Ergebnisse in 48 Stunden

Besuch beim Corona-Testzentrum am Flughafen München

Die Corona-Tests sind kostenlos und dauern fünf bis sieben Minuten. Das Testergebnis kommt datengeschützt per E-Mail. Foto: kw

Die Corona-Tests sind kostenlos und dauern fünf bis sieben Minuten. Das Testergebnis kommt datengeschützt per E-Mail. Foto: kw

Erding/München · Am Münchener Flughafen ist das Corona-Testzentrum in Betrieb gegangen, es geht wohl nach dem Motto „wenn schon – denn schon“: Malteser und die Profis von Ecolog arbeiten hier Hand in Hand. Es werden alle modernen Techniken eingesetzt, dazu werden persönliche Kontakte weitgehend vermieden, etwa durch die Möglichkeit, einen QR-Code zu scannen für den Einstieg ins Testverfahren.

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Ecolog ist ein vor 20 Jahren gegründetes Unternehmen mit 12.000 Mitarbeitern an 150 Standorten in 40 Ländern. Das Unternehmen ist also derart groß aufgestellt, dass Testreihen dieser Dimension tatsächlich auch durchgeführt werden können. Das ist ein Thema angesichts der bekannten Pannen, die immer größere politische Kreise ziehen und bei Redaktionsschluss noch nicht ausgestanden waren. Aufgebaut ist die Station augenfällig am Airport-Center, über dem Durchgang zum Terminal 1, und die Beschriftung ist nicht zu übersehen. Es ist ein Stoßgeschäft, wie ein Mitarbeiter erzählte: Kommt ein Urlaubsflieger an gilt es, so schnell wie möglich alle Passagiere, die wollen, durch die Maschinerie zu begleiten.

Mehrere Reihen von Kabinen sind hier aufgebaut und mit einer Ampel gekennzeichnet. „Rot“ heißt natürlich: „Besetzt! Test läuft!“ Hier ist auch das Fotografieren verboten. Zu sensibel die persönlichen Daten der Menschen die, eine Maske vor dem Gesicht und den Koffer schon dabei, hier auflaufen und für den Test die Maske natürlich abnehmen müssen. Viele runde Stehtische sind vor dem Test-Center aufgebaut für das Ausfüllen von Formblättern. Eine „Task-Force“ ist ständig unterwegs, um mit Desinfektionsmitteln hinter allen Fluggästen herzuwischen. Sicherheitspersonal steht freundlich und unauffällig neben dem Eingang. Es geht enorm professionell zu.

Als der Sempt Kurier Erding sich mit der Genehmigung der Pressestelle des Flughafens auswies wurde er sofort von einem freundlichen Mitarbeiter in Empfang genommen und gelangte in die Zentrale des Unternehmens vor Ort: Leise Gespräche in allen möglichen Sprachen, Notebooks auf den Tischen. Dominant auf einem Tisch: Die Ladestation für die Akkus der Betriebsfunk-Geräte. Und doch wirkte es etwas improvisiert: In einer Ecke stapelten sich noch Kisten mit Material.

Aber die EDV-Infrastruktur, die war voll da: Konzentrierte Arbeit überall: Flugnummern wurden durchgegeben, Passagierzahlen, Ankunftszeiten. Der nächste Stoß kündigte sich an. Kristin Blades, Pressesprecherin von Ecolog, nannte eine Zahl: Knapp 100 Mitarbeiter hat das Unternehmen allein am Flughafen München im Einsatz. Davon sind 15 vom Malteser-Hilfsdienst. Diese ziehen rund 2.500 Tests durch, wobei die Sprecherin von einer steigenden Tendenz spricht.

Die Tests sind kostenlos und dauern fünf bis sieben Minuten. Der Aufwand, den der Freistaat Bayern und hier vor allem das zuständige Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen betreibt, wird allein dadurch schon deutlich. Und München ist nicht der einzige Flughafen im Freistaat: Ecolog arbeitet auch in Nürnberg und Memmingen. Die Tests sind für ankommende Fluggäste aus Nicht-Risikogebieten freiwillig, für Solche aus Risikogebieten verpflichtend.

Was Risikogebiet ist ändert sich täglich. Unternehmen in München beispielsweise stellen intern diese täglich aktualisierte Liste ins Netz für Dienstreisende. Am Airport sind die Pflicht- wie die freiwilligen Tests sogar kostenlos. Die Ergebnisse sollen in 48 Stunden vorliegen. Wird ein Passagier positiv getestet wird sofort das zuständige Gesundheitsamt verständigt, damit das weitere Vorgehen besprochen werden kann. Bis zur Vorlage eines negativen Ergebnisses gilt für alle häusliche Quarantäne. kw

Artikel vom 23.08.2020
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