Schau nicht weg

Ass. Prof. Dr. Schokry: "Leben in Gaza"

Abed Schokry fühlt sich seinem Land gegenüber verpflichtet. Drei Jahre hat es gedauert, bis er eine Ausreiserlaubnis nach Deutschland erhielt. Foto: VA

Abed Schokry fühlt sich seinem Land gegenüber verpflichtet. Drei Jahre hat es gedauert, bis er eine Ausreiserlaubnis nach Deutschland erhielt. Foto: VA

Erding/Dorfen · „Mit welcher Begründung schießen diese Menschen gezielt auf unbewaffnete Demonstranten?“ Zur Einleitung seines Vortrags zeigt Abed Schokry das Video, mit dem in Gaza an der Grenze demonstrierenden Journalisten Jürgen Todenhöfer, der von einem israelischen Gummigeschoss getroffen wurde.

Regelmäßig sterben bei den Freitagsdemonstrationen in Gaza Demonstranten, auch Journalisten oder Rettungskräfte an Schussverletzungen. Zahlreiche Menschen werden schwer verletzt.

Der sechsundvierzigjährigen Hochschullehrer, Familienvater und gelernter Maschinenbauingenieur, habe durchaus Verständnis für israelische Sicherheitsbedürfnisse, aber dass wehrlose Menschen von Scharfschützen aus großer Entfernung gezielt erschossen werden, das erregt ihn sichtlich. Dennoch bemüht um Sachlichkeit, schildert er die Lebenssituation von allen Seiten in dem abgeriegelten Stück Land im Südwesten Israels.

Wichtig ist Schokry erzählen zu dürfen, ein Signal zu setzen: Vergesst uns nicht! Schaut nicht weg!

Seine Art zu demonstrieren sind die Briefe nach Deutschland und seine gelegentlichen Vortragsreisen. Seine Demonstration richtet sich sowohl nach außen, als auch nach innen: Solange die Spaltung zwischen Hamas und Fatah besteht, solange wir selber uneinig sind, schäme ich mich, andere um Hilfe zu bitten.

Artikel vom 15.08.2019
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