Ebersberg im Bayerischen Wald

Ebersberg · Drei-Tage-Ausflug des Historischen Vereins

Ebersberg · „Zwischen Rott und Chamb“ – so lautete der Titel der diesjährigen Drei-Tage-Fahrt des Historischen Vereins für den Landkreis Ebersberg, der die Teilnehmer zu ebersbergischem Fernbesitz in Niederbayern und der Oberpfalz führte.

Am ersten Tag begaben sich die Geschichtsfreunde zunächst in die niederbayerische Gemeinde Egglham, in ein Gebiet, das im 10. und 11. Jahrhundert von den Grafen von Ebersberg beherrscht wurde und in dem deren Hauskloster bis 1608 die Hofmark Abtshofen sein Eigen nannte. Dort galt es, die Kirche Sankt Jakob in Oberegglham mit einer wohl vom Ebersberger Abt Sebastian Häfele um 1480 in Auftrag gegebenen spätgotischen Sebastiansfigur zu besichtigen und das Areal jenes Großgutes in Augenschein zu nehmen, das um 1040 von Graf Eberhard II. an die Benediktinerabtei Ebersberg geschenkt wurde. Anschließend ging es weiter über die spektakuläre Wallfahrtsstätte Sammarei zum Stammsitz der Grafen von Ortenburg, die den Ebersberger Benediktinern lange Zeit ihren Abtshofener Besitz streitig machten. In Ortenburg, der einstigen evangelischen Enklave im katholischen Altbayern, war speziell die Marktkirche mit ihren beeindruckenden Grabdenkmälern Anlaufpunkt. Daraufhin fuhr die Reisegruppe noch nach Rinchnach, wo der Einsiedler und Ortsgründer Gunther, der dem Grafen Ulrich von Ebersberg um 1015 den Tod und das Ende seines Geschlechtes weissagte, noch heute in der Pfarrkirche Sankt Johann und dem Wallfahrtsheiligtum Mariä Geburt große Verehrung genießt.

Am Vormittag des zweiten Tages standen ein Stadtrundgang in Cham und eine Besichtigung des Gotteshauses von Chammünster, der „Urkirche des oberen Bayrischen Waldes“ auf dem Programm. Es folgte eine Fahrt entlang der Chamb, durch eine Gegend, in der das Kloster Ebersberg im Hochmittelalter unter anderem in den Orten Dalking und Grasfilzing über reichen Besitz verfügte. Der Nachmittag hielt für die Ausflügler Besuche im ehemaligen Zisterzienserkloster Walderbach und in der einstigen Benediktinerabtei Reichenbach bereit. Der Abschlusstag führte die historisch Interessierten schließlich noch nach Oberaltaich in die ehemalige Benediktinerabtei Sankt Peter, die in Mittelalter und Früher Neuzeit mit dem Kloster Ebersberg in einer Gebetsverbrüderung stand, auf den Bogenberg zur ältesten Marienwallfahrtsstätte Bayerns und nach Niederaltaich in die Benediktinerabtei Sankt Mauritius, ehe die Exkursionsteilnehmer reich an neuen Eindrücken und Erkenntnissen wieder in ihre Heimat zurückkehrten.

Artikel vom 11.09.2019
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