Der Ottobrunner Sängerkreis verlost zu seinem Geburtstag ein Privatkonzert

100 Jahre jung geworden

Die Abordnung des Sängerkreises mit Bürgermeister Thomas Loderer (3. v.l.) nach der Ehrung mit der Zenker-Plakette, eine von vielen Auszeichnungen der vergangenen 100 Jahren. Kl. Bild: Thomas Schmid leitet seit über 33 Jahren den Sängerkreis. F: priv./VA

Die Abordnung des Sängerkreises mit Bürgermeister Thomas Loderer (3. v.l.) nach der Ehrung mit der Zenker-Plakette, eine von vielen Auszeichnungen der vergangenen 100 Jahren. Kl. Bild: Thomas Schmid leitet seit über 33 Jahren den Sängerkreis. F: priv./VA

Ottobrunn · Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: So ist es auch beim Sängerkreis Ottobrunn, der am Freitag, 25. Oktober, mit einem Festkonzert im Wolf-Ferrari-Haus seinen stolzen 100. Geburtstag feiert.

Los geht das Konzert um 19 Uhr, Karten zum Preis von 10 Euro gibt es unter www.wfh-ottobrunn.de an der Theaterkasse im Wolf-Ferrari-Haus (Öffnungszeiten Dienstag: 9 bis 12 Uhr; Mittwoch: 14 bis 17 Uhr; Donnerstag: 16 bis 19 Uhr oder unter Tel.: 089/608 08-302.

Schirmherr des Konzerts wird Bürgermeister Thomas Loderer sein, der aber nicht nur in seiner Funktion als Gemeindeoberhaupt mit von der Partie sein wird, sondern auch als langjähriges Mitglied des Sängerkreises.

Aber nicht nur der Sängerkreis wird an diesem Abend auftreten, sondern auch der Frauenchor der Münchner Polizei unter der Leitung von Dr. Evi Haberberger sowie der Gesangverein Ellmosen unter der Leitung von Konrad Liebscher. Illustre Gäste haben ihr Kommen zugesagt, so wird Schauspieler Sepp Schauer und die frisch gewählte bayerische Bierkönigin, Veronika Ettstaller der Musik lauschen.

Allen Grund hat der Verein zu feiern, denn seit einem Jahrhundert sorgen die Mitglieder des Sängerkreises für stimmungsvolle Musik bei Festen, Gottesdiensten und Konzerten. Mit seinen stolzen 100 Jahren ist der Verein auch älter als die Gemeinde selbst, denn Ottobrunn etablierte sich erst 1955 als eigene Gemeinde, vorher war Ottobrunn ein Ortsteil der Nachbargemeinde Unterhaching.

Gegründet wurde der Männerchor im Jahr 1919 im ehemaligen Gasthaus zur Schwaige, das auch bis zu seinem Abriss Anfang der 1980er Jahre das Vereinslokal blieb. Die Gründerväter waren der Wirt Eduard Klas, Alfons Bielmeier, Theodor Knagge, Hans Fischer, Franz Hess, Vinzenz Teufel, Siegfried Ammer, Xaver Kirchner und Karl Rothenanger. Der erste Vorsitzende war Alfons Bielmeier und die Chorleitung hatte Hans Fischer inne. Bereits 1921 erwarb der Verein eine Standarte, die nach dem 2. Weltkrieg verloren zu sein schien. Tatsächlich wurde sie in den 1990er Jahren wiederentdeckt und nach ihrer aufwendigen Restaurierung wieder stolz getragen.

Die Geschichte des Vereins wurde von vielen Aufs und Abs begleitet. Während des 2. Weltkrieges wurde die Vereinstätigkeit niedergelegt und erst 1949 wieder aufgenommen. Immer wieder gab es im Verein Querelen um die Führung, vor allem Anfang der 1980er Jahre gab es viele Probleme mit dem Chorleiter, die den Verein fast zum Aufgeben zwangen. Durch die Vermittlung des damaligen Bürgermeisters Dr. Horst Stähler-May konnte das Schlimmste verhindert werden, auch wenn der Verein dadurch erst einmal ohne Chorleiter da stand.

