Wertvoller Kirchenbau aus den 1960er Jahren

DSD-Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Erlöserkirche in Erding

Die Erlöserkirche in Klettham wird derzeit aufwändig saniert. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Die Erlöserkirche in Klettham wird derzeit aufwändig saniert. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Erding · Für die Instandsetzung der Oberflächen des Sichtmauerwerks im Außenbereich und im Innenraum sowie der Ornamentverglasung stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung.

Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag übergaben am Freitag, 27. September, um 14.00 Uhr vor OrtAxel Hofstadt, Ortskurator München der DSD, im Beisein von Jörg Urban von Lotto Bayern an Pfarrer Christoph Keller. Die evangelische Erlöserkirche aus den 1960er Jahren gehört zu den über 420 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte. Die Erlöserkirche in Erding-Klettham ragt lediglich durch ihr hohes Dach mit seiner ungewöhnlichen Form aus der Wohnsiedlungsbebauung der 1950er Jahre heraus. Die Kirche wurde 1962/1963 von Architekt Busso von Busse unter Mitarbeit von Roland Büch erbaut. Die Anlage wird von einer Umfassung mit Mauerziegeln umfriedet. Sie besteht aus Pfarrkirche und Gemeindezentrum mit Innenhof und Vorhof und offenem Glockenturm in Stahlkonstruktion.

Der Kirchenbau erhebt sich mit seinem geschwungenen Satteldach in schwarzem Schiefer über die Umfassungsmauer, es hat die Form eines auf den Kopf gestellten Schiffrumpfs. Den dreischiffigen Kircheninnenraum überfängt eine spitzbogige Holzbinderkonstruktion. Die mächtigen Holzbinder sind kreuzförmig einander zugeordnet. Während die Binder über dem Mittelschiff spitzbogig zusammenlaufen, sind sie über den Seitenschiffen waagerecht angeordnet. Die Lichtführung steigert die Raumwirkung und betont die markanten expressiv anmutenden Binder. Ein schmales Fensterband zwischen Umfassungsmauer und Dach lässt das Dach schweben. Die mit Ziegelsteinen ornamental gestaltete Altarwand ist in den Kirchenraum hineingezogen, dahinter befindet sich die Sakristei. Der Altarbezirk mit Holzaltar, Bronzekreuz und Kanzel ist vor dieser Wand um drei Stufen erhöht. Die darüber befindliche Giebelwand aus Glas hebt diesen Bereich lichtmäßig hervor.

Inzwischen gibt es Risse in Brettschichtholzbindern, eine brüchige Dachdeckung, Risse in der Ornamentverglasung sowie Schäden an der Klarverglasung. Schäden an den Sichtziegelfassaden und am Betonsockel sowie Korrosion an der Stahlkonstruktion des Glockenturms ergänzen das Schadensbild. Die phantasievollen Leimbinderstützen und -träger im Innenraum wurden bereits saniert, die Klinkerflächen ebenfalls. Das Dach wird wie ursprünglich mit Eternitplatten eingedeckt. Der Westgiebel erhält eine neue Schutzverglasung. Die bauzeitliche Ornamentverglasung wird nur repariert.

Artikel vom 01.10.2019
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