Das Viertel schützen

Stadt München erlässt neues Erhaltungssatzungsgebiet "Obere Au"

Das neue Erhaltungssatzungsgebiet "Obere Au" zieht sich von Gebsattelstraße und Regerplatz (Foto) bis zur Welfenstraße. Foto: bs

Das neue Erhaltungssatzungsgebiet "Obere Au" zieht sich von Gebsattelstraße und Regerplatz (Foto) bis zur Welfenstraße. Foto: bs

Au/Untergiesing · Es gibt sie seit 34 Jahren – und sie gelten als wichtiger Bestandteil der Münchner Wohnungspolitik: Erhaltungssatzungsgebiete sollen bezahlbaren Wohnraum sichern und gewachsene Bevölkerungsstrukturen in den Vierteln schützen. Mit der "Oberen Au" wird es künftig ein Erhaltungssatzungsgebiet mehr in München geben, teilte die Landeshauptstadt mit. Zudem wird das schon bestehende Gebiet „Untere Au/Untergiesing“ deutlich erweitert.

Weiterer Artikel zum Thema
Stadt erlässt Erhaltungssatzung „Haidhausen“ erneut
Artikel vom 08.02.2021: Viertel soll Charakter behalten

Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Stadtrats hat beschlossen, das neue Erhaltungssatzungsgebiet „Obere Au“ auszuweisen. Das neue Erhaltungssatzungsgebiet liegt vollständig im Stadtbezirk Au-Haidhausen, oberhalb der Isarhangkante. Es erstreckt sich im Norden zwischen der Gebsattelstraße, dem Regerplatz und der Drächslstraße bis zur Auerfeldstraße. Der weitere Verlauf zieht sich entlang des Schwester-Eubulina-Platzes zur Welfenstraße, die den südlichen Abschluss bildet, und hin zur Senftl-, Reger- und Hochstraße.

Das neue Erhaltungssatzungsgebiet umfasst nach Angaben der Stadt München in etwa 2.200 Wohnungen, in denen rund 3.700 Einwohner leben. In dem Gebiet liegen mit dem Maria-Theresia-Gymnasium und der Grund- und Mittelschule Weilerstraße auch zwei Schulen sowie mit dem Schwester-Eubulina-Platz und dem Zita-Zehner-Platz kleinere Grünflächen.

In der Au, die seit 1854 zu München gehört, gibt es damit jetzt gleich zwei Erhaltungssatzungsgebiete. Das schon bestehende Gebiet „Untere Au/Untergiesing“ wird im nördlichen Teil auf dem Gebiet des Stadtbezirks Au-Haidhausen und im südlichen Teil im Bereich des Stadtbezirks Untergiesing-Harlaching erweitert. Dadurch kommen rund 2.500 Wohnungen hinzu. Das neue Erhaltungssatzungsgebiet erstreckt sich südlich der Schweigerstraße zwischen den Isarauen und der Falkenstraße, zwischen der Gerhardstraße und der Hangkante. Seine südliche Begrenzung bildet der Mittlere Ring. Das Gebiet umfasst nun insgesamt rund 13.600 Wohnungen, in denen um die 21.800 Einwohner leben.

Neben den zwei Erhaltungssatzungsgebieten rechts der Isar werden die Gebiete „Sendling“ und „Gärtnerplatz-/Glockenbachviertel“ im gleichen Umgriff beibehalten. Das Erhaltungssatzungsgebiet „Haidhausen“ war bereits Anfang März erneut erlassen worden. Mit dem neuen Gebiet und den Erweiterungen werden künftig rund 6.200 mehr Münchner/innen als bisher in Erhaltungssatzungsgebieten leben, gibt die Stadt an. München hat jetzt 30 Erhaltungssatzungsgebiete, in denen über 300.000 Menschen zu Hause sind.

Instrument seit 34 Jahren im Einsatz

Das Instrument der Erhaltungssatzung kommt in München seit 1987 zum Einsatz. Es handelt sich um sogenannte "Milieuschutzsatzungen" nach § 172 Baugesetzbuch. Bestimmte bauliche Vorhaben und Nutzungsänderungen sowie die Umwandlung von Haus- in Wohnungseigentum stehen in Erhaltungsatzungsgebieten unter einem zusätzlichen Genehmigungsvorbehalt. Damit soll die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung in einem Gebiet erhalten bleiben. Die Mehrzahl der neu erlassenen Erhaltungssatzungen in München gilt unbefristet. Ihre Eignung wird alle fünf Jahre erneut überprüft und dokumentiert. Bei befristeten Satzungen erfolgt die Überprüfung rechtzeitig vor ihrem Ablauf. Bei allen Überprüfungen werden auch die Bereiche im Umfeld des Gebiets mituntersucht.

Artikel vom 03.05.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...