Handwerkliche Mängel und falsche Annahmen?

Fankritik an »Löwenumfrage 2.0«

Kontrovers: Online-Umfrage des TSV 1860. Foto: Anne Wild

Kontrovers: Online-Umfrage des TSV 1860. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Die Freunde des Sechz’ger Stadions e.V. reagieren mit einer kritischen Stellungnahme auf den zweiten Teil einer Umfrage des TSV 1860 München, die dieser aktuell unter seiner Anhängerschaft führt. Zwar begrüße man »ausdrücklich, dass der TSV 1860 München seine Fans um deren Meinung fragt«, doch die »Löwenumfrage 2.0« würde Qualitätskriterien vermissen lassen und Schwächen in der Fragestellung aufweisen, die eine Fehlinterpretation der Umfrageergebnisse erwarten lassen, moniert die Faninitiative.

Auf ihrem Facebook-Kanal stellen die »Freunde des Sechz’ger Stadions«, die sich seit 25 Jahren beharrlich für das Grünwalder Stadion einsetzen, im Dialog mit anderen Usern fest: »Wir sind mit der Stadionthematik seit Jahren bewandert (…) und kennen alle Anforderungen auswendig.« Vor diesem Hintergrund entfaltet sich die Kritik der Initiative an der »Löwenumfrage 2.0«. Diese würde, was den Themenkomplex Stadion anbelangt, »komplett am Thema vorbei führen«. Konkret seien »alle stadionrelevanten Fragen so formuliert, dass nur eine Ablehnung der Umbaupläne als Ergebnis heraus kommen kann«, stellen die »Freunde des Sechz’ger Stadions« fest. Man habe in der Umfrage »keine möglichen Antworten gefunden, die der derzeitigen Situation tatsächlich gerecht« würden und die die Planungen der Stadt begrüßen würden. Dadurch werde »ein völlig falsches Bild gezeichnet«, das »mit der eigentlichen Meinung der Teilnehmer nicht im Einklang« stehe.

Beim TSV 1860 München erhofft man sich nach eigener Darstellung »repräsentative Ergebnisse« zu erlangen, die »wertvolle Hinweise für die Weichenstellung in wichtigen Entscheidungsprozessen« liefern und »hilfreichen Input für unsere Verhandlungen mit unseren Partnern« bieten sollen. Die »Freunde des Sechz’ger Stadions« kritisieren, die acht Fragen und Auswahlmöglichkeiten zum Themenkomplex Stadion wären von falschen Annahmen geprägt. Was als Resultat erwünscht sei, würde in Frageform bereits hineingegeben.

Im Grundsatz wird bei der Gestaltung von Umfragen zwischen geschlossenen und offenen Fragen unterschieden. Bei einer geschlossenen Frage sollen die Befragten einen Sachverhalt bewerten, indem sie zwischen vorformulieren Antwortmöglichkeiten eine oder mehrere auswählen. Bei offenen Fragen werden den Teilnehmenden keine Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Die »Löwenumfrage 2.0« arbeitet überwiegend mit geschlossenen Fragestellungen.

(as)

Artikel vom 22.03.2021
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