Rupert Voß aus Baiern erhält die Bayerische Verfassungsmedaille

Rupert Voß, der Schreinermeister, Firmengründer, Sozialunternehmer und Unternehmensberater aus Baiern wurde vor kurzem für sein langjähriges soziales Engagement von Landtagspräsidentin Ilse Aigner geehrt. Foto: Bayerischer Landtag

Baiern/Taufkirchen · Seit diesem Monat gibt es einen weiteren Träger der Bayerischen Verfassungsmedaille im Landkreis Ebersberg. Rupert Voß, Schreinermeister, Firmengründer, Sozialunternehmer und Unternehmensberater aus Baiern bekam für sein langjähriges soziales Engagement von Landtagspräsidentin Ilse Aigner einen der höchsten Orden des Freistaates verliehen - die Bayerische Verfassungsmadaille.

Sie gehört zu den staatlichen Auszeichnungen, die im Freistaat Bayern am seltensten – also noch seltener als der Bayerische Verdienstorden – verliehen werden.

Rupert Voß wurde 1965 in Baiern geboren. Er ist der festen Überzeugung: "Wenn jeder in unserer Gesellschaft mehr Eigenverantwortung übernimmt, wird zwischen uns auch mehr Menschlichkeit entstehen". Deswegen engagiert sich der vielseitige Unternehme bereits seit vielen Jahren in seinem Unternehmen, der Voss AG, und in der von ihm gegründeten gemeinnützigen Organisation „Hand In“ für sozial benachteiligte Jugendliche. Im Jahr 2003 gründete er die Jugendwerkstatt "Work and Box Company", ein gemeinsames Projekt des Vereins "Hand In", der Stadt München, des Landkreises München und des Europäischen Sozialfonds.

In diesem Projekt werden gewaltbereite und straffällig gewordene Jugendliche therapiert und auf ihrem Weg zurück in die Gesellschaft begleitet. Die Therapie der Jugendlichen findet sowohl im Boxring als auch in der Schreinerwerkstatt von Voß statt. Durch das Boxen soll eine Beziehung zu den Jugendlichen aufgebaut werden, die durch reine Kommunikation nicht mehr möglich ist.

Am Nachmittag arbeiten sie dann als Praktikanten an der Werkbank. Hier wird das Erlernen und Einhalten der Grundtugenden wie Pünktlichkeit, Disziplin, Respekt und Lern- und Leistungsbereitschaft erlernt. Bis zu 20 Jugendliche, zumeist mit Gefängnisvergangenheit, Gewalttätig, Vorbestraft und oftmals mit Drogenvergangenheit, durchlaufen jährlich sein unkonventionelles Programm.

Seit 2011 leitet Voß außerdem das Projekt „Dahoam im Inntal“, mit dem er Mehrgenerationenhäuser realisiert, in denen es Platz für ein soziales Miteinander von Jung und Alt, Familien, Paaren oder Alleinstehenden gibt. „Durch die soziale Komponente von "Dahoam im Inntal" entsteht ein Mehrwert für die Gesellschaft. Wir gestalten Rahmenbedingungen für eine Lebensrealität, die von menschlicher Verbundenheit und Freude an Gemeinschaft geprägt ist“, erläutert Voß das Projekt. Dabei bleibt es nicht nur bei Worten.

Im neuen Brannenburger Ortsteil Sägmühle (Landkreis Rosenheim) entsteht derzeit ein Wohngebiet mit ca. 300 Wohnungen. Hohe Wohnqualität verbindet sich bei "Dahoam im Inntal" insbesondere mit einer besonderen Ausgestaltung des Wohnumfeldes. Zwei Kinderspielplätze, gemeinschaftliche Gartenflächen und die benachbarten Sportflächen schaffen den idealen Rahmen, um sich kennenzulernen, zusammenzukommen und Nachbarschaft zu pflegen.

Die Bayerische Verfassungsmedaille

Mit der Verfassungsmedaille ehrt der Bayerische Landtag Bürger, die sich in herausragender Weise dafür einsetzen, den Zusammenhalt der Menschen in Bayern zu festigen, die sich aktiv für die Werte der Bayerischen Verfassung engagieren und damit beweisen, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, diese mit Leben zu erfüllen. Jährlich sollen nicht mehr als 50 Verleihungen vorgenommen werden. Sie gehört damit zu den Auszeichnungen, die am seltensten verliehen werden.

Artikel vom 26.02.2020
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