Strom liefert die Sonne

1. Mieterstromprojekt wird in Höhenkirchen-Siegertsbrunn realisiert

Freuen sich über die mittlerweile dritte Photovoltaik-Mieterstromanlage der BEU: Wilfried Taetow und Wolfgang Geisinger (v. l.) vom Vorstand der Bürger-Energie-Unterhaching. Foto: VA

Freuen sich über die mittlerweile dritte Photovoltaik-Mieterstromanlage der BEU: Wilfried Taetow und Wolfgang Geisinger (v. l.) vom Vorstand der Bürger-Energie-Unterhaching. Foto: VA

Höhenkirchen-Siegertsbrunn/Unterhaching · In seiner Sitzung vom 13. Februar hat der Gemeinderat der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn beschlossen, zusammen mit der Bürger-Energie-Unterhaching eG (BEU) ein erstes gemeinsames Mieterstromprojekt zu realisieren.

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Die BEU wird dazu auf dem im Bau befindlichen Mehrfamilienhaus in der Sportplatzstraße 1, das unter dem Aspekt des sozialgerechten Wohnungsbaus für Gemeindemitarbeiter gebaut wird, eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von ca. 30 kWp auf eigene Kosten errichten und betreiben. Diese wird voraussichtlich bereits im März in Betrieb genommen, der Stromverkauf bzw. die Einspeisung ins Netz beginnt spätestens mit dem geplanten Einzug der Bewohner im September 2020.

Der auf dem eigenen Dach erzeugte Solarstrom wird dann über ein Partner-Energieversorgungsunternehmen den 14 Mietern der Wohnanlage zur Verfügung gestellt. Die zukünftigen Bewohner des Hauses profitieren von 100 Prozent Öko-Strom zu einem attraktiven Preis und tragen gleichzeitig ihren Teil zur Energiewende vor Ort bei.

Die BEU freut sich, nun bereits das dritte Mieterstromprojekt verwirklichen zu können und ihre Erfahrungen nach Neubiberg und Unterhaching nun auch in Höhenkirchen-Siegertsbrunn (die Gemeinde ist selbst Mitglied der BEU) einbringen zu dürfen. Damit nun die Mieter auch in den Genuss des auf ihren Häusern erzeugten Solarstroms kommen, bedurfte es allerdings eines sogenannten Mieterstrommodels. Die Bundesregierung hatte Mitte 2017 in einer Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes ( EEG ) diese besondere Form der Stromvermarktung eingeführt, damit auch Mieter die Vorteile einer geförderten Erzeugung von Erneuerbarer Energie nutzen können. Die BEU hat diese Gesetzeslage aufgegriffen und die PV-Anlage entsprechend gestaltet.

Um ein Mieterstromprojekt zu realisieren, bedarf es der Zusammenarbeit von mehreren Parteien:
Die Hauseigentümerin stellt die Dachflächen der Gebäude für den Bau und Betrieb einer PV-Anlage zur Verfügung. Die BEU baut und betreibt darauf auf eigene Kosten Photovoltaik (PV)-Anlagen. Darüber hinaus wurde ein spezieller PV-Raum für die Wechselrichter im Untergeschoss des Hauses 1 für die BEU reserviert.

Damit die Mieter rund um die Uhr mit Strom versorgt werden können, verkauft die BEU den Solarstrom an ein lokales Energieversorgungsunternehmen (EVU). Dieses mischt nun den Solarstrom der BEU mit zugekauftem Ökostrom aus deutschen Wasserkraftwerken und bietet diesen sog. Mieterstrom preisgünstig den Mietern zur Nutzung an. Das Angebot ist dabei völlig freiwillig und gesetzlich wird ein Strompreis garantiert, der mindestens 10 Prozent unter dem Grundversorgertarif liegen muss.

Das Mieterstrommodell spart aber nicht nur Geld, sondern ist auch für die Umwelt sinnvoll:
Es wird Strom, aber kein CO2 erzeugt; die Energie, die zum Bau der Anlage und Komponenten benötigt wird, ist innerhalb ein bis zwei Jahren wieder hereingeholt. Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 hat die BEU zwölf Photovoltaikanlagen auf den Weg gebracht. Finanziert werden diese Anlagen durch Anteile, die die Mitglieder der BEU kaufen können. Hier haben auch Bürger die Möglichkeit zu investieren, die auf ihrem Dach keine Photovoltaikanlage realiseren können. Der Mindestanteil beträgt dabei 500 Euro.

Anteile kann man ganz einfach online unter www.beu-unterhaching.de erwerben. Die Verzinsung beträgt rund drei bis vier Prozent pro Jahr.

Artikel vom 26.02.2020
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