Vom Junglöwen zum Profispieler

Der Weg des Dennis Dressel

Auf Rekordjagd: Dennis Dressel. Foto: Anne Wild

Auf Rekordjagd: Dennis Dressel. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Ziemlich genau vor einem Jahr, im November 2019, gelang Dennis Dressel sein erster Treffer als Profispieler in der Dritten Liga – beim 1:1 Remis der Münchner Löwen gegen die Reserve des FC Bayern. Der sportliche Vergleich mit dem Lokalrivalen war zugleich die Premiere von Neu-Trainer Michael Köllner. Mit dem Oberpfälzer Talentförderer ging auch der Stern des Giesinger Eigengewächses beim TSV 1860 München auf.

Der 22-Jährige Dressel zählt mittlerweile zum Stammpersonal der Münchner. Dabei ist sein Weg in den Profifußball nicht der eines hochbegabten Shooting Stars. Dressel hat sich den Platz im Ensemble des TSV 1860 München hart erarbeitet. Über die Reserve der Löwen, die in der Bayernliga Süd spielt, machte der 1,84 Meter große Athlet auf sich aufmerksam. Als Kapitän der U21-Mannschaft gelangen ihm zahlreiche Treffer und Torvorbereitungen, ehe er im Januar 2019 unter Trainer Daniel Bierofka erstmals mit ins Wintertrainingslager der Profis im spanischen Oliva Nova reisen durfte. Doch Bierofka hatte keine rechte Verwendung für den hochgewachsenen Mittelfeldspieler.

Am fußballerischen Talent des gebürtigen Dachauers zweifelten Beobachter nie. Dressel hat alle Mannschaften seit den U10-Junioren bei den Junglöwen durchlaufen, bestritt 43 Begegnungen in der A-Junioren Bundesliga – davon zwei im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft – sowie 24 Spiele in der B-Junioren-Bundesliga. Fraglich schien allein, ob der introvertiert wirkende junge Mann die Mentalität für den Profibetrieb mitbringen würde. Doch Dressel hat es allen gezeigt, sportliche Rückschläge verdaut, die Ratschläge seiner Ausbilder angenommen und sich über die zweite Herrenmannschaft empfohlen. Heute ist der schussstarke Linksfuß aus dem Profiteam des TSV 1860 München nicht mehr wegzudenken. Unter Trainer Köllner hat Dressel seine Rolle gefunden. Körperliche Robustheit im Zweikampf, Laufstärke und permanente Torgefahr zeichnen das Spiel des gebürtigen Dachauers aus.

Mit seinen vier Treffern gegen den Halleschen FC am vergangenen Samstag hat sich Dressel neben weiß-blauen Ikonen wie Rudi Völler, Fredi Heiß und Rudi Brunnenmeier einen Eintrag im Geschichtsbuch der Löwen gesichert. Heiß gelangen in der Meistersaison 1965/66 beim 9:1 zu Gast bei Borussia Neunkirchen vier Tore. Völler war der Torrausch in der Zweitliga-Spielzeit 1981/82 gleich zweimal vergönnt, beim 7:0 gegen Wormatia Worms und beim 5:2 über die Offenbacher Kickers – beide Male im Grünwalder Stadion. Unerreicht sind die fünf Treffer von Brunnenmeier an gleicher Stelle beim 9:0 des TSV 1860 München gegen den Karlsruher SC im Jahr 1965.

(as)

Artikel vom 09.11.2020
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