Fahrradausbildung bestanden

Die Münchner Polizei gratuliert über 14.000 Schulkindern

München · Im Schuljahr 2018/19 waren zeitweise bis zu 30 Polizeibeamte und zwei Beschäftigte der Münchner Verkehrspolizei mit 14 Jugendverkehrsschulen im Stadtbereich und Landkreis München eingesetzt. In der ersten Schuljahreshälfte ergänzte für den Stadtbereich eine 15. Jugendverkehrsschule diese Flotte.

Sie führten an allen 241 Grund-, Förder-, Privat- und muttersprachlichen Schulen die Radfahrausbildung in der Jahrgangsstufe vier durch. Mit dieser Ausbildung werden die Kinder auf die sichere Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet. 14.933 Schüler und Schülerinnen (Stadt 11.375, Landkreis: 3.558) nahmen im vergangenen Schuljahr an dem Unterricht teil. Damit wurden 95,7 Prozent aller ausbildungsfähigen Kinder erreicht.

14.052 Schüler und Schülerinnen, also 94,1 Prozent (Stadt: 10.593, Landkreis: 3.459), haben die theoretische sowie praktische Prüfung bestanden und sind somit stolze Besitzer des begehrten „Fahrradführerscheins“.

Ablauf und Inhalt der Radfahrausbildung in den vierten Klassen der Grundschulen und fünften Klassen der Förderschulen waren:

Die praktische Ausbildung in den Jugendverkehrsschulen umfasst, einschließlich der Prüfungseinheit, vier Übungseinheiten im Schonraum (in der Regel Verkehrsparcours im Pausenhof) und eine Übungseinheit im öffentlichen Straßenverkehr („Realverkehr“). Die Teilnahme an der Übungseinheit im „Realverkehr“ setzt grundsätzlich das Bestehen der theoretischen und praktischen Fahrradprüfung voraus.

Schwerpunkte der praktischen Ausbildung sind das Wissen, Können und Verstehen der Vorfahrtsregel „rechts vor links“, der Vorfahrtsregelungen durch Verkehrszeichen und Ampel, des Linksabbiegens und des Vorbeifahrens an Hindernissen.

Das Erkennen und Vermeiden des „Toten Winkels“ ist ein weiterer Schwerpunkt der Ausbildung. Der „Tote Winkel“ ist der Gefahrenbereich vor, seitlich und hinter einem Lkw, der vom Fahrer nicht mit den Fahrzeugspiegeln eingesehen werden kann. Die Schüler und Schülerinnen können bei der praktischen Ausbildung einzeln auf dem Fahrersitz eines Lkw Platz nehmen und so als Fahrzeugführer das Verschwinden einer ganzen Klasse im „Toten Winkel“ mitverfolgen. Im Anschluss daran werden den Kindern Tipps gegeben, um Gefahrensituationen zu erkennen und durch umsichtiges Verhalten zu meistern.

Parallel zu den praktischen Übungen lernen die Kinder von der jeweiligen Lehrkraft die Theorie der Straßenverkehrsordnung, die abschließend anhand eines Testbogens mit 20 Fragen geprüft wird.

Mit bestandener theoretischer und praktischer Prüfung erhält jedes Kind eine Urkunde, einen Prüfungsausweis für Radfahrer, einen Fahrradwimpel und einen Aufkleber mit dem Zertifikat „Geprüfter Radfahrer“ ausgehändigt.

Mit dem „Fahrradführerschein“ in der Tasche findet nun die Übungseinheit im öffentlichen Straßenverkehr in Begleitung der Verkehrserzieher der Polizei und der Lehrkräfte statt; dabei setzen die Kinder ihr Können um. In kleinen Gruppen von drei bis fünf Schülern wird im näheren Schulbereich eine vorher festgelegte Strecke gefahren. Die Fahrt dauert ca. 20 Minuten pro Gruppe. Die Kinder fahren dabei mit ihren eigenen Fahrrädern, die vorher auf Verkehrssicherheit überprüft worden sind. Wie im Schulhof wird natürlich auch bei der Fahrt in der Verkehrswirklichkeit nur mit Helm gefahren.

Die jungen Verkehrsteilnehmer verfügen jetzt nicht nur über ein grundsätzliches Regelwissen im Sinne der Straßenverkehrsordnung sondern auch über eine praktische Ausbildung, die sie befähigt, sich eigenverantwortlich und verkehrsgerecht zu verhalten.

Die Kinder bedürfen aber auch weiterhin der Unterstützung der Eltern und aller anderen erwachsenen Verkehrsteilnehmer.

Daher die Bitte der Polizei:

  • Seien Sie den Kindern stets ein positives Vorbild und festigen Sie so das Vertrauen in das Erlernte!
  • Beachten Sie immer die Verkehrsregeln, fahren Sie vorrauschauend defensiv und tragen Sie beim Radfahren zu Ihrer eigenen Sicherheit einen geeigneten und passenden Fahrradhelm!
  • Stichwort „Ablenkung“: Seien Sie auch hier ein positives Vorbild und verzichten Sie auf die Benutzung Ihres Smartphones im Straßenverkehr!

Speziell die Zahlen der Schulwegunfälle 2018: Im Jahr 2018 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums München zehn Radfahrer aus allen Altersgruppen getötet und 2.933 verletzt. Das Einhalten der Verkehrsregeln und ein vorausschauendes Fahren sind unabdingbar für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer; zudem kann die Benutzung eines Fahrradhelms schwere Kopfverletzungen verhindern.

Artikel vom 12.08.2019
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