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Ein Blick auf zwei besondere Brunnen im Münchner Osten
München · Wasser marsch!
Der Auia-Brunnen zeigt eine Allegorie die Vorstadt Au, geschaffen von Ludwig Schwanthaler, dem "Vater" der Bavaria an der Theresienhöhe. Bild rechts: Der Josef-Ruederer-Brunnen stand einst im Garten des gleichnamigen Münchner Schriftstellers. F: bs
München-Au-Bogenhausen · Traditionell am Gründonnerstag, heuer also bereits am 1. April, hat in München die Brunnensaison begonnen. Bis Mitte Mai werden sämtliche, um die 200 städtischen Brunnen von ihrer Winterverschalung befreit, gereinigt und in Betrieb genommen. Insgesamt gibt es in der Stadt München sogar fast 700 Brunnen, die meisten davon auf öffentlichen Plätzen und in Grünanlagen – und auch in den Vierteln rechts der Isar finden sich so einige Kleinode.
So steht im Herzen der Au, an der Ecke Franz-Prüller-Straße/Lilienstraße und nur ein paar Schritte vom Deutschen Museum entfernt, der kleine Auia-Brunnen. Die Frauengestalt - eine Allegorie der bis 1854 eigenständigen Vorstadt Au - trägt auf dem Kopf eine Mauerkrone, während ihre linke Hand ein Wappenschild mit drei Lilien hält. Die Blumen weisen wohl auf das nahgelegene Kloster Lilienberg hin, in dem sich heute das Haus des deutschen Ostens befindet. Der prominente Bildhauer Ludwig Schwanthaler hat den Auia-Brunnen 1848 errichtet. Im selben Jahr verstarb Schwanthaler. Sein wohl bekanntestes Werk - die Bavaria an der Theresienhöhe - wurde so erst nach seinem Tod eingeweiht.
Bis 1943 hatte der Laufbrunnen ein besonderes Umfeld. Er steht gegenüber dem Haus Lilienstraße 66, das einst das Gasthaus zur Weißen Lilie, bekannt als "Radlwirt", beherbergte, und neben der ehemaligen Wagnerbräu-Gaststätte auf Hausnummer 29. 1899 wurde der Brunnen restauriert, von der Freileitung getrennt und an die neue Hochdruckleitung der Stadt angeschlossen.
Wer im nördlichen Haidhausen unterwegs ist, am Europaplatz die Bezirksgrenze nach Bogenhausen überschreitet und dann parallel zur Maria-Theresia-Straße durch die Maximiliansanlagen geht, entdeckt schnell einen nackten Knaben, der über ein Wasserbecken wacht. Dieser kleine Brunnen ist nach dem Münchner Schriftsteller Josef Ruederer (1861–1915) benannt, der einige Jahre in Bogenhausen lebte. In seinen Romanen und Komödien prangerte Ruederer, der aus einer großbürgerlichen Familie stammte, den sittlichen Verfall in München, auch die Korruption und Heuchelei an. 1907 ließ er sich in der Maria-Theresia-Straße 28 eine Villa errichten, in deren Garten die Originalfigur des Brunnens stand.
Nach dem Tod des Autors gelangte der "Knabe mit der Feder" per Schenkung an die Stadt München und ging an seinem heutigen Platz im Mai 1920 in Betrieb. Der literarische Nachlass von Josef Ruederer befindet sich ein paar Meter weiter, in der Monacensia. In den Kriegsjahren 1944/45 verschwand die Figur. Die jetzige wurde von der Gießerei Agostino Zuppa gegossen und auf einen Unterbau aus Muschelkalk gesetzt. Seit 1963 fließt im Josef-Ruederer-Brunnen erneut das Wasser. Benjamin Schuldt
Artikel vom 18.04.2021Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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