Heute haben Frühchen sehr gute Entwicklungschancen

Alles in Lila - Tag des Frühchens

Zum internationalen Tag des Frühchens wurde die Frauenklinik Dr. Geisenhofer in festlichem Lila angestrahlt. Foto: VA

Zum internationalen Tag des Frühchens wurde die Frauenklinik Dr. Geisenhofer in festlichem Lila angestrahlt. Foto: VA

Schwabing/München · Anlässlich des internationalen Tages der Frühchen wurde die Frauenklinik Dr. Geisenhofer in München an diesem Tag komplett in Lila angestrahlt. Lila gilt als Symbolfarbe der Frühchen. In der Frauenklinik Dr. Geisenhofer am Englischen Garten kommen jedes Jahr rund 2.400 Babys auf die Welt, davon rund 170 Frühchen.

„Dank modernster Technik und Betreuung haben diese Frühchen heute beste Entwicklungschancen“, sagt Dr. Karina Holak, Fachärztin für Kinderheilkunde und Neonatologie in der Frauenklinik Dr. Geisenhofer. Auf der Frühchen-Intensivstation werden unter anderem die Atmung, Körpertemperatur sowie das Gewicht genau überwacht.

Jedes Jahr wird weltweit am 17. November auf die besondere Situation der Frühchen aufmerksam gemacht. Denn sie haben einen schwereren Start ins Leben als andere Babys. Da sie zu früh auf die Welt kommen, sind viele Organe noch nicht vollständig ausgebildet. Aufgrund einer noch unreifen Lunge können sie unter Atemstörungen leiden. Das Infektionsrisiko ist erhöht, weil die Körperabwehr noch nicht voll ausgebildet ist. Temperaturregulationsstörungen sind ebenfalls an der Tagesordnung. Normalerweise dauert eine Schangerschaft 40 Wochen, das Geburtsgewicht liegt im Durchschnitt bei etwa 3500 Gramm.

Die meisten Frühchen kommen zwischen 32 und 36 Wochen auf die Welt, also im Durchschnitt vier bis acht Wochen zu früh. Sie wiegen dann oft zwischen 1.800 bis 3000 Gramm. Die Ursachen für die zunehmende Zahl der Frühgeburten sind vielfältig. Vor allem die große Zahl der Mehrlingsschwangerschaften nach künstlicher Befruchtung sowie das zunehmende Alter der Schwangeren werden in Deutschland für diese Entwicklung vermutet.

Auf der Neugeborenen-Intensivstation in der Frauenklinik Dr. Geisenhofer dürfen die Kleinen so oft es geht bei Mama oder Papa sein. Der „KangaRoom“ macht es möglich. „Der beste Platz eines Früh- und Neugeborenen ist bei der Mutter. Deshalb nennen wir diesen Raum „KangaRoom“ – anlehnend an die Känguru-Mama, die ihren Nachwuchs immer bei sich trägt“, sagt Dr. Karina Holak. In dem unter anderem mit einem Überwachungsmonitor ausgestatteten Zimmer haben die Eltern die Möglichkeit, kontinuierlich mit dem Frühchen zusammen zu sein, obwohl es therapiert werden muss.

Der Raum ist direkt der Neonatologie angegliedert, sodass die Kinderkrankenschwesterschnell erreichbar ist, wenn die Eltern Fragen haben oder Unterstützung bei der Versorgung ihres Kindes benötigen. Zum Teil können die Mütter ihr Frühchen bereits etwas Stillen, ansonsten wird die Milch abgepumpt.

Dr. Karina Holak: „Bei vielen Frühchen sind anfangs die Kaumuskeln noch schwach und sie können oft nur kurz bei der Mutter aus der Brust trinken. Von Tag zu Tag klappt es aber besser.“ Ist das Baby zu schwach, erhält es die Nahrung vorübergehend über eine Mangensonde. Rund zwei bis drei Wochen bleiben die Kleinen im Durchschnitt auf der Neugeborenen-Intensivstation. Dann dürfen sie mit den Eltern nach Hause. „Natürlich stehen wir der Familie weiter mit Rat zur Seite – bei allen Fragen“, betont Dr. Karina Holak.

Artikel vom 28.11.2019
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