15 Mio. Euro investiert

Hochwasserschutz wird Thema der Bürgerversammlung

Hans Schmidmayer hat kritische Fragen an das Wasserwirtschaftsamt zur Koordination des Hochwasserschutzes. Foto: kw

Hans Schmidmayer hat kritische Fragen an das Wasserwirtschaftsamt zur Koordination des Hochwasserschutzes. Foto: kw

Der Hochwasserschutz für die große Kreisstadt Erding wird richtig teuer. Jetzt sickern so nach und nach die imposanten Zahlen in Euro durch, die bei der Bürgerversammlung zu diesem Thema am Montag, 11. November, um 19.30 Uhr in der Stadthalle eine Rolle spielen werden: 15 Millionen Euro investiert die Stadt Erding nach aktuellen Schätzungen, wobei der Grunderwerb für nicht weniger als 3,5 Hektar noch nicht dabei ist.

Weitere zwölf Millionen Euro verschlingen die geplanten Vorhaben des Freistaates Bayern zu diesem Thema. Wie wichtig diese Maßnahmen sind ist in diesem Jahr erst wieder deutlich geworden, als im Mai die dreifache der normalen Regenmenge gefallen ist und dann erst die ganz große Dusche kam. Die Böden waren übersättigt, das Wasser floss sturzbachartig auf die B388 zu. So die durchaus dramatischen Berichte bei einem Stammtisch der SPD, bei dem die Fraktion und Parteispitze sich gewissermaßen zusammen mit einer durchaus imposanten Runde von Bürgern auf diese wichtige Versammlung vorbereitet haben. Bei der Gelegenheit fielen auch die genannten Zahlen, und zwar in dem Sachvortrag von Hans Schmidmayer, dem dritten Bürgermeister der Herzogstadt. Das Wasserwirtschaftsamt, das nach vorliegenden Berichten an der Versammlung teilnehmen wird, sollte sich gut vorbereiten, denn die Genossen haben ein paar kritische Fragen erarbeitet. So hatte die Behörde in einer enorm komplexen Formel versucht vorzurechnen, dass Wetterereignisse, wie sie zur Monatswende Mai/Juni dieses Jahres aufgetreten sind, gar nicht stattfinden können. Jetzt hat es sie aber gegeben, was natürlich Erklärungsbedarf generiert. Zudem sind zwei verschiedene Verwaltungsebenen in das Thema involviert: Der Freistaat bei den Gewässern zweiter Ordnung wie die Sempt oder die Strogen, die große Kreisstadt Erding für alle Gewässer dritter Ordnung wie die vielen Gräben, die wiederum in die genannten Flüsse münden. Das Thema ist jetzt, wie die von beiden ebenen getrennt geplanten Maßnahmen zusammenspielen sollen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und ergänzen.

Darüber fehlt den Sozialdemokraten bisher jede Antwort, und darauf hoffen die jetzt natürlich am 11. November. Derweil plant das Wasserwirtschaftsamt die Vorstellung der Variantenentscheidung für den November. Die Maßnahmen im Bereich Wörth sind hochumstritten, stellen sie doch einen massiven Eingriff in die Landschaft dar, der jetzt noch einmal größer wird, nachdem eine Neuberechnung der notwendigen Volumina erfolgt ist. 40 Zentimeter höher soll das Wasser jetzt eingestaut werden, so die aktuellen Planungen. Damit steigt das Volumen auf volle 1,9 Millionen Kubikmeter (Stand Oktober 2019). Man wolle die Entscheidung „in enger Abstimmung mit der Stadt Erding und der Gemeinde Wörth“ vornehmen. Gerade bei Niederwörth aber sind die Proteste nicht zu übersehen, sogar im Luftbild. Die Bürgerversammlung, die die Stadt Erding nicht ohne Grund in die Stadthalle verlegt hat nach den verheerenden Ereignissen des Jahres 2013 und den damit verbundenen Betroffenheiten, verspricht also, spannend zu werden. kw

Artikel vom 04.11.2019
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