Kreativität & Tatendrang

Bürgerinitiative "Mehr Platz zum Leben" erhält Auszeichnung

Das Engagement der Bürgerinitiative "Mehr Platz zum Leben" wurde jetzt mit einem 1. Platz bei einem Wettbewerb zur kinderfreundlichen Wohnumfeldgestaltung belohnt. Foto: Privat

Das Engagement der Bürgerinitiative "Mehr Platz zum Leben" wurde jetzt mit einem 1. Platz bei einem Wettbewerb zur kinderfreundlichen Wohnumfeldgestaltung belohnt. Foto: Privat

Untergiesing · Blumen gab es einmalig vom Gartenbauamt als Dankeschön, höhere Lebensqualität aufgrund ihres Engagements gibt es täglich rund um den Hans-Miehlich-Platz. Die Rede ist von der Bürgerinitiative "Mehr Platz zum Leben", die kürzlich den 1. Preis im Wettbewerb "Mehr Grün für München" gewann.

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Artikel vom 13.04.2021: Nächstes Projekt am "Halt 58"

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Die Mitstreiter der BI wurden damit für ihr Engagement rund um den Halt der Buslinie 58 und ihre Bemühungen an der Hebenstreitstraße belohnt. Die Zwischennutzung der Bürgerinitiative an der Hebenstreitstr. 2 kann sich sehen lassen: Aus einer Baugrube wurde ein familienfreundliches Ambiente mit sozialer Nutzung geschaffen. Obendrein gibt es dort nun einen kleinen Skulpturenpark mit Werken z.B. der Mittelschule an der Cincinnatistraße. Aus öffentlichen Plätzen so etwas wie öffentliche Wohnzimmer zu machen ist das erklärte Ziel der BI, das sie mit viel Phantasie und Tatkraft verfolgt.

Zur Historie der Bürgerinitiative

Dass es den Hans-Mielich-Platz in seiner heutigen Funktion als verkehrsberuhigten Treffpunkt, Ruheoase und Kinderspielplatz überhaupt in dieser Form gibt, ist auch der Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« zu verdanken.

1997 hatte die Bürgerinitiative (BI) eine Fragebogenaktion bei den Anwohnern gestartet und sie nach ihren Wünschen für die künftige Gestaltung des damals von Straßen durchschnittenen Areals befragt. Damit aber nicht genug: die BI organisierte Planungstreffen, Ideenbörsen und Workshops, bei denen konkrete Vorschläge und Wünsche herausgearbeitet wurden. Diese Ideensammlung wurde schließlich zur Grundlage der Umgestaltungsmaßnahmen. Auf diesem Erfolg ruhte sich die BI aber nicht aus, sondern ist bis heute aktiv damit beschäftigt, das Viertel bewohnerfreundlicher zu gestalten. Viele engagierte Bürger haben seit der Gründung der BI mitgewirkt.

Der Motor des Ganzen ist jedoch Melly Kieweg, die im Bezirksausschuss 18 sitzt – und bis heute keinerlei Ermüdungserscheinungen zeigt, wenn es gilt, ein berechtigtes Interesse durchzusetzen. 1999 organisierte die BI die Aufstellung der sogenannten »Mini-Gärten«. Die ursprünglich grauen Betonpflanztröge wurden von den Kindern des Viertels bunt bemalt. Für die Pflege der Pflanzen wurden Patenschaften vergeben, die bis heute dafür sorgen, dass es auch jenseits von Parks und Gärten schön grün ist.

Ein angenehmer Nebeneffekt dieser Aktion: Wildes Parken auf dem Gehweg, wie es zuvor häufig üblich war, gehört nun der Vergangenheit an. Immer wieder ist seitdem der Hans-Mielich-Platz zum Veranstaltungsort für Feste geworden. Seit 2007 finden auf dem Hans-Mielich-Platz regelmäßig Kunstausstellungen durch das "Kunstforum Hans-Mielich-Platz statt. Seit 2014 setzt sich die BI auch für die Umgestaltung des „Halt 58“ ein. So wurde nach und nach aus einer Asphaltwüste ein Experimentierraum der Bürger und Künstler mit Mini-Gärten, bunter Brückengalerie und historischer Telefonzelle als Bücherschrank mit Wanderbank und Glücksbrunnen.

Stellvertretend für alle Mitstreiter der BI wurde Melly Kieweg 2008 die Medaille »München leuchtet« in Bronze verliehen, 2014 wurde ihr darüber hinaus die Urkunde »München dankt« verliehen. Um Ruhm und Ehre geht es den ehrenamtlich Engagierten aber nicht: Sie wollen den Platz, an dem sie leben, immer ein bisschen schöner und lebenswerter machen, als er ist. Allerdings könnten die Mitstreiter noch weitere tatkräftige Helfer gebrauchen, die sich mit für die gute Sache engagieren wollen, ob punktuell oder regelmäßig spielt dabei keine Rolle.

Wer sich also bei der Ausgestaltung seines Viertels engagieren möchte, erreicht die BI unter der E-Mail: mehrplatzzumleben@gmx.de oder im Internet unter www.mehrplatzzumleben.de hw

Artikel vom 16.09.2020
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