Vorbildliches Engagement

"Demenzfreundliche Kommunen" wurden jetzt ausgezeichnet

Wurden von Landrat Christoph Göbel (r.) ausgezeichnet: Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle, Jürgen Hoerner (Vors. d. Alzheimergesellschaft Landkreis München), Sabine Mühlbauer (NbH Oberhaching) und Günther Henhammer (Gem. Oberhaching). Foto: hw

Wurden von Landrat Christoph Göbel (r.) ausgezeichnet: Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle, Jürgen Hoerner (Vors. d. Alzheimergesellschaft Landkreis München), Sabine Mühlbauer (NbH Oberhaching) und Günther Henhammer (Gem. Oberhaching). Foto: hw

Oberhaching · Voller Freude konnten die Vertreter der Gemeinden Oberhaching, Unterhaching und Taufkirchen stellvertretend für die vielen Engagierten in der Sache von Landrat Christoph Göbel Ende November eine Ehrenurkunde in Empfang nehmen, die die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn für ihren besonderen Einsatz für demenziell erkrankte Menschen auszeichnet.

Damit gehören Oberhaching, Unterhaching und Taufkirchen zu den neun Kommunen, die sich seit Herbst 2016 besonders dem Thema Demenz gewidmet haben.

Alle neun Landkreiskommunen haben sich an dem Modellprojekt "Demenzfreundliche Kommune" beteiligt, wie Landrat Christoph Göbel bei der Festansprache betonte. Keine Selbstverständlichkeit sei dieses Engagement, denn schließlich gehöre dies nicht zum Spektrum der Pflichtaufgaben einer Kommune. Umso mehr man sich mit dem Thema Demenz beschäftige, umso mehr müsse man feststellen, so der Landrat, dass die Erkrankung viele Gesichter und Ausformungen habe.

Die Antworten, die die neun Kommunen in diesem Zeitraum für die manigfaltigen Aufgaben, die eine demenzielle Erkrankung mit sich bringe, gefunden hätten, seien sehr unterschiedlich ausgefallen, alle aber mit dem Ziel, das Angebot für an Demenz Erkrankte und deren Angehörige zu verbessern, so Göbel weiter. In Oberhaching wird dafür unter anderem eine so genannte Herbstwindgruppe angeboten. Gemeinsam wird mit den Demenz-Patienten Kaffee getrunken, Kuchen gegessen, gesungen, miteinander erzählt, gelacht und regelmäßig auch getanzt. Um den besonderen Bedürfnissen der Demenz-Patienten Rechnung zu tragen beträgt dabei der Betreuungsschlüssel zwischen 2:1 bis hin zu 1:1.

Außerdem wird vielfach auch ein Bring- und Abholdienst geboten, um die Angehörigen weiter zu entlasten. Die Helfer werden auf ihren Dienst von der Alzheimer Gesellschaft mit Kursen vorbereitet und während der Tätigkeit mit Gesprächsangeboten begleitet. Da nicht alle Demenz-Patienten für Gruppennachmittage geeignet sind, wird von der Alzheimer Gesellschaft auch eine Einzelbetreuung angeboten.

In Oberhaching findet die Herbstwindgruppe immer mittwochs von 13.00 bis 17.00 Uhr in den Räumlichkeiten der Nachbarschaftshilfe von Oberhaching statt. Weitere Fragen zur Herbstwindgruppe in Oberhaching beantwortet Dieter Senninger unter Tel. 611 008 67 oder unter Tel. 0162 / 214 6527. Weiter wird eine Selbsthilfegruppe für Angehörige angeboten, diese findet das nächste Mal am Mittwoch, 18. Dezember, um 14.30 Uhr bei Andrea Steinberg, Thingstr. 25 statt.

Nicht zu vergessen die erste Demenz-WG im Hachinger Tal, die Oberhaching auf den Weg gebracht hat. Die hat im Januar 2018 ihre Pforten geöffnet und ist bislang damit die erste und einzige Demenz-WG im Hachinger Tal. Während sich in einem herkömmlichen Pflegeheim das dortige Personal um alle Belange der Bewohner kümmert, sind in der Konzeption der Pflege-WGs die Verwandten fest eingeplant.

