Immer ein offenes Ohr für Gleichgesinnte

München · Auch in Zeiten von Corona da: Die Anonymen Alkoholiker

Die Anonymen Alkoholiker helfen, wenn der Griff zur Flasche zur Sucht wird. Foto: hw

Die Anonymen Alkoholiker helfen, wenn der Griff zur Flasche zur Sucht wird. Foto: hw

München · Seit 66 Jahren treffen sich in Deutschland die Anonymen Alkoholiker, um sich gegenseitig Kraft und Durchhaltevermögen im Kampf gegen die Sucht zu bieten. Aufgrund der Corona-Krise ist derzeit ein persönliches Treffen leider nicht möglich.

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Der Grund für die Anonymität liegt auf der Hand, denn die Gesellschaft fördere zwar das Trinken, wolle von Trinkern aber nichts wissen. Die Anonymen Alkoholiker sind Frauen und Männer, die entdeckt und für sich eingestanden haben, dass Alkohol ein Problem für sie geworden ist.

Sie bilden eine weltweite Gemeinschaft, in der sie einander helfen, trocken zu werden und nüchtern zu bleiben. Jeder, der den Wunsch hat, mit dem Trinken aufzuhören, ist bei den Anonymen Alkoholikern willkommen.

Hilfe gibt es derzeit im Internet unter www.anonyme-alkoholiker.de, telefonisch täglich unter Tel. 089 555685 oder Kontaktaufnahme unter der E-Mail aa-muenchen@anonyme-alkoholiker.de

Es bedarf einigen Einfallsreichtums, um im Alltag gefährliche Klippen zu umschiffen. Hier haben die Anonymen Alkoholiker eine Reihe von Ratgebern herausgegeben, die praxisnah von solchen Möglichkeiten berichten, um weiterhin trocken zu bleiben.

Die Selbsthilfegruppe lebt vom gegenseitigen Austausch, sie weist nicht in Kliniken ein oder rät zu einer Therapie.

Ganz ohne Leitfaden steht die Gemeinschaft allerdings nicht da. Seit mehr als sechs Jahrzehnte treffen sich in Deutschland Anonyme Alkoholiker zu »Meetings«, um sich gegenseitig dabei zu helfen, nüchtern zu bleiben und für Menschen da zu sein, die ihr Alkoholproblem allein nicht lösen können. Zur Gemeinschaft gehört, wer zu einem AA-Meeting kommt und sich die zwölf Grundsätze beziehungsweise Schritte auf den Weg in ein trockenes Leben zu eigen machen will. Der erste Schritt auf diesem Weg beinhaltet das Bekenntnis, süchtig zu sein. Nur mit dieser Einsicht und diesem offenen Bekenntnis sind die Folgeschritte, die nötig sind, überhaupt möglich, sind sich die AA-Mitglieder sicher. Der Weg zur Genesung ist auch ein spiritueller, auch wenn keine Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft nötig ist, um mitzumachen.

Der zwölfte Punkt auf der Liste lautet: »Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchen wir, diese Botschaft an Alkoholiker weiterzugeben und unser tägliches Leben nach diesen Grundsätzen auszurichten«.

Füreinander da zu sein, sich in der Not beizustehen, ist eines der wichtigsten Grundsätze der Gemeinschaft.

In München und dem Landkreis werden normalerweise rund 80 Treffen angeboten. Eine genaue Auflistung findet man unter www.anonyme-alkoholiker.de oder unter der Nummer der Anonymen Alkoholiker: Tel. 55 56 85.

Artikel vom 31.03.2020
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