Harlaching · 12.000 Euro an Spenden verteilt

Die Schirmherrschaft für den Harl.e.kin e.V. hat 2015 Oberbürgermeister Dieter Reiter übernommen. Foto: VA

Harlaching · Der Harl.e.kin e.V. hat in den letzten beiden Jahren wieder über 12.000 Euro treuhänderisch für Einzelfallhilfen an Familien in akuter sozialer Not verteilen können. Die Mittel wurden dem Harl.e.kin e.V. vom „Adventskalender/Gute Werke“ und vom Sozialreferat der Stadt München zur Verfügung gestellt.

Diese Harl.e.kin-Einzelfallhilfen sind einmalige Hilfen, z.B. zur Anschaffung wesentlicher Dinge des Alltags, die Kindern, die in ihrer Entwicklung gefährdet sind, wie Frühchen und/oder seiner Familie, zugute kommen. Auch die Geschwisterkinder sind im Blickfeld, da diese in der für die ganze Familie oft hochgradig belastenden Zeit einer Frühgeburt oft zu kurz kommen. So können ein eigenes Bett, eigene Kleidung oder individuelles Spielzeug angeschafft werden.

Manchmal müssen die über einen langen Zeitraum sehr geforderten Mütter entlastet werden, dies geschieht z.B. durch die Finanzierung einer Alltagshilfe für einige Nachmittage, oder ein Babyschwimm-Kurs, der die ehemaligen Frühgeborenen in ihrer motorischen Entwicklung fördert, kann so finanziert werden.

Familie Fischer (Name geändert) wurde mit ihren zu früh geborenen Zwillingen (32. SSW mit Kaiserschnitt) in die Harl.e.kin Nachsorge aufgenommen. Erst bei der Nachsorge, die in der Wohnung der Großeltern stattfand, wurde die Bedürftigkeit der Familie offensichtlich: Beide Eltern befinden sich noch in Ausbildung, die Mutter unterbrach in der Schwangerschaft ihre Ausbildung, möchte gern in einem Jahr gerne weiter lernen. Der Vater studiert in Augsburg und hat dort momentan auch seinen Lebensmittelpunkt. Neben den studentischen Anforderungen ist er für seine Freundin und die beiden Zwillinge da, auch die Arbeit, die er für die Finanzierung des Studiums und für seine junge Familie leistet ist ihm wichtig. Momentan wohnt die junge Familien noch bei den neuen Großeltern in deren Wohnung. Aber die räumlichen und finanziellen Möglichkeiten der gesamten Familie sind an ihren Kapazitätsgrenzen. Beide Eltern waren bei den Hausbesuchen aufgeschlossen und positiv und freuen sich sehr an ihren Kindern.

Die einmalige Einzelfallhilfe entlastet die Familie ein wenig und es kann auch das ein oder andere Kleidungsstück für die beiden Frühchen angeschafft werden.

Der Bedarf zu unterstützen ist vorhanden, gerade im reichen München gibt es viele sozial bedürftige Familien. „Die Harl.e.kin-Betreuung hilft Familien von Frühgeborenen in einer wichtigen Zeit. Gerade wenn die stationäre Behandlung vorbei ist, hört die Unterstützung nicht auf. Bei einigen Familien braucht es aber gerade zum Start neben dieser Betreuung finanzielle Hilfe. Wir sind sehr froh, dass hier die Einzelfallhilfe Familien den Start – gerade bei Mehrlingen ein wichtiges Thema – erleichtern kann.“, so Prof. Dr. med. Marcus Krüger, Chefarzt der Klinik für Neonatologie an der München Klinik Harlaching und Schwabing.

Artikel vom 30.12.2019
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