Krisenstab eingerichtet

Landratsamt reagiert auf Coronavirus im Landkreis Ebersberg

Im Landratsamt wurde ein Corona-Infohotline für alle Landkreisbürger eingerichtet. Sie ist unter Tel. 08092/823 680 zu erreichen. Bild rechts: Das Coronavirus (SARS-CoV-2) führt auch zu einigen Einschränkungen im Landkreis Ebersberg. F: sd/gemeinfrei

Im Landratsamt wurde ein Corona-Infohotline für alle Landkreisbürger eingerichtet. Sie ist unter Tel. 08092/823 680 zu erreichen. Bild rechts: Das Coronavirus (SARS-CoV-2) führt auch zu einigen Einschränkungen im Landkreis Ebersberg. F: sd/gemeinfrei

Ebersberg/Landkreis Ebersberg · Spätestens seitdem die Staatsregierung am Dienstag beschloss, wegen der Coronavirus-Pandemie alle größeren Veranstaltungen im Freistaat bis einschließlich 19. April zu verbieten, ist die Verunsicherung bei vielen Menschen groß.

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Stand Donnerstag (12. März) waren auch im Landkreis Ebersberg 19 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Bereits anfang der Woche wurde das Humboldt-Gymnasium-Vaterstetten und die Grund- und Mittelschule Vaterstetten wegen zweier Coronavirus-Verdachtsfälle für vier Tage geschlossen.

Am Mittwoch (11. März) erhärtete sich ein Verdacht, sodass in beiden Schulen zunächst bis Freitag 20. März, nicht unterrichtet wird. Das Gymnasium Kirchseeon wurde ab Donnerstag ebenfalls geschlossen.
Weitere Schul-und Kindergartenschließungen sind derzeit nicht ausgeschlossen.

Auch das Landratsamt Ebersberg hat auf die Coronavirus-Pandemie und die wachsende Beunruhigung der Bevölkerung reagiert. Der Landkreis hat ein zentrales Diagnostikzentrum im früheren Kreissparkassengebäude in der Kolpingstraße eingerichtet, um Verdachtsfälle schneller erfassen zu können. Mehr Mitarbeiter am Bürgertelefon des Landratsamtes, Telefonnotdienst am Wochenende, tägliche Treffen des Krisenstabs im Landratsamt, Entlastung des Gesundheitsamtes bei einfachen Tätigkeiten, konsequente Fall- und Kontaktpersonen-Ermittlung durch das Gesundheitsamt und eine bessere Abstimmung der oberbayerischen Landkreise, sind weitere Maßnahmen des Landratsamtes in Sachen Coronavirus.

Unter Tel. 08092/823 680 finden alle Landkreisbürger Ansprechpartner, die entweder die benötigten Informationen gleich direkt geben können oder den richtigen Ansprechpartner vermitteln. Die Telefone sind zu den Öffnungszeiten des Landratsamtes besetzt. Zusätzlich wird am Freitagnachmittag bis 16 Uhr und am Samstag und Sonntag von 10 Uhr bis 15 Uhr ein Telefon-Notdienst angeboten.

Bürger mit einschlägigen Symptomen können auch den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter Tel. 116117 wählen, diese soll rund um die Uhr erreichbar sein, ist derzeit jedoch überlastet. Landrat Robert Niedergesäß hat im Landratsamt derweil einen Krisenstab eingerichtet, der täglich zusammenkommt. Hier werden die aktuellen Entwicklungen aus den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen zusammengeführt und notwendige Maßnahmen abgestimmt.

„In Vorbereitung auf solche Ausnahmesituationen haben wir im Landratsamt geschulte Mitarbeiter. Das bewährt sich jetzt“, so der Landrat. „Ich wünsche allen, die direkt durch das Virus erkrankt sind, dass sie bald wieder vollständig gesund werden und bitte diejenigen, die von Quarantäne-Maßnahmen betroffen sind, um Geduld und Verständnis dafür, dass das zum Schutz für sie selbst und ihre Mitmenschen notwendig ist. Das ist eine schwierige Zeit, aber gemeinsam und mit Vernunft können wir die Probleme angehen und meistern“, so Niedergesäß.

Kurz und kompakt: Das Wichtigste zu Covid-19

Was sind Coronaviren?
Coronaviren sind behüllte RNA-Viren, die über ein breites Wirtsspektrum verfügen, zu dem Säugetiere, Vögel und Menschen gehören.

Wie wird das neue Virus übertragen?
Das neue Coronavirus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Dies kann direkt von Mensch-zu-Mensch über die Schleimhäute geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie die Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Infektion mit dem neuen Coronavirus?
Die klinischen Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2 umfassen nach derzeitigem Stand Fieber, Husten, Atembeschwerden und Kurzatmigkeit. Schwerere Erkrankungen verlaufen als Pneumonie oder akutes Lungenversagen. In wenigen Einzelfällen kann die Erkrankung tödlich enden. Schwerere Erkrankungsverläufe und Todesfälle scheinen nach derzeitigem Erkenntnisstand vor allem bei Patienten mit Vorerkrankungen vorzukommen.

Wie lässt sich eine Grippe von einer Infektion mit SARS-CoV-2 unterscheiden?
Da die Symptome sehr ähnlich sind, ist eine Unterscheidung ohne weitergehende Untersuchungen kaum möglich. Bei einem "normalen" grippalen Infekt sollte man sich daher frühzeitig krankmelden und telefonisch seinen Hausarzt konsultieren.

Wie schütze ich mich vor einer Infektion mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2?
Die üblichen Hygieneempfehlungen beim Vorliegen von infektiösen Atemwegserkrankungen, wie z. B. Grippe schützen auch vor einer Infektion mit dem Coronavirus. D. h. Abstand halten, direkten Körperkontakt mit Erkrankten vermeiden, Berührung des eigenen Gesichts mit ungewaschenen Händen vermeiden sowie häufiges, gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife.

Wie verhalte ich mich bei Kontakt zu einem bestätigten Coronavirus-Fall?
Hatten Sie innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem bestätigten Coronavirus-Fall, so kontaktieren Sie bitte umgehend das zuständige Gesundheitsamt. Dies muss in jedem Fall erfolgen – unabhängig vom Auftreten von Symptomen.

Weitere wichtige Hinweise findet man unter www.stmgp.bayern.de sowie unter www.lra-ebe.de im Internet.

Artikel vom 13.03.2020
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