26,9 Millionen-Projekt

Großzügiger Neubau der Grund- und Mittelschule Oberding

Ein großzügiger Neubau der Grund- und Mittelschule Oberding ist entstanden, und jetzt kann nicht einmal eine würdige Einweihungsfeier stattfinden. Foto: kw

Ein großzügiger Neubau der Grund- und Mittelschule Oberding ist entstanden, und jetzt kann nicht einmal eine würdige Einweihungsfeier stattfinden. Foto: kw

Oberding · 25 Millionen Euro für die Schule, noch einmal 1,9 Millionen für die Schulsportanlagen. Da kann Landrat Martin Bayerstorfer wieder seinen spontanen Spruch rausholen, der ihm schon bei der benachbarten Dreifach-Turnhalle (4,9 Millionen) bei der Einweihung 2018 rausgerutscht war: „Da sieht man, was alles geht, wenn Geld da ist.“

Da hatte die Gemeinde Oberding, „der reiche Onkel im Norden“ (Vizelandrat Jakob Schwimmer) ja auch noch Geld. Dann kam der Einbruch, der die Prosperität der Gemeinde jäh beendet hat. Bürgermeister Bernhard Mücke musste plötzlich auf Sparkurs schalten. Aber bei der Schule jetzt sparen, das will er nicht. Das hat er gegenüber Medienvertretern unmissverständlich zum Ausdruck gebracht.

Es ist eine große Schule: Die Mittelschule ist einzügig, die Grundschule aber mindestens zweizügig geführt: So haben drei erste Klassen gebildet werden müssen. Schulhausplanung wird durch so etwas nicht leichter, denn keine Gemeinde in der Wachstumsregion rund um den Flughafen näht solche Infrastruktureinrichtungen gern „auf Kante.“

Die Zuschussrichtlinien aber zwingen die Kommunen oft genug, genau das zu tun. Damit ist auch dieser Neubau eine Gradwanderung zwischen dem finanziell möglichen und dem gemeindeentwicklungs-statistisch notwendigen. Der ganze Komplex liegt verkehrsmäßig gut erschlossen an der Straße nach Notzing, angebunden auch über eine großzügige Bushaltestelle. Vier Baukörper sind es insgesamt, sodass kein monolithischer Klotz entstanden ist.

Ein Modul ist für die Mittelschule, zwei für die Grundschule, dazwischen liegt das Modul mit den zentralen Funktionen wie Verwaltung und Lehrerzimmer, Mensa und eine Aula, die auch für Kulturveranstaltungen taugt, weil sie über aufsteigende Sitzreihen verfügt. Die offene Ganztagsschule hat großzügige Räume bekommen. Der Bau ist weitgehend in Holz errichtet worden, eine Bauweise, die auch in anderen Schulhausneubauten im Landkreis bereits Verwendung gefunden hat, weil die jeweiligen Bauherren davon überzeugt sind, dass Holz einfach ein vernünftiges Lernklima erzeugt.

Dass der Schulhausneubau in einer Zeit erfolgt ist, wo immer mehr Schulen auf digitale Medien umsteigen, hat der Gemeinde Oberding geholfen: Sie konnte die dafür erforderlichen Techniken und Leitungen von Anfang an integrieren.

Eigentlich hätte der Umzug in das neue Schulgebäude schon zum Schuljahresbeginn erfolgen sollen, hat sich aber verzögert, sodass der Einzug jetzt mitten unter dem Schuljahr stattfinden musste. Und jetzt ist nicht einmal klar, wann eine würdige Einweihungsfeier stattfinden kann. Das ist etwas, was den Bürgermeister schon mächtig ärgert, denn er weiß ganz genau, dass er lagebedingt so schnell nicht wieder dazu kommen wird, etwas einzuweihen: Neues Rathaus, neuer Bauhof, das beides ist erst einmal verschoben. kw

Artikel vom 04.12.2020
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