Hochmodern und schonend

In der München Klinik Bogenhausen wird jetzt per Controller operiert

Die München Klinik Bogenhausen wurde kürzlich mit dem hochmodernen OP-Robotersystem „Da Vinci Xi“ ausgestattet. Foto: München Klinik

Die München Klinik Bogenhausen wurde kürzlich mit dem hochmodernen OP-Robotersystem „Da Vinci Xi“ ausgestattet. Foto: München Klinik

Bogenhausen · Der Operateur sitzt im OP-Saal an einer Konsole und sieht auf dem Bildschirm ein hochauflösendes 3D-Bild des Köperinneren. Per „Controller“ bedient er das vierarmige Operationssystem an der nahestehenden Patientenliege, an dessen Armen sich Kameras und Instrumente befinden.

Was für den Laien nach einer Mischung aus Science-Fiction und Virtual Reality klingt, ist die aktuell modernste und schonendste Art des Operierens. Seit April kommt die roboterassistierte Chirurgie in der München Klinik Bogenhausen zum Einsatz, dazu hat die Klinik den hochmodernen OP-Roboter „Da Vinci Xi“ neu angeschafft. Chefarzt PD Dr. Atiqullah Aziz und Robotik-Sektionsleiter Dr. Amr Ahmed sind Experten auf dem Gebiet der roboterassistierten Chirurgie und setzen den Roboter bereits routiniert im urologischen Fachbereich bei anspruchsvollen Operationen an Prostata, Nieren und Harnleiter ein.

Weniger Komplikationen, mehr Lebensqualität

Das minimal-invasive, roboter-assistierte Operieren bietet vor allem für Patienten große Chancen. Im Vergleich zu einer konventionellen Schnittoperation sind nur kleinste Schnitte für das Einbringen der Instrumente notwendig, deswegen ist die OP per Roboter für Patienten besonders schonend. Das zeigt sich in einer geringeren Blutungsgefahr, bessere Übersicht über das OP-Gebiet, einer schnelleren Wundheilung und besseren Kosmetik, außerdem verkürzt sich die Regenerationszeit nach der Operation – die Patienten sind nach roboterassistierten Eingriffen in der Regel schneller wieder auf den Beinen.

Ein signifikanter Pluspunkt zeigt sich gerade im urologischen Bereich bei der Entfernung der Prostata, denn gefürchtete Folgeschäden wie Inkontinenz oder Impotenz treten seltener auf und wichtige Lebensqualität kann somit öfter erhalten werden.

Roboter assistiert dem Operateur

Wichtig zu wissen ist, dass nicht der Roboter den Eingriff durchführt, sondern der Operateur. Der Roboter wirkt als Assistent und „verlängerter Arm“ des Chirurgen: "Als Operateur wünscht man sich ja oft vier Arme – mit der roboterassistierten Chirurgie ist das nun Realität, zudem lässt sich jeder Handgriff auf den Punkt genau steuern. Eine solche Präzision ist ohne Technik kaum zu erreichen“, erklärt Chefarzt Dr. Aziz die Vorteile der roboterassistierten Chirurgie.

Über den Bildschirm erhält der Operateur dabei eine maximale 3D-Ansicht des Körperinneren – und das bei nur minimalen Schnitten. „Wir operieren minimal-invasiv und erhalten uns trotzdem die volle Fingerfertigkeit einer offenen Operation. Das kombiniert das Beste aus beiden Welten“, fügt Sektionsleiter Dr. Amr Ahmed hinzu.

Doch nicht nur die Gesundheit der Patienten, sondern auch die des OP-Teams profitiert: Selbst mehrstündige Operationen lassen sich so in einer für den Operateur körperschonenden Haltung durchführen. Auch die OP-Pflegekräfte werden durch den zusätzlichen „Assistenten“ in Form des Roboters entlastet. Sie wechseln während der Operation die Instrumente an den Greifarmen des Roboters und unterstützen, indem sie die Zugänge mit speziellen Instrumenten offenhalten.

Artikel vom 03.07.2019
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