Eigentlich nur übergangsweise übernahm dann der damals 23-jährige Kirchenmusik-Student Thomas Schmid die Aufgabe, der er bis heute treu geblieben ist. Der Männerchor brauchte damals dringend einen Chorleiter für ein bevorstehendes Weihnachtskonzert, erinnert sich Thomas Schmid schmunzelnd. Der studierte Kirchenmusiker betreute zu dem Zeitpunkt bereits vier Chöre, einen 5. Chor wollte er sich dauerhaft eigentlich nicht antun.

Trotzdem hielt er die Verbindung zum Sängerkreis, der sich unter seiner musikalischen Führung nach und nach umbildete und umstrukturierte. Auch wenn das Singen im Chor immer Spaß machen soll, ist es Thomas Schmid wichtig, das ernsthaft an den Liedern während der Chorproben gearbeitet wird.

„Beim Auftritt soll schließlich alles sitzen“, betont der engagierte Chorleiter. Dass das der Fall ist beweist der dichte „Auftragskalender“ des Sängerkreises. Etwa 100 Lieder gehören zum Repertoire des Chores, der gar nicht alle Anfragen abarbeiten kann, die an ihn herangetragen werden. „Bei den Proben sind fast alle immer da, das zeigt auch, wie ernst es allen mit dem Singen ist“, erklärt er stolz über seine „Schützlinge“. Natürlich werde davor und danach auch geratscht, das gehört ebenfalls dazu. „Singen macht glücklich, man kann wunderbar dabei Stress abbauen, und wenn man es kann, dann trägt man auch zum Glück von anderen Menschen bei“, erklärt Schmid die Faszination des gemeinsamen Singens.

Eine neue Heimat hatte der Verein nach dem Abriss der Schwaige übrigens beim Alten Wirt in Hohenbrunn gefunden, wo sich die Sänger jeden Donnerstagabend zur Probe treffen. Das so viel ernsthafte Arbeit auch Früchte trägt, kann man auch an den Konzertreisen des Sängerkreises sehen: So waren sie schon Teil des großen Adventssingens in Wien, durften in Mandelieu-la-Napoule auftreten oder aber beim "Cantare in Montagna" in Südtirol.

Aber auch in ihrer bayerischen Heimat ist der Sängerkreis sehr gefragt. Ob beim "Tag des Bieres" des Bayerischen Brauerbundes, im Weihnachtsdorf im Kaiserhof der Münchner Residenz oder beim Brunnenfest am Viktualienmarkt, immer ist auch der Sängerkreis Ottobrunn mit von der Partie. Natürlich gibt es auch viele Auftritte in ihrer Ottobrunner Heimat, wie beim Straßenfest, dem Weihnachtsmarkt oder aber beim Konzert am Heiligen Abend an der Aussegnungshalle am Ottobrunner Friedhof.

Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen plagen den Sängerkreis keine Nachwuchssorgen. Die Altersstruktur reicht von 28 bis weit über 70 Jahre. Ein Grund dafür ist nicht nur die hohe Professionalität des Chores, sondern auch die gepflegte Geselligkeit. Hervorragend geführt wird der Verein durch einen wahrlich internationalen Vorstand: Der erste Vorsitzende, Peter Seeberg ist Niederländer, der zweite Vorsitzende Christophe Deraed ist Franzose und der Schriftführer Karl Oberprantacher ist Südtiroler.

Wer die geballte Sangesfreude am Freitag, 25. Oktober, nicht miterleben kann, der hat noch am Sonntag, 27. Oktober dazu Gelegenheit, denn da wird zum musikalischen Frühschoppen beim Alten Wirt eingeladen. Der Sängerkreis Ottobrunn freut sich über viele Gäste, die gemeinsam mit ihm das ganz besondere Jubiläum feiern wollen.

Mehr Infos zum Sängerkreis und seinen Auftrittsdaten erfährt man übrigens auf dessen Homepage unter www.saengerkreis-ottobrunn.de

Anlässlich zu seinem Geburtstag verlost der Sängerkreis gemeinsam mit dem Münchner Wochenanzeiger ein privates Konzert an den glücklichen Gewinner dieser Verlosung. Der Sängerkreis wird den Auftritt mit dem Gewinner abstimmen.
Teilnehmen kann man per Postkarte mit Stichwort »Sängerkreis Ottobrunn«, Absender und Telefonnummer senden an:
Münchner Wochenanzeiger, Moosacher Straße 56 – 58, 80809 München.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Artikel vom 16.10.2019
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