Nachbarschaftshilfe dehnt der Kreis den Tafelgäste aus

Grünwald · Hilfe in Zeiten von Corona

Nachbarschaftshilfe-Mitarbeiter Admir Postura gehört zu den vielen fleißigen Helfern, die unter anderem für Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, einkaufen. Das Foto wurde vor der Einführung der Maskenpflicht aufgenommen. F: Nbh Grünwald

Grünwald · Die Nachbarschaftshilfe Grünwald hat ihre Dienstleistungen und Hilfsangebote an die Corona-Krise angepasst. "Viele unserer Dienste werden normalerweise von Ehrenamtlichen ausgeführt, die jetzt nicht selten selbst zur Gruppe der Gefährdeten gehören. Das konnten wir natürlich nicht riskieren und haben deswegen alle Angebote modifiziert", erklärt der Leiter der Nachbarschaftshilfe, Tobias Sicheneder.

Zum Glück war die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung, vor allem von Seiten junger Menschen so groß, dass alle unverzichtbaren Dienstleistungen wie beispielsweise "Essen auf Rädern" weiter laufen können. "Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Menschen", betont Sicheneder weiter.

Das hat sich auch nach der ersten Welle an Hilfsbereitschaft nicht geändert. So werden unter anderem weiter angeboten: hauswirtschaftliche Dienste, Begleitdienst/Betreuung (Einschränkung, keine Begleitung und Betreuung derzeit, aber Einkaufsfahrten ohne den Bürger.)

Die allgemeine Soziale Beratung findet ausschließlich telefonisch statt. Auch der Treffpunkt kann natürlich nicht wie gewohnt geöffnet haben. Er hatte sich, obwohl erst im Oktober letzten Jahres eröffnet, zu einem beliebten Treffpunkt für Alt und Jung entwickelt. Gemeinsam essen vor Ort ist derzeit natürlich nicht möglich, mit der Öffnung der Geschäfte am 27. April hat aber auch er die Küchentüre wieder aufgesperrt.

Allerdings gibt es die günstigen Mittagsangebote nur "to go" bzw. auf Vorbestellung . Hier wird allerdings um Anmeldung unter der E-Mail info@treffpunkt-gruenwald.de oder per Telefon zwischen 9 und 13 Uhr unter Tel. 649 649 99 49 gebeten, damit die entsprechenden Speisen zubereitet werden. Auch die Tafelgäste der Grünwalder Nachbarschaftshilfe wurden nicht vergessen.

Statt einer Ausgabe im Haus der Nachbarschaftshilfe wie sonst üblich werden sie von den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern derzeit kontaktlos beliefert. "Wir haben die Bedingungen, um von der Tafel in den Zeiten von Corona versorgt werden zu können, in Absprache mit der Gemeinde modifiziert. Ab sofort können sich bei uns auch alle die melden, die durch Kurzarbeit oder Einnahmeausfälle finanziell stark betroffen sind. Wer Interesse hat, soll sich einfach bei uns melden, wir klären dann ganz unkompliziert das Prozedere", berichtet Tobias Sichenender und weiter: "Wir wollen niemanden im Regen stehen lassen und haben uns für diese Zeit deshalb zu diesem Schritt entschlossen, denn viele Menschen müssen derzeit mit starken finanziellen Einbußen zurecht kommen."

Zum Glück sei die Spendenbereitschaft nach wie vor hoch, sodass eine Versorgung auch weiterer Tafelgäste derzeit durchaus möglich ist, versichert der engagierte Sozialpädagoge dankbar.

Die Geschäftsstelle im Haus der Begegnung ist für alle Anfragen von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr besetzt und kann telefonisch oder bevorzugt per E-Mail kontaktiert werden. Persönliche Besuche sind derzeit leider nicht möglich. Zu erreichen ist die Nachbarschaftshilfe unter Tel. 649 649 99 15 oder per E-Mail: info@nachbarschaftshilfe-gruenwald.de

Der beliebte Secondhand-Laden hat derzeit für den Verkauf allerdings noch geschlossen.

Spendenannahmen sind aber nach Absprache möglich, versichert Sicheneder. Auch hier wird man sicherlich bald ein geeignetes Konzept zur Wiedereröffnung erarbeitet haben. "Unsere Ehrenamtlichen stehen schon in den Startlöchern, aber die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten geht natürlich vor", so Tobias Sicheneder abschließend. hw

Artikel vom 06.05.2020
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