Eine Punktlandung in Eching

Eching · Spatenstich für neue 3-Feld-Tennishalle mit Sozialtrakt & 4 Wohnungen

Spatenstich zum Wiederaufbau der Echinger Tennishalle. Foto: Privat

Spatenstich zum Wiederaufbau der Echinger Tennishalle. Foto: Privat

Eching · Nach dem Brand der Echinger Tennishalle vor fast drei Jahren beschloss der Gemeinderat, den Wiederaufbau voranzutreiben: Nach anderthalbjährigen zähen Verhandlungen mit der Brandversicherung wurde anschließend eine Einigung erzielt, die der Gemeinde den Wiederaufbau einer vergleichbaren Tennishalle mit Wohnungstrakt ermöglicht.

Die Leistung der Brandversicherung inklusive Abbruchkosten der alten Halle beläuft sich auf zirka 4 Millionen Euro.

Im Januar 2020 hat der Gemeinderat beschlossen, die 3-Feld-Tennishalle um einen rund 100 Quadratmeter großen Gymnastiksaal zu ergänzen und eine vierte Wohnung einzuplanen. Zudem wird der Abstand zwischen den Tennisplätzen nach den Vorgaben des Internationalen Tennisverbands vergrößert und ein Zugang hinter den Plätzen angelegt. Diese Erweiterungen des Bauvorhabens sind nicht durch die Versicherungsleistung abgedeckt. Gemäß Kostenberechnung soll das Gesamtprojekt mit rund 5,1 Millionen Euro zu Buche schlagen und somit rund 1 Million über den durch die Versicherung gedeckten Kosten liegen - aufgrund des zusätzlichen Raumprogramms.

In der Sitzung des Gemeinderats am 23. Februar 2021 wurde nun ein Großteil der Gewerke vergeben. Die Ausschreibungsergebnisse liegen in Summe fast exakt im Rahmen der veranschlagten Kosten – die Abweichung liegt bei unter einem Prozent. Eine Punktlandung.

Zum Spatenstich am 3. März waren Vertreter der Planungsfirmen sowie der ausführenden Auftragnehmer auf die Baustelle geladen. Architekt Nepomuk Wagner von einem ortsansässigen Architekturbüro hob die nachhaltige Holzbauweise und den barrierefreien Zuschnitt der vier Wohnungen hervor. Die Konstruktion eines Dachs mit je einer tragenden Mittelstütze zwischen den Tennisplätzen sei nicht nur ressourcenschonend, sondern auch kostensparend. Bürgermeister Sebastian Thaler zeigte sich erfreut, dass „die Planungen des Architekten nach Vergabe der entscheidenden Gewerke exakt im veranschlagten Kostenbudget und im Zeitplan liegen“, auch wenn er „als passionierter Tennisspieler und Vereinsmitglied natürlich gerne bereits im kommenden Winter in der Halle Tennis spielen würde“. Winfried Matschke, Ehrenvorsitzender der Tennisabteilung und treibende Kraft hinter dem Projekt von Seiten des Vereins verglich den kiesigen Boden mit den harten Verhandlungen mit der Versicherung: „Es war ein steiniger Weg bis hierher.“

Die Tennisabteilung des SC Eching hat derzeit zirka 350 aktive Mitglieder und rund 20 Mannschaften, die am Spielbetrieb teilnehmen. Bis zum Brand der Tennishalle diente die Tennisanlage im Echinger Freizeitgelände mit ihren insgesamt 15 Sandplätzen auch als Austragungsort der Bayerischen Meisterschaften. Seit 1995 wurden vom örtlichen Trainer Thomas Schauer jedes Jahr im August die Bavarian Junior Open ausgetragen, ein internationales Jugendturnier der höchsten Kategorie. Die späteren Weltranglistenersten Ana Ivanovic, Jelena Jankovic, Caroline Wozniacki oder Anna Kournikova haben in ihrer Jugend bereits in Eching aufgeschlagen.

Auf dem Dach wird übrigens eine Photovoltaik-Anlage errichtet. Interessierte Bürger können sich an der Anlage beteiligen, die rechnerisch rund 150 Haushalte mit regenerativer Energie versorgen wird. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2022 geplant. Die Tennishalle wird bereits vorab fertiggestellt und sobald möglich für den Spielbetrieb freigegeben werden. Somit wird in der Wintersaison 2021/22 ein Probebetrieb ermöglicht.

Artikel vom 10.03.2021
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