60 Jahre aktiv beim Roten Kreuz

Doppelte Gratulation: (v.l. vorne) Irene Gruber, Dorle Kastenmeier, Gisela van der Heijden sowie (hinten:) Marion Rosner und Peter Mertins. Foto: BRK

Dorfen · Wird ein Mensch 95 Jahre alt, kann er meist auf ein bewegtes Leben zurückblicken. So ist es auch bei Dorle Kastenmeier aus Dorfen. Sie ist seit 60 Jahren Mitglied des BRK und feierte jüngst ihren 95. Geburtstag.

Man schrieb das Jahr 1959 als Dorle Kastenmeier, zusammen mit ihrem Mann Jakob, aus St. Englmar nach Dorfen zog. Dieser war bereits dort ein sehr aktives Mitglied der hiesigen Bergwacht und so war es nur selbstverständlich, dass er sich nach dem Umzug sogleich der Dorfener Rot Kreuz Sanitätskolonne anschloss. Damals fanden die Kolonnenabende in der bis heute noch stadtbekannten "Soafa" statt, bevor man 1970 in das heutige Rot Kreuz Heim an der Zugspitzstraße zog.

Dem Beispiel ihres Mannes folgend, begann seine Frau sich alsbald ebenso ehrenamtlich in der damalig sogenannten Frauenbereitschaft des Roten Kreuzes zu engagieren und so wurde fortan im Hause Kastenmeier der Rot Kreuz Gedanke der Menschlichkeit förmlich gelebt. Nicht selten kam es deshalb auch hier vor, dass wegen Notfalleinsätzen der Eltern, die sich im Hause befindliche Zahntechnikerpraxis von den beiden Töchtern Not besetzt werden musste.

Unzählige Rettungseinsätze, Sanitäts- und Rückholdienste ( auch aus Frankreich) gehen auf ihr Konto und so ist deren Tätigkeit in der Geschichte der Dorfener Rot Kreuz Sanitätsbereitschaft keinesfalls wegzudenken und es ist auch müßig zu erwähnen, dass sich in diesem 60 Jahre währenden Ehrenamt eine Vielzahl an Geschichten und Anekdoten ansammeln, die die rührige und äußerst vitale Rentnerin gerne zum Besten gibt.

Oft genug wurde auch von Dorle Kastenmeier die damals noch existierende "kleine Leitstelle" im BRK Heim Dorfen besetzt und so nahm sie dort die Notrufe aus der Bevölkerung entgegen.

Rettungseinsätze mit ebenso fleißigen ehrenamtlichen Kolleginnen wie Elisabeth Dimpflmayer (ebenso 60 Jahre im Dienste der Rot Kreuz Bereitschaft) als auch Elisabeth Mertins, die nach 40jährigem Ehrenamt leider bereits verstorben ist, schildert sie mit einer unnachahmlichen Lebendigkeit und die Geschichten fordern von der heutigen Generation jeglichen Respekt ein.

In den 80er Jahren wurde durch das BRK, u.a. der Bereitschaft Dorfen, auf Anordnung des Sozialamtes,Dinge des täglichen Bedarfs an Hilfsbedürftige ausgegeben - auch in dieser Arbeit war Kastenmaier unermüdlich im Einsatz.

Ebenso wurden von ihr zahlreiche Behinderten- und Seniorenausflüge sanitätsdienstlich betreut.Durch die jahrzehntelange, bis ins hohe Alter, treue Mitarbeit im Gulaschsuppenverkauf und dem Verkauf von Losen in den Glückshäfen des Taufkirchner und Dorfener Volksfestes trug Dorle Kastenmaier stets in einem nicht unerhelblichen Maße zur Mittelbeschaffung der Bereitschaft bei, wobei sie auch hier gerne eine Anekdote zum Besten gibt.

In Dorfen war es nämlich gebräuchlich, den Helfern nach getaner Arbeit stets eine kalte Brotzeit zu spendieren als sie aber erfuhr, dass es in Erding hierzu warmes Essen in Form von Bratwürste mit Kartoffelsalat gereicht wurde, wurde es für den damaligen Kolonnenführer Pfasch ziemlich "ungemütlich" , indem sie bei ihm resolut gleiches Recht für alle einforderte.

Zu den zwei Jubiläen, dem 95. Geburtstag und der 60jährigen Mitgliedschaft bei der BRK-Bereitschaft Dorfen, kam eine Abordnung. Für die große ehrenamtliche Unterstützung bedankte sich die Kreisgeschäftsführerin Gisela van der Heijden bei Dorle Kastenmeier u.a. mit einer Urkunde und Auszeichnung mit der BRK Ehrennadel in Gold. Auszeichnung und Glückwünsche überbrachten, gemeinsam mit der Kreisgeschäftsführerin, Irene Gruber, Marion Rosner und Peter Mertins.

Artikel vom 21.11.2019
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