Abschließender Test gegen AibDogs am Sonntag

Grafing · Blank liegende Nerven

Spielszene vom "geladenen" Derby der Rot-Weißen zuletzt in Erding. Foto: smg/CU

Spielszene vom "geladenen" Derby der Rot-Weißen zuletzt in Erding. Foto: smg/CU

Grafing · Noch läuft für die Eishockey-Viertligisten die Vorbereitungsphase. Doch auch da geht es bereits hoch her, wie nicht zuletzt das spannungsgeladene Derby des EHC Klostersee bei den Erding Gladiators (3:6) am vergangenen Sonntag zeigte.

EHC Klostersee - Eishockeyclub in Grafing
Themenseite zum südbayer. Eishockeyverein in Grafing bei München, mit vereinseigener Spielstätte (1.730 Plätze, nicht komplett geschlossen)

„Egal ob Freundschafts- oder Punktspiel, das ist immer eine Sache mit viel Emotionen“, meinte Trainer Dominik Quinlan hinterher, als Puls und Blutdruck wohl wieder Normalwert angezeigt hätten, würde man denn gemessen haben. Der Headcoach der Rot-Weißen hatte nur gut die Hälfte der Partie in der Herzogstadt an der Bande gecoacht, war dann vom Unparteiischen nach einem andauernden Disput mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe belegt und der Spielerbank verwiesen worden. Im Schlussdrittel der Begegnung bekam der Grafinger Torhüter Dominik Gräubig eine Matchstrafe aufgebrummt, nachdem er seine Nerven nicht im Griff hatte und nach einem Foul an ihm Selbstjustiz übte.

Das Nervenkostüm flatterte bei den Klosterseern ganz offensichtlich bedenklich, was unmittelbar Auswirkungen auf den am nächsten Wochenende beginnenden Punktspielbetrieb in der Bayernliga haben wird. In den Durchführungsbestimmungen zum Spielbetrieb des Bayerischen Eissportverbandes (BEV) ist nämlich geregelt, dass die in Freundschaftsspielen verhängten Spieldauerdisziplinar- und Matchstrafen eine Sperre im nächsten Meisterschaftsspiel bedingt. Sowohl für Trainer Quinlan und Keeper Gräubig wie auch für den jungen Stürmer Simon Roeder, der nach einer unglücklichen Zweikampfsituation im ersten Testmatch gegen die Geretsried River Rats (4:3) vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde, heißt das am nächsten Freitag beim Ligaauftakt-Gastspiel gegen die Mighty Dogs in Schweinfurt: Einmal aussetzen. Wobei der Klosterseer Goalie wohl mehrmals aussetzen muss. Das Strafmaß festlegen wird die zuständige BEV-Kommission.

Ein wenig übertrieben gesagt könnte man den bisherigen Verlauf der Vorbereitung der EHCler als unterirdisch bezeichnen. Kein einziges Mal stand in den vier Anläufen auch nur annähernd das komplette Team auf dem Eis, dazu kommen die häufigen „verbalen Infights“ mit den Schiedsrichtern – bei denen man bekanntlich in der Regel den Kürzeren zieht. Co-Trainer Helmut Gleixner, der in Erding nach dem Quinlan-Verweis das Coaching übernehmen musste, war in der enorm aufgeheizten Situation der Erste mit einigermaßen klarem Kopf: „Ich war auch unzufrieden mit einigen Entscheidungen des Referees. Trotzdem können wir so nicht weitermachen. Wir schaden am Ende am meisten uns selbst, ein derartigen Hineinsteigern geht zu Lasten der Konzentration und hemmt den Spielfluss.“

Mit ein wenig Abstand sah das Headcoach Quinlan ähnlich: „Wir alle, auch ich, müssen uns während eines Spiels einfach besser unter Kontrolle haben.“ Dazu stellte er ohne Wenn und Aber freilich klar: „Das soll nicht heißen, dass wir uns alles gefallen lassen müssen an Arroganz und herablassenden Verhalten. Gegenüber dem BEV werde ich auch weiterhin meine Meinung sagen und darauf hinweisen, dass manche Spielleiter dem Niveau einfach nicht gewachsen sind.“ In die Tat umsetzen können die Klosterseer dies an diesem Sonntag im bereits abschließenden Testspiel ab 17.30 Uhr auf Grafinger Eis gegen den Landesligisten EHC AibDogs Bad Aibling. Mit einem positiven Ergebnis will man sich dazu auf die Punkterunde einstimmen. smg

Artikel vom 28.09.2019
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