Gemeinderat beschließt Zulage

Brunnthal · Mehr Geld für Angestellte

Brunnthal · Der große Nachbar München macht es vor. Die Gemeinde Brunnthal will und muss nachziehen. So lautet das Fazit zu einer Vorlage der Brunnthaler Kommunalverwaltung zugunsten einer verbesserten Vergütung der gemeindlichen Mitarbeiter, der jetzt der örtliche Gemeinderat mit großer Mehrheit zustimmte.

Im kleinen Brunnthal soll von Beginn des kommenden Jahres an jene Förderung der sogenannten „München-Zulage“ gewährt werden, die bereits in der Isar-Metropole eingeführt worden war. Hintergrund: Die Personalsuche auf dem flachen Land wird in den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Lebens stetig schwieriger. Zöge Brunnthal beim finanziellen Anreiz nicht nach, würde wohl ein noch größerer Strom von Fachkräften in Richtung Stadt verloren gehen. Mit dem neuen Anreiz wollen die Brunnthaler arrivierte Mitarbeiter halten und bei der Personalsuche punkten.

In Zahlen bedeutet die Ausweitung der Vergütung ein Gehaltsplus von derzeit 276,74 Euro für Angestellte der Tarifgruppen eins bis 9c. Besser verdienende Mitarbeiter der Entgeltgruppe zehn erhalten künftig einen Grundbetrag von fast 135 Euro im Monat. Zudem soll seitens der Gemeinde ab 2020 auch ein Fahrkostenzuschuss von 103,70 Euro pro Mitarbeiter und Monat für ÖPNV und eigenes Kfz gewährt werden. Auch darauf einigte sich der Rat mit großer Mehrheit.

Lediglich einer noch weitergehenden Leistung in Form von „steuerfreien Sachbezügen“ verweigerte sich der Rat einstimmig. „Wir stehen beim Kampf um wichtige Fachkräfte in einer heftigen Konkurrenz mit freier Wirtschaft und mit der Landeshauptstadt München“, begründete Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) auch in seiner Funktion als Chef der Verwaltung die Notwendigkeit eines besseren finanziellen Unterbaus für die eigenen Mitarbeiter. Siegfried Hauser (PWB) allerdings kritisierte einen mangelnden Dialog des Umlandes mit der Stadt.

Hier sieht er auch Landrat Christoph Göbel (CSU) „in der Pflicht, sich für die Umlandgemeinden stark zu machen“. Es gehe nicht an, dass die Stadt ihre Beschäftigungspolitik auf dem Rücken des Landkreises austrage und damit die Umlandgemeinden noch mehr belaste. Herbert Katzdobler (CSU) sah den Umstand kritisch, dass mit einer pauschalen Besserstellung von Beschäftigten der öffentlichen Hand eine Benachteiligung vergleichbarer Arbeitskräfte in der freien Wirtschaft drohe.

Allerdings warb Rathauschef Kern am Ende erfolgreich mit dem Argument, nur durch bessere Bezahlung seien auch die Dienstleistungsstandards im Rathaus und in den Gemeindebetrieben auch dauerhaft zu halten. RedHe

Artikel vom 14.10.2019
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