Bauernhof, Schloss und Villa

Tag des offenen Denkmals am Sonntag: Führungen in Schwabing

Schlösschen in Schwabing: das Schloss Suresnes in der Werneckstraße, das am Denkmal-Tag besichtigt werden kann. Foto: Katholische Akademie Bayern

Schwabing · Seit 1. September hat die Seidlvilla am Nikolaiplatz 1b wieder geöffnet – mit frisch renoviertem Parkett und neuem Lift und täglich Programm. Wer schon immer mehr wissen wollte über die idyllische Villa, der sollte sich die neue Ausstellung anschauen: Zum 100. Todesjahr des Architekten der Seidlvilla, Emanuel von Seidl (1856-1919) zeigt die Seidlvilla eine Ausstellung, die die wechselvolle Geschichte des Anwesens nachzeichnet:

Von seiner Entstehung als repräsentatives bürgerliches Wohnhaus in der Prinzregentenzeit über die Zeit als Spekulationsobjekt in den 1970er Jahren und die Rettung dank des engagierten Kampfs von Bürgerinnen und Bürgern bis zur heutigen Nutzung als Kulturzentrum seit nunmehr 28 Jahren.

Außerdem nimmt die Seidlvilla am Sonntag, 8. September, am Tag des Offenen Denkmals teil: ab 12 Uhr ist geöffnet. Zum 100. Todesjahr des Architekten Emanuel von Seidl bietet sich beim Tag des offenen Denkmals die Gelegenheit, die Seidlvilla und ihre Geschichte bei zwei Führungen durch Haus und Garten näher kennenzulernen – Beginn 14 und 16 Uhr. Wer an einer Führung teilnehmen möchte, kann sich ab sofort unter Telefon 089/33 31 39 oder per Email info@seidlvilla.de anmelden. Zudem sind an diesem Tag die Ausstellung zur Geschichte der Seidlvilla und das Widmungsbuch für Zenzl Mühsam zu sehen. Eintritt und Führungen sind frei.

In einer kleinen Ausstellung wird das Widmungsbuch „Meiner Zenzl zum 9. Hochzeitstag, 15. September 1924“ mit Zeichnungen und Gedichten präsentiert, das Erich Mühsam aus der Haft in Niederschönenfeld für seine Frau – die Namensgeberin des Zenzl-Mühsam-Saals in der Seidlvilla – gestaltet hatte. Es ist ein Band mit kolorierten Zeichnungen, innigen Huldigungen und liebevollen Gedichten für die Lebensgefährtin. Erich Mühsam war wegen seiner Beteiligung an der Münchner Räterepublik zu einer 15jährigen Haftstrafe verurteilt worden, aus der er im Dezember 1924 auf Bewährung entlassen wurde. Zu sehen sind beide Ausstellungen bis 22. September 2019 täglich von 12 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Außerdem kann man das Schwabinger Schloss kennenlernen am Tag des offenen Denkmals: Schloss Suresnes in der Werneckstraße 24, Zugang über Mandlstraße 23. 1715-18 wurde es durch Johann Baptist Gunetzrhainer nach dem Vorbild des Château de Suresnes bei Paris für den Kabinettssekretär Franz von Wilhelm errichtet. Heute ist es im Besitz des Korbiniansvereins der Erzdiözese München und Freising. Seit 1967 dient es als Tagungshaus für die Kath. Akademie in Bayern.

Öffnungszeiten und Programm am 8. September: von 10.30 bis 18 Uhr (sonst nicht geöffnet); Führungen: 11, 13, 15 und 17 Uhr mit Robert Walser und Christian Sachs. Thema: Geschichte und nachhaltige Sanierung des Denkmals Auch das älteste erhaltene landwirtschaftliche Gebäude in Schwabing, der Viereckhof in der Gunezrainerstraße 9, ein Bauernhaus vom Ende des 13. Jahrhunderts, ist zu besichtigen am 8. September. Zugang ist über Mandlstraße 23. Benannt wurde der Hof nach Balthasar Viereck, der 1635 als Besitzer nachgewiesen ist. Das Wohnhaus ist ein für das bayerische Voralpenland charakteristischer Einfirsthof.

Das heutige Erscheinungsbild mit deutlich erkennbaren barocken Elementen erhielt der Bau 1787. Im selben Jahr entstand der zugehörige Wirtschaftsteil. Heute beherbergt er Seminarräume der Kath. Akademie in Bayern. Öffnungszeiten und Programm am 8. September: von 11 bis 18 Uhr (sonst nicht geöffnet); Führungen: 11, 13, 15 und 17 Uhr, Eintritt und Teilnahme frei. mil

Artikel vom 04.09.2019
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