Die wird nämlich von einem Gremium, das sich aus den Angehörigen der Pflege-WG zusammensetzt, gelenkt.Weitere Fragen zur WG beantwortet Vlasta Beck gerne unter Tel. 0176/34220678 oder via E-Mail unter v.beck@maro-genossenschaft.de "Wir haben neben diesen Angeboten auch viel Aufklärungsarbeit betrieben, besonders bei den Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei, aber auch beispielsweise bei Banken und anderen Einrichtungen", berichtet Bürgermeister Stefan Schelle. Ein Umgang auf Augenhöhe sei immer das Ziel, so der Oberhachinger Rathauschef.

Auch in Taufkirchen engagiert man sich besonders für an Demenz erkrankte Personen. Die Gemeinde Taufkirchen hat unter anderem einen speziellen Ratgeber für Senioren herausgebracht, in dem alle relevanten Informationen übersichtlich und schnell ersichtlich sind. Ein Fahrdienst wird von der Gemeinde geboten und die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen bietet neben einer Demenz-Sprechstunde auch Betreuungsmöglichkeiten an, um nur einen Teil des großen Engagements zu nennen, das die Gemeinde Taufkirchen für seine Demenzpatienten leistet.

Auch Unterhaching bietet regelmäßig Herbstwindgruppen an: montags von 9.00 bis 16.30 Uhr im Pfarrsaal von St. Korbinian und donnerstags von 8.00 bis 17.00 Uhr im Pfarrsaal von St. Birgitta. Zudem baut auch die Gemeinde Unterhaching derzeit eine Demenz-WG und beschäftigt seit Oktober 2017 mit der gerontopsychiatrische Fachkraft Ramona Eidner-Bobrowski eine Demenz- und Pflegebeauftragte.

Kompetenter Ansprechpartner in Sachen Demenzerkrankungen ist auch die Alzheimer Gesellschaft Landkreis München, die ihren Sitz und ihren Anfang in Unterhaching hat. Sie berät bei ihrer Arbeit Angehörige, Selbsthilfegruppen und Vereine. „Wir gehen davon aus, dass landkreisweit etwa 5.700 Menschen von Demenz betroffen sind, Tendenz steigend“, so Jürgen Hoerner, der Vorsitzende der AGLMS.

Weitere Infos zu den Angeboten der AGLMS bekommt man zu den Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 10 bis 16 Uhr. Beratungen finden immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr und von 17 Uhr bis 19 Uhr statt. Außerdem bietet die Alzheimer Gesellschaft die so genannten Herbstwindgruppen an, bei der Demenzpatienten von ehrenamtlichen Helfern betreut werden.

Eine der sechs Gruppen findet in Neubiberg immer donnerstags von 13.30 bis 16.30 Uhr statt. Eine Voranmeldung ist auf jeden Fall nötig. Zu erreichen ist die Geschäftsstelle in Unterhaching, Hauptstraße 42 unter Tel. 6605 9222 oder unter www.aglms.de

Kompetenter Ansprechpartner ins Sachen Demenzerkrankungen ist auch die Alzheimer Gesellschaft Landkreis München. Sie berät bei ihrer Arbeit Angehörige, Selbsthilfegruppen und Vereine. „Wir gehen davon aus, dass landkreisweit etwa 5.700 Menschen von Demenz betroffen sind, Tendenz steigend“, so Jürgen Hoerner, der Vorsitzende der AGLMS.

Weitere Infos zu den Angeboten der AGLMS bekommt man zu den Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 10 bis 16 Uhr. Beratungen finden immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr und von 17 Uhr bis 19 Uhr statt.

Außerdem bietet die Alzheimer Gesellschaft die sogenannten Herbstwindgruppen an, bei der Demenzpatienten von ehrenamtlichen Helfern betreut werden. Eine der sechs Gruppen findet in Neubiberg immer donnerstags von 13.30 bis 16.30 Uhr statt. Eine Voranmeldung ist auf jeden Fall nötig. Zu erreichen ist die Geschäftsstelle in Unterhaching, Hauptstraße 42 unter Tel. 6605 9222 oder unter www.aglms.de hw

Artikel vom 04.12.2019
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