Zeugensuche läuft auf Hochtouren: Wer kann helfen?

Betrug durch falsche Polizisten in Schwabing

Schwabing · Am Sonntag, 15.12.2019, gegen 21:30 Uhr, erhielt eine 70-jährige Rentnerin aus München-Schwabing einen Anruf von einem unbekannten Mann. Dieser gab sich als Polizeibeamter aus und teilte ihr mit, dass eine Einbrecherbande in ihrem Wohnbezirk tätig wäre. Bei der Festnahme zweier Täter wurden Unterlagen mit einer Liste von potenziellen weiteren Opfern aufgefunden. Darauf wäre auch der Name der Seniorin und deren Anschrift aufgeführt. Zudem ist auch vermerkt, dass bei der 70-Jährigen ein hoher Geldbetrag sowie Gold zu holen wäre.

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Individualnummern der Geldscheine telefonisch durchgegeben

Der Anrufer fingierte während des Telefonats eine vermeintliche Weiterleitung an einen Staatsanwalt, welcher den Sachverhalt wiederholte und untermauerte. Der vermeintliche Staatsanwalt forderte zudem unter seiner Anleitung einen fingierten Kontrollanruf beim Polizeinotruf 110. Der Rentnerin wurde vorgetäuscht, dass sie nach dem Gespräch mit einem Polizeibeamten am Notruf mit dem Staatsanwalt zurückverbunden wurde. Sie gab preis, tatsächlich einen fünfstelligen Bargeldbetrag zu Hause aufzubewahren. Nach Aufforderung gab sie die Individualnummern der Geldscheine telefonisch durch. Es wurde vereinbart, dass ein Zivilbeamter die 70-Jährige aufsucht, um das Bargeld zwecks einer Registrierung auf der Dienststelle, abholen würde.

Gegen 23:00 Uhr kam der angekündigte angebliche Polizeibeamte zur Wohnung der 70- Jährigen und übernahm das Bargeld. Das Telefonat wurde fortgeführt. Am Telefon wurde der Dame erklärt, dass der Beamte wegen eines aktuellen Einsatzes schnell zu einer anderen Örtlichkeit kommen müsse, da würde das Geld im Polizeipräsidium verwahrt werden und am nächsten Tag an die Seniorin ausgehändigt werden. Der Mann verließ daraufhin mit dem gesamten Bargeldbetrag die Wohnung der Seniorin.

Nachdem diese Zweifel bekam, erkundigte sie sich am nächsten Morgen beim Polizeinotruf. Dabei wurde der Betrug durch den falschen Polizeibeamten bekannt.

Der Täter wird wie folgt beschrieben:

Abholer:
Kriminalbeamter; Alias: Herr Prechtl
Männlich, ca. 30 Jahre alt, ca. 165 - 170 cm groß, kräftige Figur, dunkler Teint, rasiert mit schwarzem Schnauzer; Bekleidung: schwarzer, kurzer Lederblouson, braune Stoffhose, schwarze Softshell-Mütze, Kopfhörer ohne Kabel (Ohrstöpsel), schwarze Sporthandschuhe.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich Ungererbad Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3, AG Phänomene, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Artikel vom 18.12.2019
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