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Ebersberg · Grundstück für Berufsschulzentrum gesichert

Es darf gebaut werden: Bürgermeisterin Angelika Obermayr, Landrat Robert Niedergesäß, Brigitte Keller (Landratsamt) und Bauamtsleiter Josef Niedermeier (v. li). Foto: Stefan Dohl

Es darf gebaut werden: Bürgermeisterin Angelika Obermayr, Landrat Robert Niedergesäß, Brigitte Keller (Landratsamt) und Bauamtsleiter Josef Niedermeier (v. li). Foto: Stefan Dohl

Ebersberg · Der Landkreis Ebersberg ist derzeit noch der einzige in Bayern ohne eigene staatliche Berufsschule. Allerdings nicht mehr lange. Am Mittwoch verkündeten Landrat Robert Niedergesäß und Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr einen "historischen Beschluss" für den Landkreis Ebersberg.

Denn am Tag zuvor haben sich der Ebersberger Kreistag einstimmig und der Grafinger Bauausschuss mit großer Mehrheit für den Erwerb einer 5 ha großen landwirtschaftlichen Fläche unweit von Grafing-Bahnhof entschieden. Bis 2024 soll hier ein Berufsschulzentrum mit Dreifachturnhalle für etwa 2.000 Schüler und 800 Auszubildende entstehen.

Die Kosten des Grunderwerbs in Höhe von knapp 4,3 Mio. Euro haben sich der Landkreis (75 Prozent) und die Stadt Grafing (25 Prozent) aufgeteilt. Sowohl der Landkreis als auch die Stadt Grafing sind mit der Finanzierung und der Grundstückswahl äußerst zufrieden. Landrat Robert Niedergesäß sprach in diesem Zusammenhang von einem "zentralen Bildungsprojekt für die Zukunft". "Wir sind der Stadt Grafing sehr dankbar, dass sie das Grundstück innerhalb von nur einem Jahr erwerben konnte", erklärte Niedergesäß beim Pressegespräch.

Bereits am 8. August konnte sich das Grafinger Bauamt das Grundstück notariell "in Rekordzeit" sichern. Dem Landwirt der diese Flächen bislang landwirtschaftlich nutze, wurden dabei entsprechende Ersatzgrundstücke zur Verfügung gestellt. Mit dem Standort habe die Stadt Grafing "eine sehr gute Entscheidung getroffen", ist sich Niedergesäß sicher. Auch Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr ist überzeugt von diesem "aller, aller besten Standort" für eine Berufsschule. "Die Erreichbarkeit der Berufsschule unmittelbar am Bahnhof ist genial", so Obermayr.

Es gibt eine S-Bahnanbindung und zudem eine direkte Regionalzugverbindung mit dem Meridian zum Münchner Ostbahnhof. "Außerdem stehen uns hier auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung", so die Bürgermeisterin. So ist unter anderem ein neues Parkdeck am Standort vorgesehen. Der Grafinger Vorzugsstandort war von Beginn an außer Konkurrenz. "Es standen uns keine weiteren möglichen Standorte im Landkreis zur Auswahl", räumt Niedergesäß ein.

Nun wolle man das 50-Millionen-Projekt möglichst schnell durchziehen, erklärt Obermayr. Dabei soll natürlich besondere Rücksicht auf die Anwohner genommen werden, zumal durch den geplanten Brenner-Nordzulauf noch weitere Belastungen auf die Anrainer von Grafing-Bahnhof zukommen werden. Außerdem sicherte die Rathauschefin zu, dass es keine Weiterentwicklung des Grundstücks mit Gewerbe geben werde. Nach der Berufsschule und der Turnhalle soll definitiv schluss sein.

Die Vorbereitungsarbeiten sind nun soweit abgeschlossen, darunter auch die notwendigen artenschutzrechtlichen Untersuchungen. Bereits im November wird in Grafing mit der konkreten Bauplanung begonnen. "Wir haben keine Zeitnot, bis wann wir fertig sein müssen. Aber die Zielmarke 2022 ist sicherlich realistisch", erklärt Niedergesäß. "Hudeln werden wir nicht".

In drei Jahren können die ersten Bagger anrollen. Es wird von einer Bauzeit von zwei Jahren ausgegangen, sodass die ersten Schüler 2024 in Grafing unterrichtet werden könnten. Über die Fachrichtungen herrscht noch keine endgültige Klarheit. Das Fach „Digitale Kompetenz“ soll das Herzstück des Berufsschulzentrums werden. Außerdem soll es die Fachrichtungen Einzel-, Groß- und Außenhandelsfachmann, Zahnmedizin, Lagerlogistik, Kfz-Mechatronik sowie eine Fachakademie für Kindererziehung und eine Berufsfachschule für Kinderpflege geben.

Artikel vom 25.10.2019
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