Festgottesdienst in der St. Stephanus Kirche in Moosen am 26. Dezember

1250 Jahre Ortschaft Moosen (Vils)

Die katholische Pfarrkirche St. Stephanus wurde 1701 von Anton Kogler fertig gestellt. Foto: AHert, CC BY-SA 3.0

Die katholische Pfarrkirche St. Stephanus wurde 1701 von Anton Kogler fertig gestellt. Foto: AHert, CC BY-SA 3.0

Moosen (Vils) · Historische Aufzeichnungen belegen, dass die Ortschaft Moosen (Vils) in diesem Jahr 1250 Jahre alt geworden ist. Die kirchliche und die politische Gemeinde feiern dieses besondere Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen.

Zur Einstimmung in das Festjahr „1250 Jahre Moosen (Vils)” findet am Donnerstag, 26. Dezember ein Festgottesdienst in der St. Stephanus Kirche in Moosen (Vils) statt. Der Kirchenzug vom Dorfplatz zur Kirche beginnt um 9.15 Uhr. Der Gottestdienst mit Chor und Bläsergruppe findet um 9.30 Uhr statt. Im Anschluss wartet ein kleines Geschenk zum Jubiläum auf alle Kirchgänger.

In einer Handschri des Hochstifts Freising aus dem 9. Jahrhundert ist eine Schenkung des Herzog Tassilos III. überliefert. Der Bayernherzog schenkte laut dieser Handschrift zu „Ufhusin” (=Aufhausen, Gem. Eichendorf, Lkr. Dingololfing-Landau) Bestiz an die „Kirche des seligen Stephanus ... gelegen neben dem Fluss genannt Fils”. Erwähnt wird auch ein Priester („presbiter”) namens „Urso”. Diese Schenkung wird nach Theodor Bitterauf auf das Jahr 769 datiert.

Der Ortsname „Moosen” taucht hier noch nicht auf – dieser wird gesichert erstmals 1262 erwähnt. Doch bereits der Gelehrte Karl Meichel beck, der im Aufrag des Freisinger Fürstbischofs Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein zweibändiges Geschichtswerk des Bistums Freising verfasste, konnte diese Stephanskirche nur dem Pfarrdorf Moosen zuordnen. Somit ist davon auszugehen, dass die Moosener Kirche mit der zugehörigen Ansiedlung mindestens seit dem Jahre 769 bestanden hat.

Auch das Stephanspatrozinium ist ein Hinweis auf eine frühe Gründung. So wurde auch das Freisinger Kloster Weihenstephan, das der Überlieferung nach auf den Hl. Korbinian zurückgeht, dem ersten Märtyrer der Christenheit geweiht. Dass die Geschichte Moosens und seiner Pfarrei so weit ins Frühmittelalter zurückreicht, ist schon bemerkenswert! Es ist die Zeit, in der sich das Christentum und die Struktur der Kirche in Bayern gerade einmal konso- lidieren. Der Hl. Korbinian, der erste Bischof von Freising, starb um das Jahr 730. Die baierischen Bistümer wurden 739 gegründet.

Zurzeit der Schenkung ist Arbeo Bischof von Freising, gerade einmal der dritte Nachfolger des Hl. Korbinian. Das Karolingerreich ist gerade erst im Entstehen begriffen. Es ist eine Zeit, in der es in Bayern nach der Völkerwanderungszeit erstmals zu einer kulturellen Blüte kommt. Herzog Tassilo III. aus dem Geschlecht der Agilolfinger, war sehr daran gelegen, die kirchliche Struktur in seinem Stammesherzogtum zu festigen. Dafür stiftete er Klöster und machte Schenkungen an Kirchen. Dass in dieser frühen Zeit, in der viele Gebiete Bayerns noch gar nicht urbar gemacht waren, in Moosen bereits eine Kirche bestand und mit Besitz ausgestattet wurde, lässt darauf schließen, dass man Moosen zu den Urpfarreien im Erdinger Land und im Vilstal zählen darf. Eine Tatsache die 2020 ausreichend gewürdigt werden soll.

Artikel vom 08.12.2019
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