Bitterwolf (r.) freuen sich, dass der Betrieb im Treffpunkt Grünwald wieder Fahrt aufgenommen hat. Foto: Heike Woschee

Grünwald · Kaum durfte der Treffpunkt Grünwald im Haus der Begegnung in der Tobrukstraße 2 wieder seine Pforten öffnen, schon war ein Großteil der zahlreichen Stammgäste wieder da. "Es ist wunderbar, dass sich das Haus wieder mit Leben füllt", freut sich der Leiter der Nachbarschafshilfe, Tobias Sicheneder.

Geschlossen war der Treffpunkt während des Lockdowns nicht, Essen und Getränke gab es aber nur to go oder auf Bestellung. Das Miteinander, das nun wieder gelebt wird, kann aber auf Dauer durch nichts ersetzt werden, sind sich alle Beteiligten einig.

Stolz sind Tobias Sicheneder und Projektverantwortliche, Alexandra Bitterwolf aber nicht nur auf die große und treue Gästeschar, sondern auch auf das bunte Team, das gemeinsam mit einigen Hauptamtlichen den Laden schmeißt. "Die Altersspanne unserer Helfer liegt zwischen 16 und 80 Jahren. Die gewünschte Begegnung der Generationen findet hier schon in unserem Team statt", ist Tobias Sicheneder sichtlich stolz. Im Gespräch miteinander werden Ideen entwickelt und am Programm für den Treffpunkt gestrickt.

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Vor Ausbruch der Pandemie hatte man langsam begonnen neben dem Angebot an Speisen und Getränken auch einige Angebote und Gesprächskreise zu etablieren. Corona hat diesen Bemühungen aber erst einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt, da die Inzidenzzahlen weiter sinken, wage man sich wieder daran, neue Programmpunkte aufzunehmen und zu planen. Nicole Niedermeier wird ab Herbst schwungvolle Kreistänze für jedermann anbieten, aber auch Tanzkreise im Sitzen.

Dieses Angebot richtet sich an alle, die körperlich nicht mehr so fit sind, aber dennoch Spaß an der Bewegung haben.

"Gemeinsam und mit Musik fällt es viel leichter, sich zu bewegen. Außerdem macht es Spaß und pflegt die Geselligkeit", erklärt Nicole Niedermeier. Wenn die Teilnehmer nach ihrer Sportstunde dann noch im Treffpunkt einkehren, gemeinsam einen Kaffee trinken und so neue Bekanntschaften und Freundschaften knüpfen, umso besser. Willkommen ist aber auch der, der nur zum Essen kommen möchte. Immer frisch Gekochtes steht auf der Wochenkarte. Großen Wert legt man im Treffpunkt auch auf Frische und Regionalität.

Aus diesem Grund wurde ein kleiner Gemüse- und Kräutergarten im Quartier angelegt. Gemeinsam mit den Anwohnern werden die vielfältigen Kräuter und Gemüsesorten gehegt und gepflegt, geerntet wird ebenfalls gemeinsam.

Soziales Engagement beim Mittagessen

Bezahlt wird nach einem Drei-Preise-System, bei dem der Gast selber bestimmt, welchen Preis er bezahlen möchte: Der günstigste Preis für das jeweilige Gericht ist für Menschen mit einem kleinen Geldbeutel, der mittlere Preis ist kostendeckend und der höchste Preis deckt die Mehrausgaben für die Preiskategorie 1, erläutert Tobias Sicheneder. Das Experiment ist aufgegangen, die Quersubvention klappe hervorragend.

Während der Sommermonate wolle man den Treffpunkt auf jeden Fall aufhalten, zu lange habe man während des Lockdowns geschlossen haben müssen, ist sich das Team einig. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 9.00 bis 17.00 Uhr. Weiterhin kann aber das Essen auch mitgenommen werden, ein Service, den viele zu schätzen gelernt hätten.

Lang ersehnt war auch die Wiederöffnung des Secondhandladens der Nachbarschaftshilfe Grünwald nach den langen Monaten des Lockdowns. Der kleine, aber feine Secondhandladen der Nachbarschaftshilfe Grünwald befindet sich ebenfalls im "Haus der Begegnung". Geöffnet hat dieser wieder zu seinen normalen Öffnungszeiten: Montags von 9 bis 13 Uhr, donnerstags von 9 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr. Um alle Regelungen zu befolgen und der Größe des Ladens geschuldet, war einkaufen für einige Zeit nur mit vorheriger Terminabsprache möglich.

Jetzt kann man wieder nach Herzenslust vorbeikommen und shoppen. Sollten tatsächlich zu viele Personen gerade nach Schnäppchen Ausschau halten, kann man sich die Zeit beispielsweise bei einer guten Tasse Kaffee im daneben liegenden Treffpunkt oder auf der Terrasse vertreiben. Natürlich müssen alle geltenden Hygienemaßnahmen eingehalten und eine FFP2-Maske getragen werden. Dennoch wolle man sich den Spaß an der Sache nicht verleiden lassen, sind sich die fleißigen Helfer der Einrichtung der Nachbarschaftshilfe einig. Jede Menge schöner Sommersachen für die ganze Familie findet man dort für kleines Geld.

Im Angebot sind aber auch schmückende Accessoires und Handtaschen allere Art. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, sind sich alle Beteiligten einig. "Oftmals ist es so, dass Kunden etwas bringen und gleich mit einem neuen Lieblingsteil wieder nach Hause gehen", verrät eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, Doris Zieran. Spenden werden während der Öffnungszeiten angenommen. Gespendet werden sollte aber nur das, was man im Zweifelsfall auch selber kaufen würde. Fleckige oder kaputte Sachen bitte vorher aussortieren und nur wirklich ordentliche Sachen in den Spendensack geben, lautet die Bitte der Organisatorinnen.

Der Secondhand-Laden der Nachbarschaftshilfe wird in den Sommerferien eine kurze Pause einlegen, wann genau steht noch nicht fest. Bis dahin kann man sich hier aber noch mit flotten Teilen für die Sommergarderobe eindecken oder aber seinen Schrank von ungetragenen Dingen befreien. hw

Artikel vom 30.06.2021
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