"Nicht mit uns!"

München-Ost · "Alles zubauen und verdichten?" Vier Bürgerinitiativen informieren

München-Ost · Viele Bürger ärgern sich über zunehmende Enge und Staus in ihrem Stadtviertel und wehren sich mit Bürgervereinigungen gegen weitere Verdichtungspläne der Stadt. Erstmals bündeln Bürgergruppen ihre Kräfte und informieren gemeinsam über die von ihnen abgelehnte Bauvorhaben im Münchner Osten, über die Ablehnungsgründe und über Alternativen.

Die Besucher erfahren, wie Bezirksausschüsse, Stadträte, Verwaltung und Parteien auf Gesprächsangebote, Kritik und Anregungen reagieren und warum Bürgerbeteiligung nicht zum lästigen Übel verkommen darf. Gemeinsam geben die Truderinger Bürgerinitiative Fauststraße 90 ‒ Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet, die Aktion Lebenswertes Berg am Laim, Interessenvertreter "Neubau an der Münchbergstraße" aus dem Stadtteil Fasangarten und vom Daglfinger Bündnis Nord-Ost Einblick in die teils unglaublichen bis rechtsverletzenden Praktiken der Politik, der Stadt und der Immobilieninvestoren, wenn Wiesen und Felder und selbst geschützte Grünflächen in Bauland umgewandelt werden sollen. Zudem erfahren die Besucher Hintergründe zum Münchner Bau- und Wachstumswahn und was dahintersteckt, wenn Bautreiber mehr Natur und Ökologie versprechen. Zudem werden Gründe genannt, warum sich Bürger gegen die Missachtung des Bürgerwillens und gegen eine überhebliche Politik und Verwaltung sowie gegen weitere Verdichtung und Versiegelung in ihren Stadtvierteln unbedingt wehren sollten. Im Anschluss an die Ausführungen der Bürgervertreter werden Fragen aus dem Publikum beantwortet.

Bei der Bürgerinitiative Fauststraße 90 ‒ Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet geht es um eine geplante arrondierende Bebauung mit 80 Wohneinheiten im Landschafts- und Wasserschutzgebiet in Trudering. In Berg am Laim setzen sich Bürger gegen die Über­planung einer der letzten Grünflächen vor Ort, die Bebauung an der Truderinger Straße, ein. Im Stadtteil Fasangarten geht es um die geplante Wohnanlage in der Münchbergstraße, wo beispielsweise keine Zufahrt geregelt ist. Auf dem Gelände des Trabrenn- und Zuchtvereins in Daglfing soll eine Besiedlung mit 30.000 Menschen plus 10.000 Arbeitsplätzen samt Naherholungsflächen entstehen. Engagierte Bürger und Vereine aus Bogenhausen haben sich zusammengefunden, um die geplante Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) im Münchner Nordosten kritisch zu begleiten und konstruktiv mitzugestalten.

Die Themenschwerpunkte der Veranstaltungen sind jeweils auf den Stadtteil bezogen, in dem die Infoveranstaltung stattfindet. Die erste von vier geplanten Veranstaltungen beginnt am 18. September um 19 Uhr im Saal des Gasthofs Obermeier (Truderinger Straße 306). Bei diesem Treffen liegt der Fokus im speziellen auf der Fauststraße 90. "In einer Einführung behandeln wir die Projekte im Münchner Osten und schauen auch über den Tellerrand in den Münchner Norden. Wir wollen klar machen, dass der Bauwahn nicht nur unser direktes Umfeld betrifft, sondern dass der Raubbau an Natur im gesamten Stadtgebiet stattfindet. In Fürstenried zum Beispiel soll Landschaftsschutzgebiet für Parkplätze geopfert werden", so Stefan Bürger von der Bürgerinitiative Fauststraße 90. Die Veranstaltung ist für alle Interessierte offen und kostenlos. "Ein Folgetermin ist am 16. Oktober im Kulturzentrum Trudering (BI Lebenswertes Berg am Laim) terminiert, die anderen beiden werden relativ zügig folgen. Mindestens noch ein dritter Termin in diesem Jahr", so Stefan Bürger abschließend.

Artikel vom 12.09.2019
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