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Gleiche Planungsgrundlagen von Kiefersfelden bis München
Die Europaabgeordnete Angelika Niebler (re.) sprach in ihrem Zornedinger Büro mit Susanne Höpler (AK Bahnlärm Kirchseeon) und Peter Pernsteiner (AG Bahnlärm des Zornedinger Gemeinderates) über Verbesserungsmöglichkeiten. F: Claudia Oberhauser - Archiv
Ebersberg · Ein Zusammenschluss aller Bürgerinitiativen und Arbeitskreise Bahnlärm entlang der Strecke des Nordzulaufes des Brennerbasistunnel von Aßling bis zum Knoten München hat sich auf drei Kernforderungen zur Begleitung der anstehenden Planungen verständigt. Diese Forderungen werden auch auf breiter Front von der lokalen Politik unterstützt.
Themenseite: Bürger und Politiker im Ebersberger und Rosenheimer Land fordern natur- und umweltschonende Lösungen und Lärmschutzmaßnahmen
Schon seit geraumer Zeit arbeiten die Initiativen bei der Erarbeitung von Forderungen zum Lärmschutz und Verbesserung der Lebensbedingungen an der Strecke von Rosenheim nach München zusammen. Immer wieder stehen die Gremien vor Ort, aber auch viele Gemeinderäte vor der Frage, „was wird auf unsere Region mit der Eröffnung des Brennerbasistunnels an Verkehr zukommen“.
Die DB Netze und auch die zuständigen Ministerien sind bis heute nachvollziehbare Antworten schuldig geblieben. Letztendlich ist das durchgeführte Raumordnungsverfahren der Regierung von Oberbayern zum Streckenverlauf im Inntal auch für den weitergehenden Nordzulauf nach München von entscheidender Bedeutung. Im Raumordnungsverfahren wurde von der DB Netze der international mit den Anrainerstaaten des Nordzulaufs abgestimmte Auslegungsfall der Kapazität des BBT, und der davon abgeleitete Bemessungsfall von 400 Zügen pro Tag, als Grundlage für die anstehenden Planungen im Inntal dargestellt.
Forderung Nr. 1: Gleiche Planungsgrundlagen von Kiefersfelden bis Knoten
München!
Diese für das Inntal benannte Planungsgröße muss aus
Sicht der Initiatoren ebenfalls in der Fortschreibung für den Nordzulauf
von Rosenheim- Knoten München die Grundlage der Planungen der Neubaustrecken
(NBS) und Ausbaustrecken (ABS) bilden. Für diesen Abschnitt verweist die
DB Netze dagegen immer wieder auf die Planzahlen aus dem Bundesverkehrswegeplan
2030 (BWVP). Dabei liegen diese Zahlen allein für den lärmintensiven Schienengüterverkehr
um mindestens 100 Züge pro Tag unter dem für das Inntal festgelegten Planungswert.
Höhere Zahlen aus diversen Studien wie der Trimode- Studie sind bei dieser Betrachtung nicht einmal in Ansatz gebracht. Wenn also für die heutige Planung im Inntal mindestens 100 Güterzüge mehr fahren sollen, müssen diese unbedingt auch auf der Strecke nach München ihre Berücksichtigung finden! Die Zahlen des BVWP 2030 werden heute schon im laufenden Verkehr erreicht und der BBT ist noch nicht einmal eröffnet. Eine gemeinsame Planungsbasis ist dringend geboten!
Forderung Nr 2: Bei gleichem Lärm - gleicher Lärmschutz für alle!
Aus diesen Planungsständen entsteht für die Anwohner der Gemeinden entlang
des Nordzulaufes ein Szenario, das schon heute um die Gesundheit der Betroffenen
fürchten lässt. Daraus hat sich die Diskussion nach aktivem Lärm- und Emissionsschutz
nach Neubaustandard an der gesamten Strecke entwickelt. Der durch die Züge
entstehende Lärm, ohne die Rahmenbedingungen Neubau- oder Bestandsstrecke,
ist zuerst einmal gleich. Durch den Zeitpunkt der Erstellung der Strecke
werden die Anwohner aber in zwei Kategorien geteilt.
Gerade diejenigen, die schon lange Jahre unter Lärm leiden, erhalten nach der heutigen Rechtslage keine Lärmvorsorge und werden somit massiv benachteiligt. Bei einem Neubau der Strecke werden von Anfang an lärmreduzierende, technische Elemente in die Bauausführung einbezogen, ein Grenzwert darf nicht überschritten werden. Dabei werden am BBT-Nordzulauf durch die weitaus dichtere Bebauung an den Bestandsgleisen im Vergleich zu den Neubaugleisen ein Vielfaches der Anwohner*innen steigendem gesundheitsschädlichem Lärm ausgesetzt. Es bedarf somit insbesondere an einer Ausbaustrecke dieser Größenordnung eines nach gleichen, höchsten Standards ausgeführtem Lärm- und Emissionsschutz an Neubau- wie auch an Bestandsgleisen.
Forderung Nr. 3: Ostkorridor Rosenheim- Mühldorf in die Planung aufnehmen
und mit hoher Priorität vorantreiben
Da langfristig bei steigenden
Verkehrsmengen, auch mit weiterem Einsatz von digitalen Zugführungs- und
Signaltechniken, die Kapazitätsgrenzen der bestehenden Strecken erreicht
sein werden, bedarf es bei einer zukunftsfesten Planung einer Ausweichstrecke
in Richtung Norden. Die anstehende Verkehrswende, die klimabedingte und
notwendige Ausweitung des ÖPNV, die Einführung des Deutschlandtaktes werden
neben steigendem Schienengüterverkehr dazu auch eine stärkere Auslastung
der bestehenden, von der S-Bahn ab Grafing genutzten Gleise bedeuten. Daher
fordern wir die Einbeziehung des Ostkorridors in die Planungen und dessen
Umsetzung.
Die von dem Zusammenschluss der Initiativen entwickelten drei Kernforderung erfreuen sich der einhelligen Unterstützung der an der Strecke liegenden Gemeinden. Von Aßling bis zum Bezirksausschuss Trudering- Riem, beide Landräte der betroffenen Landkreise, alle Bürgermeister, – " alle an der Strecke ziehen an einem Strang".
Noch ist die Zeit für eine gute Planung. Die Menschen entlang der Strecke des Nordzulaufs des BBT tragen schon heute eine große Belastung – sie wollen aber in Zukunft nicht noch weiter unter die Räder kommen!
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