Halt und Unterstützung

Das Wichern-Zentrum der Diakonie Hasenbergl wird 40 Jahre

Hasenbergl · Das Wichern-Zentrum der Diakonie Hasenbergl ist eine ganz besondere Einrichtung in München. Kinder und Jugendliche mit besonderem emotionalen und sozialen Förderbedarf finden hier Halt und Unterstützung.

Sie lernen tragfähige Beziehungen aufzubauen, Konflikte zu lösen und mit sich selbst achtsam umzugehen. Und werden fit gemacht für den Übergang in eine Einrichtung des Regelsystems, Kindergarten, Schule oder Hort. In diesem Jahr feiert das Wichern-Zentrum 40-jähriges Jubiläum.

Kinder aus dem Stadtteil, aber auch aus ganz München

150 Kinder und Jugendliche werden im Wichern-Zentrum betreut. Kinder aus dem Stadtteil, aber auch aus ganz München und den angrenzenden Landkreisen kommen hierher. „Für viele Kinder und ihre Eltern sind wir die letzte Möglichkeit, den Weg zurück zu einer guten Teilhabe in der Gesellschaft zu schaffen. Dass die Kinder normal ihren Schulabschluss machen können, dass sie eine gute Ausbildung machen können. Und dass die Familien mit ihren Problemen gut zurechtkommen“, erklärt Eva Grundner, Bereichsleitung im Wichern-Zentrum der Diakonie Hasenbergl.

Das Erfolgsrezept: Die Betreuung in Kleingruppen von maximal 10 Kindern in der Klasse in der Wichern-Schule und acht Kindern in den Gruppen der heilpädagogischen Tagesstätten. „Zu uns kommen Kinder, die in großen Gruppen mit 25 bis 30 Kindern, wie es in normalen Klassen oder Kindergarten- und Hortgruppen üblich ist, nicht zurechtkommen, die sich dort nicht wohlfühlen und verloren gehen oder ständig Konflikte haben. Diese Kinder fangen wir auf und bringen ihnen bei, in der Zeit, in der sie das Wichern-Zentrum besuchen, tragfähige Beziehungen aufzubauen, so dass sie wirklich an der Gesellschaft wieder teilhaben können.“ Zwei vorschulische Einrichtungen sowie fünf schulbegleitende Tagesstätten gehören zum Wichern-Zentrum, außerdem die Wichern-Schule sowie „KindErleben“, wo Mütter gemeinsam mit ihren Säuglingen lernen, eine vertrauens- und liebevolle Beziehung miteinander einzugehen.

Kleine Gruppen, mehr Personal und ein besonderes Therapieangebot sind das Erfolgsgeheimnis des Wichern-Zentrums. Darüber hinaus werden die Kinder und Jugendlichen, je nach Bedarf, durch individuelle Therapiemaßnahmen unterstützt.

Psychomotorik, Ergo- oder Sprachtherapie - die Liste der differenzierten Angebote ist lang. Besonderes Highlight: ein Trampolin. „Das Trampolin hat in unserem Therapieangebot eine große Bedeutung. Es fördert die motorischen Fähigkeiten der Kinder, insbesondere Gleichgewicht, Körperspannung, Körperkoordination. Und es ist deshalb so toll, weil es allen Kindern Spaß macht auf diesem großen Trampolin zu springen. Ganz besonders ist es für unsere ADHS-Kinder wichtig, Kinder, die einen hohen Bewegungsdrang haben: sie können in dieses Trampolin reinspringen, es gibt ihnen einen gleichmäßigen Rhythmus zurück und beruhigt die Kinder damit“.

In allen Einrichtungen spielt das gemeinsame Lernen eine wichtige Rolle. Die Wichern-Schule, die jedes Jahr 60 Kinder im Grundschulalter besuchen, ist eine Schule mit dem Profil Inklusion. Hier gestaltet nicht nur eine Lehrkraft den Unterricht, vielmehr sind Lehrer gemeinsam mit Heil- und Sozialpädagogen in der Klasse. Der Lehrplan ist identisch mit dem „normaler“ Regelgrundschule.

Wie in allen Einrichtungen des Wichern-Zentrum ist auch in der Schule die Weiterleitung in eine Einrichtung des Regelsystems, also eine normale Grund-, Mittel-, Realschule oder Gymnasium das Ziel, auf das Pädagogen, Kinder und Eltern eng und gemeinsam hinarbeiten.

Artikel vom 10.12.2019
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