Großer Verbesserungsbedarf

Zwei Drittel der Radfahrenden in Markt-Schwaben fühlen sich nicht sicher

Viel Verkehr und wenig Platz: 73 Prozent der Markt-Schwabener fühlen sich beim Radfahren durch die Marktgemeinde gefährdet. Foto: Stefan Dohl

Viel Verkehr und wenig Platz: 73 Prozent der Markt-Schwabener fühlen sich beim Radfahren durch die Marktgemeinde gefährdet. Foto: Stefan Dohl

Markt Schwaben · Seit gut einem Jahr müssen alle mit den Auflagen zur Bekämpfung der Corona Pandemie leben. Einen gewissen Ausgleich haben sich viele mit der Neuentdeckung des Fahrradfahrens geschaffen.

Eines der Ergebnisse davon ist: der Radverkehr hat im vergangenen Jahr auch im Landkreis Ebersberg einen deutlichen Zuwachs erlebt. Bei der Radinfrastruktur in allen Gemeinden des Landkreises besteht allerdings noch ein großer Bedarf an Verbesserungen. Stellvertretend dafür zeigt das Ergebnis des ADFC Fahrrad-Klimatests 2020 der Gemeinde Markt Schwaben was alles nicht stimmt und wo man Verbesserungen ansetzen muss.

Demnach fühlen sich 73 Prozent der Markt-Schwabener Radler beim Radeln gefährdet. Zudem bemängeln 79 Prozent der Befragten die fehlende Radverkehrsförderung in jüngster Zeit. Weitere 85 Prozent wünschen sich mehr Werbung fürs Radfahren und 65 Prozent sprechen sich für breitere Radwege aus. 64 Prozent der Radler finden kaum geeignete Abstellmöglichkeiten für ihr Rad und 62 Prozent wünschen sich bessere Mitnahmemöglichkeiten für Fahrräder im Öffentlichen Verkehr.

76 Prozent vermissen die Möglichkeit, ein öffentliches Fahrrad zu mieten und 55 Prozent der Radler wollen bessere Ampelschaltungen für Radfahrende. Für 60 Prozent der Befragten ist das Radfahren in Markt-Schwaben stressig und die Hälfte der Radfahrenden (51 Prozent) berichtet, sich nicht als Verkehrsteilnehmer akzeptiert zu fühlen.

54 Prozent der Radfahrenden geben an, dass in Markt-Schwaben Jung und Alt radeln. 62 Prozent berichten, dass sie keinen Konflikten mit Fußgängern begegnen. Laut 53 Prozent der Befragten gibt es jedoch häufig Konflikte mit Autofahrern.

Bedeutung des Radverkehrs während Corona gestiegen

91 Prozent der Befragten geben an, dass es in der Corona-Zeit in Markt-Schwaben keine handfesten Signale für mehr Fahrradfreundlichkeit gegeben hat. Gleichzeitig hat die Bedeutung des Fahrrades nach Meinung von 68 Prozent der Befragten während der Pandemie zugenommen. 60 Prozent haben während des Corona-Jahres neue lokale Ziele und Orte mit dem Rad entdeckt.

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Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Umfrage zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt. Er umfasst 27 Fragen. Bei der aktuellen Befragung wurden außerdem 5 Zusatzfragen zur Fahrrad-Situation während der Covid-19-Pandemie in den Städten gestellt. Zwischen September und November 2020 konnten Radfahrer ihre Meinung zum Fahrradklima in ihrer Stadt abgeben. 2020 bewerteten 78 Menschen das Fahrradklima in Markt-Schwaben, deutschlandweit waren es rund 230.000.

Die Ergebnisse für Markt-Schwaben zeigen Aufholbedarf: 55 Prozent berichten von Hindernissen auf den Radwegen, 68 Prozent geben an, sich auf den Radwegen nicht sicher zu fühlen und 79 Prozent fühlen sich gefährdet, wenn sie im Mischverkehr zusammen mit Autos fahren müssen. Mit einer Gesamtbewertung der Fahrradsituation 4,05 belegt Markt-Schwaben deutschlandweit Platz 286 von 418 in der Kategorie < 20.000 Einwohner. Vergleichbare Städte wie Wettringen (1,96), Reken (2,10) und Rutesheim (2,22) schneiden besser ab.

Alle Ergebnisse findet man unter https://fahrradklima-test.adfc.de/ im Internet.

Artikel vom 24.03.2021
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