Zahl der positiven Testergebnisse steigt weiter an

Erstes Testzentrum für Haar

In der Tiefgarage im Poststadel wurde eine Drive In-Teststation eröffnet. Bürgermeisterin Gabriele Müller lässt sich in bei einem Testdurchlauf das Prozedere erklären. Dies ist keine öffentliche Teststation. Foto: Gemeinde Haar

In der Tiefgarage im Poststadel wurde eine Drive In-Teststation eröffnet. Bürgermeisterin Gabriele Müller lässt sich in bei einem Testdurchlauf das Prozedere erklären. Dies ist keine öffentliche Teststation. Foto: Gemeinde Haar

Haar · Am 19. März fand die Generalprobe der mobilen Teststation für den Coronavirus in der Gemeinde Haar statt. Die Tiefgarage am Poststadel (Münchener Straße 3) wurde zur Testung von Verdachtsfällen umgerüstet. Getestet wird nur mit Überweisung vom Arzt und im Auto.

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Seit Samstag arbeitet die Gemeinde Haar mit Hochdruck und großer Unterstützung der Haarer Ärzte, des kbo Isar-Amper-Klinikum, der Feuerwehr und dem Personal der Gemeinde an der Umsetzung der mobilen Teststation. Als idealer Standort wurde die Tiefgarage ausgemacht – in Abstimmung mit allen Fachleuten. Hier werden alle Sicherheitsmaßnahmen im besten Maße eingehalten.

Wer kann sich testen lassen?
Wer den Verdacht hat, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, wendet sich telefonisch an seinen Hausarzt. Dieser wird im Bedarfsfall eine Überweisung an die Teststation ausstellen, die der Gemeinde Haar übermittelt wird. Die Gemeinde meldet sich am gleichen, spätestens am folgenden Tag telefonisch bei der/dem Patientin/Patienten und vereinbart einen Termin.
Es hat keinen Sinn, direkt im Rathaus anzurufen oder direkt bei der Teststation ohne Termin vorbeizufahren – es wird dann keine Testung stattfinden.

Wie ist der Ablauf? Bürger*innen mit Termin fahren zum vereinbarten Zeitpunkt zur Tiefgarage, es findet an einer ersten Stelle eine Personenkontrolle statt.

Bitte bringen Sie dafür Ihren Ausweis bzw. Führerschein mit und das Versichertenkärtchen der Krankenkasse. Das medizinische Personal wird dann an einer nächsten Station einen Abstrich durchführen. Dieser erfolgt ausschließlich an Personen, die im Fahrzeug sitzen durch das heruntergelassene Autofenster. Das Ergebnis bekommen die Getesten über ihren Arzt mitgeteilt. Die Gemeinde bekommt die Meldungen aus Datenschutzgründen nicht, sehen Sie also von Anrufen im Rathaus ab – wir können Ihnen keine Auskunft über das Ergebnis erteilen.

Wer kann die Haarer Station nutzen? Wohin gehen Fußgänger?
Ganz wichtig: Nur der Arzt entscheidet, wohin seine Patient*innen im Verdachtsfall zum Test gehen. Die Station in Haar ist für die Bürger*innen der Gemeinde entstanden und wird von den Hausärzten hier am Ort genutzt. Die Teststation ist eingerichtet um das Gesundheitsamt und den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116 117) soweit zu entlasten, dass von ihm in Hausbesuchen die Menschen getestet und versorgt werden können, die nicht über die Möglichkeit verfügen, mit einem Fahrzeug in die Teststation zu kommen.

Schnelle Umsetzung und Schutz

Der herzliche Dank der Gemeinde Haar gilt allen, die sich an der sehr schnellen Realisierung der mobilen Teststation beteiligt haben und im Besonderen den Freiwilligen, die ab sofort die Tests durchführen. Dabei handelt es sich um medizinisches Personal, das sich für diese ehrenamtliche Tätigkeit gemeldet hat. Der Schutz der Freiwilligen steht an oberster Stelle und kann Dank des Einsatzes von Form-2-Anzügen (normalerweise für ABC-Einsätze), die uns von der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt worden sind.

Diese Anzüge können nach erfolgter Desinfektion mehrfach verwendet werden im Gegensatz zu den normalen Infektionsschutzanzügen. Desweiteren ist der Schutz durch eine gut strukturierte Teststation mit sämtlichen Desinfektionsmaßnahmen gewährleistet.

Laut Stand vom 23. März (11.15 Uhr) sind derzeit 279 Menschen positiv im Landkreis München getestet worden (davon 16 in Haar - Stand 23. März 11.15 Uhr), damit ist ein weiterer Anstieg zu verzeichnen. So betrug die Zahl der positiv Getesteten am Freitag, 20. März, noch 200 Fälle im Landkreis München. Die ansteigende Kurve sei unter anderem aber auch der Tatsache geschuldet, heißt es aus dem Landratsamt München, dass durch die externen Testzentren auch die Zahl derer erhöht wurden, die überhaupt getestet wurden.

Im Landratsamt München laufen nach wie vor alle Fäden in der Coronavirusbekämpfung im Landkreis München zusammen. Zahlreiche Maßnahmen sollen das Infektionsrisiko für die Kundschaft und die Belegschaft des Landratsamts minimieren. Für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Landratsamt eine Handreichung zusammengestellt sowie eine eigene Dienstanweisung erlassen. Diese regelt unter anderem, wie sich Beschäftigte zu verhalten haben, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, aber keinerlei Symptome zeigen und bei denen es somit aus infektionsschutzrechtlichen Gründen keine Veranlassung gibt, dem Dienst fern zu bleiben.

Ebenfalls geregelt ist darin, dass Eltern bis zu zehn ganze oder 20 halbe Tage für die Betreuung ihres Kindes freigestellt werden können, sofern nicht im Homeoffice gearbeitet werden kann. Zudem wurden in allen Liegenschaften Schilder aufgehängt, die darum bitten, auf einen Handschlag zur Begrüßung zu verzichten. Seit zwei Wochen werden zudem die Arbeits- und Büroräume sowie die Sanitärräume täglich desinfiziert. Alle Veranstaltungen, das Sportangebot sowie Inhouse-Fortbildungen wurden vorübergehend abgesagt. Alle Mitarbeiter wurden darum gebeten, statt Besprechungen Telefonkonferenzen durchzuführen. Am 17. März hat das Landratsamt dann letztendlich seine allgemeinen Öffnungszeiten eingestellt und bearbeitet die Anliegen der Bürger telefonisch oder per E-Mail. Nur in in existenziellen Notlagen kann nach telefonische Vereinbarung ein persönlicher Termin vereinbart werden.

Um die Vielzahl der Fragen an das Gesundheitsamt besser zu kanalisieren und für die Bürgerinnen und Bürger eine schnellere Erreichbarkeit zu gewährleisten, wurde ein Bürgertelefon eingerichtet. Das Bürgertelefon ist täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr unter der Tel. 62211234 erreichbar, auch am Wochenende.

Um die Bevölkerung möglichst umfassend zu informieren, hat das Landratsamt alle einschlägigen Informationen übersichtlich und knapp auf einer Sonderseite zusammengestellt.

Unter www.landkreis-muenchen.de/coronavirus können sie rund um die Uhr abgerufen werden.

Artikel vom 24.03.2020
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