"Zusammen gegen Sexismus"

Kampagne gegen Sexismus im Landkreis Ebersberg startet am Sonntag

Bild der Kampangen-Gruppe beim virtuellen Treffen im Internet. Weitere Mitstreiter werden gesucht. Foto: KJR

Bild der Kampangen-Gruppe beim virtuellen Treffen im Internet. Weitere Mitstreiter werden gesucht. Foto: KJR

Ebersberg-Landkreis · Sexismus ist in unserer Gesellschaft auch im Jahr 2021 allgegenwärtig und hat die unterschiedlichsten Nuancen und Ausprägungen. Obwohl in den letzten Jahrzehnten wichtige Schritte für Emanzipation und Rechte der Frauen und Mädchen gegangen wurden, sind Frauen nach wie vor massiver Diskriminierung ausgesetzt, was sich in Bereichen wie dem Gender-Pay-Gap, der überproportionalen Übernahme von Care Arbeit, der Unterrepräsentation in Führungspositionen und Politik sowie der Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* ausdrückt.

Sexuelle und körperliche Übergriffe an Frauen (die durch die #Metoo Debatte öffentliche Aufmerksamkeit erreichten), sind dabei die traurigste und extremste Form der Diskriminierung und Ausdruck patriarchaler Machtstrukturen und Unterdrückungsmechanismen.

Sexismus beginnt jedoch schon viel früher und ist für Mädchen und Frauen ständiger Begleiter in ihrem Alltag und ihrer Lebenswelt. Sexismus zeigt sich dabei oft in subtiler und vielschichtiger Art und Weise und wird gesellschaftlich nicht als solcher wahrgenommen oder verharmlost. Frauen und Mädchen haben oft Bedenken, Übergriffe zu melden – weil sie in unserer Gesellschaft normalisiert wurden. Die steigenden Zahlen der Beratungsgespräche des Frauennotrufs im Landkreis Ebersberg zeigen die Problematik auch in unserem Landkreis auf. Im Jahr 2020 wurden fast 1000 Beratungsgespräche durchgeführt. Dabei handelt es sich in der Regel um Frauen und Mädchen deren Leidensdruck schon sehr hoch war. Es muss mit einer deutlich höheren Dunkelziffer an Betroffenen gerechnet werden.

Seit 2018 ist in Deutschland die Istanbul Konvention in Kraft getreten - ein völkerrechtlicher Vertrag zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Die Gesellschaft für das Problem zu sensibilisieren, die individuellen Schnittstellen zum Thema zu verdeutlichen und Hilfsangebote auszubauen, ist seitdem staatliche Aufgabe.

Aus diesem Grund haben die „Beratungsstelle Frauennotruf Ebersberg“, die „Aktion Jugendzentrum Ebersberg e.V.“, der „Kreisjugendring Ebersberg“ sowie engagierte Unterstützerinnen aus der „Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen“ beschlossen eine Kampagne im Landkreis Ebersberg zu starten, um das Bewusstsein für Sexismus zu schärfen, über das Thema Sexismus aufzuklären und sich dafür einzusetzen eine Gesellschaft der Gleichberechtigung ohne Einschränkungen aufgrund des Geschlechts (und jedweder anderen Kategorie) zu schaffen. Der Abbau von Benachteiligung in der Gesellschaft ist ein wichtiger Beitrag in der Demokratiebildung und der Gewaltprävention. Die Projektgruppe besteht aus zehn Personen aus den vier Projektpartner*innen und wird finanziell von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Ebersberg gefördert.

Zum Kampagnenauftakt wird am Sonntag, 25. April, um 15.00 Uhr ein großes Banner am Aussichtsturm Ebersberg gehisst, um auf die Problematik und die Kampagne hinzuweisen. Anschließend wird ab 26. April in der Auftaktphase jede Woche eine Frage zum Thema Sexismus über die Social-Media-Kanäle der Projektpartner*innen veröffentlicht. Alle Interessierte*n sind eingeladen, sich hierbei online an den Umfragen zu beteiligen! Die Ergebnisse der Umfragen werden auf der Projekthomepage präsentiert. Im Anschluss daran geht es in die kreative Phase der Kampagne: es werden viele weitere interessierte Mitwirkende gesucht, denn es soll ein Videoprojekt entstehen, das für das Thema Sexismus sensibilisiert und darüber aufklärt.

Beteiligt sein sollen neben professionellen Kräften viele weitere Mitwirkende und Betroffene. Das Projekt ist grundsätzlich offen angelegt und soll multiperspektivisch auf die Problemlagen von Mädchen* und Frauen* eingehen. Es ist zudem in Workshopphasen angelegt, sodass die Beteiligten nicht nur inhaltlich arbeiten können, sondern sich auch das technische Know-How einer Filmkampagne aneignen können.

Weitere und aktuelle Infos sind auf der Homepage zu finden: www.kjr-ebe.de/projekte/watch-out Wer Interesse hat mitzuwirken, kann sich bei Philipp Spiegelsberger (E-Mail: mail@kjr-ebe.de Tel.: 08092/21038) melden.

Artikel vom 23.04.2021
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