Eine Karte für gerade mal 5 Mark

Chronik zu den Olympischen Spielen 1972

Der Olympiapark: Wussten Sie, dass die geringste Auslastung bei Olympia '72 die Fußballspiele der Vor- und Zwischenrunde hatten? Symbolbild: Daniel Mielcarek

Der Olympiapark: Wussten Sie, dass die geringste Auslastung bei Olympia '72 die Fußballspiele der Vor- und Zwischenrunde hatten? Symbolbild: Daniel Mielcarek

München/Olympiapark · Was war vor genau 50 Jahren? Olympia rückte immer näher. Es waren nur noch 16 Monate bis zur Eröffnung der Sommerspiele und immer mehr fieberten die Münchner dem Großereignis entgegen – als im April 1971, genau fünf Jahre nach der Vergabe der Spiele durch das IOC, endlich der Ticket-Vorverkauf begann. Und damit auch der Ansturm auf die begehrten Eintrittskarten, die nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel in den Handel kamen.

Mehr als zwei Drittel des Kontingents, gut drei Millionen der 4,48 Millionen Tickets, standen nur Bundesbürgern innerhalb West-Deutschlands zur Verfügung. Davon wiederum allein 780.000 Karten nur für Bewohner Münchens und der umliegenden Landkreise, die die Karten gegen Vorlage ihres Ausweises in sieben Filialen des Amtlichen Bayerischen Reisebüros als den zentralen Vorverkaufsstellen erwerben konnten.

Im April '72 startete der Vorverkauf

Um auch einkommensschwächeren Gruppen den Zugang zu ermöglichen, kosteten die billigsten Tickets 5 DM für Vorrundenwettbewerbe und 10 DM für ein Finale. Die teuerste Karte war mit 100 DM ein Ticket in der besten Kategorie für Eröffnungs- und Schlussfeier. Die Bilanz: Für alle in München stattfindenden Wettbewerbe wurden 3.116.092 und damit 89,68 Prozent aller Tickets verkauft. Die meisten Zuschauer kamen natürlich zur Leichtathletik ins Olympiastadion (1.081.834).

Die beiden Entscheidungen im Bogenschießen auf der Werneckwiese im Englischen Garten hatten zwar die wenigsten Zuschauer (8.469), dafür aber eine Auslastung von 99,73 Prozent. Für Wettkämpfe außerhalb Münchens (inklusive Kanu in Augsburg und Segeln in Kiel) verkaufte das Organisationskomitee 191.043 Tickets. Die geringste Auslastung hatten dabei die Fußballspiele der Vor- und Zwischenrunde, die auch in Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Passau stattfanden.

Hier wurden nur 101.521 der 834.795 verfügbaren Tickets (12,16 Prozent) abgesetzt. Der absolute Ladenhüter war das 1:0 von Mexiko gegen Sudan an einem Montagnachmittag um halb 5: Vor 500 zahlenden Zuschauern im Städtischen Stadion von Nürnberg. Der Gesamterlös aller verkauften Tickets belief sich auf 53.420.871 DM.

Weitere Infos zur Historie auf www.olympiapark.de

Artikel vom 14.04.2021
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