Kampf den Kippen

Neue Poinger Ortsgruppe des Bund Naturschutz hat Aktion gestartet

Gruppenbild am Poinger Marktplatz: Andreas Pankow, Mechthild Spieß, Charlotte Schmid mit ihren Töchtern Rosamund und Heidi sowie Christina Tarnikas (von links) vor dem Start der Aktion. Foto: Christina P. Tarnikas

Gruppenbild am Poinger Marktplatz: Andreas Pankow, Mechthild Spieß, Charlotte Schmid mit ihren Töchtern Rosamund und Heidi sowie Christina Tarnikas (von links) vor dem Start der Aktion. Foto: Christina P. Tarnikas

Poing · Die Interessengemeinschaft Artenschutz in Poing ist Geschichte – sie hat sich kürzlich in eine Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) in Bayern umgewandelt. Für ihr erstes Projekt unter neuem Namen hat sich die Gruppe ein brisantes Thema ausgesucht, das die Aktivisten schon seit den Anfängen als IG Artenschutz beschäftigt hat: die Vergiftung der Umwelt durch das achtlose Wegwerfen von Zigarettenkippen.

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Bereits mehrfach hatte die Gruppe tausende Zigarettenstummel allein auf dem Poinger Marktplatz eingesammelt und auf die negativen Folgen dieses Handelns aufmerksam gemacht. Da immer noch zu viele Kippen in der Natur landen, gehen die Naturschützer nun mit einer neuen Strategie dagegen vor. Pünktlich zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai starteten sie eine neue, innovative Anti-Kippen-Aktion auf dem Poinger Marktplatz. Dabei setzen sie vor allem auf ein bisschen Humor, Information und best-practice-Ideen.

In Poing gibt es zahlreiche Treffpunkte, an denen das „Kippen-Aufkommen“ besonders hoch ist. Zum Auftakt der Aktion gingen die BN-Aktiven mit ihrem auffallenden Bollerwagen vom Marktplatz aus durch den Bergfeldpark zum Badesee. Begleitet wurden sie von „Kippi“, einer überdimensionalen wandelnden und sprechenden Zigarette. An allen Sitzbänken, an denen besonders viele Kippen lagen, befestigte die Gruppe einen laminierten Info-Flyer. Er klärt die Raucher darüber auf, dass ihre Kippen in der Natur jahrelang nicht verrotten, zahlreiche Gifte und Mikroplastik freisetzen und diese schließlich über das Grundwasser und die Nahrungskette auf unseren Tellern landen.

Zusätzlich hinterließ die Gruppe auffallende bunte Dosenaschenbecher, die von einem Gruppenmitglied in Handarbeit angefertigt wurden. Damit soll niemand mehr eine Ausrede für herumliegende Zigarettenstummel haben. Um das Ganze noch zu toppen, hängten die Aktivisten an die Bänke Taschenaschenbecher, „Poinger Ascherl“, die sich die Leute kostenlos mitnehmen können. Auf dem Weg durch den Park gab es viele Gespräche mit rauchenden und nicht-rauchenden Poingern. Fast durchweg stieß die Aktion auf positive Resonanz. Viele zeigten sich überrascht über die riesigen Dimensionen des Kippenproblems.

Die Anti-Kippen-Aktion wird auch von der Gemeinde Poing unterstützt, sie soll über mehrere Wochen laufen. Zweiter Bürgermeister Reinhard Tonollo (SPD) bedankte sich zum Start der Kampagne vor Ort bei den Aktivisten für ihren engagierten Einsatz. Der Bund Naturschutz hofft, die Raucher und vielleicht auch ein paar andere Müllsünder zu einer Verhaltensänderung bewegen zu können. Wer sich der neuen Ortsgruppe anschließen möchte, meldet sich per E-Mail an poing@bund-naturschutz.de

Artikel vom 09.06.2021
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