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Wenn jede Sekunde zählt
20 Jahre Helfer vor Ort Hohenlinden des Bayerischen Roten Kreuzes
Vor nun 20 Jahren wurde vom Helfer-vor-Ort-Team Hohenlinden der erste Einsatz gefahren. Heuer wurde Jubiläum gefeiert. Foto: BRK Ebersberg
Hohenlinden · Sie sind gut ausgebildete Ersthelfer aus der Nachbarschaft: Die Helfer vor Ort. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.
Damit übernehmen die Helfer vor Ort, die ausschließlich ehrenamtlich tätig sind, eine wichtige Funktion in der Rettungskette. Dabei sollte man sich folgendes Szenario vorstellen: Ein Familienangehöriger atmet nicht mehr und man benötigt dringend medizinische Hilfe.
Eine durchaus dramatische doch jederzeit mögliche Situation. Man kann sich Gott sei Dank an den letzten Erste Hilfe Kurs erinnern, hat daran gedacht den Notruf 112 zu wählen und beginnt nun mit der Herz-Lungen Wiederbelebung. Und jetzt heißt es warten. In Bayern muss - laut Gesetz - in zwölf Minuten ein Rettungswagen vor Ort sein können. Es kann trotzdem sein, dass Sie deutlich mehr als zwölf Minuten warten müssen. Besonders in ländlicheren Regionen. Sekunden kommen nun vor wie Minuten.
Vielleicht muss sich der Rettungswagen durch einen Stau arbeiten und die Bildung der Rettungsgasse klappt nicht wirklich? Oder er wurde gerade zu einem anderen Notfall im anderen Teil des Landkreises gerufen.
Vor ca. 20 Jahren haben sich ein paar Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes in Hohenlinden zusammengefunden um diese Situation zu verbessern. Sie gründeten das Helfer vor Ort Team in Hohenlinden. Seit dem 1. Januar 1999 werden sie zu jedem Notfall, zusätzlich zum regulären Rettungsdienst alarmiert. Durch die örtliche Nähe und die Ortskunde der Helfer ist bereits in wenigen Minuten qualifizierte medizinische Hilfe vor Ort. Das Ganze ist nur möglich durch Spenden der Bevölkerung und dem ehrenamtlichen Einsatz der Helfer in Hohenlinden.
Am 18. Januar 1999 wurde der erste Einsatz „Atemnot Kind“ gefahren. Bis heute sind es weit mehr als 2600 Einsätze die erfolgreich abgewickelt wurden - auch weit über die Gemeindegrenzen hinweg.
Doch zurück zum geschilderten Fall: Glücklicherweise ist das Helfer vor Ort Team schnell da und kann durch den Einsatz des mitgeführten Defibrillators das Herz des Angehörigen schnell wieder in den richtigen Rhythmus bringen. Die Gefahr ist natürlich nicht gebannt, der Angehörige muss schnellstmöglich weiter behandelt werden und in die nächste Klinik gebracht werden. Durch das kompetente Handeln und den Einsatz des Helfer vor Ort Teams endete dieser Einsatz glücklicherweise positiv. Das Fehlen dieser Maßnahmen durch die Ersthelfer vor Ort senkt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten enorm.
Nicht bei allen Einsätzen kommt es auf jede Sekunde an, jedoch hat sich der Einsatz des Helfer vor Ort Teams bewährt. Und wenn es nur zur Betreuung der Angehörigen ist, oder um den Patienten eine enge Treppe hinab zu transportieren.
Artikel vom 30.10.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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