Ladenzeile bleibt dauerhaft erhalten

Nahversorgung in der Maximilian-Kolbe-Allee weiterhin gesichert

SPD-Stadträtin Bettina Messinger. Foto: oh

SPD-Stadträtin Bettina Messinger. Foto: oh

Neuperlach · Damit die Nahversorgung im Viertel gesichert wird, braucht es die Geschäfte – deshalb haben sich AnwohnerInnen und die SPD für deren Erhalt eingesetzt. Jetzt zeichnet sich ab: Das Gewerbe soll weitestgehend bleiben.

Die Nachbarschaft war alarmiert, die SPD protestierte: Als ein Investor vor einiger Zeit ankündigte, das Gebäude in der Maximilian-Kolbe-Allee aufzustocken und die Ladenzeile im Erdgeschoss in Wohnungen umzuwandeln, drohte sich die Nahversorgung in diesem Teil Neuperlachs drastisch zu verschlechtern. Der Stadtteil würde mit dem Verschwinden der kleinen Läden in der Fußgängerzone auch sein Dorfzentrum verlieren. Anwohnerinnen und Anwohner, die SPD-Fraktion im Rathaus und Oberbürgermeister Dieter Reiter setzten sich ein, das städtische Referat für Stadtplanung und Bauordnung ging auf den Investor zu.

Nun zeichnet sich ein Erfolg ab: In den Erdgeschosszonen sollen die Gewerbeflächen weitestgehend erhalten bleiben. Die bewährte Struktur in der Maximilian-Kolbe-Alle wäre damit gerettet. Das Planungsreferat bringt demnächst einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss in den Stadtrat ein. Die jetzigen Gewerbemieter können auch bleiben, das wurde der SPD-Stadträtin Bettina Messinger vom Investor versichert.

„Ich will eine Stadt der kurzen Wege, die überflüssige Fahrten verhindert, eine fußläufig erreichbare Nahversorgung und auch kleinere Quartierszentren mit hoher Aufenthaltsqualität. Genau diese Strukturen gibt es dort, wir müssen sie unbedingt erhalten. Die kleinen Läden in der Maximilian-Kolbe-Allee braucht es nicht nur zum Einkaufen, sie sind auch ein Dorfzentrum in Neuperlach-Süd. Wir wollen keine reinen Wohn- oder Schlafstätten, sondern urbane Lebensqualität. Die dringend benötigten zusätzlichen Wohnungen in München erfordern insgesamt nicht weniger, sondern mehr nfrastruktur“, so Bettina Messinger.

In einem Brief an den Oberbürgermeister baten rund 4.000 Bürgerinnen und Bürger „inständig um Unterstützung, dass die kleinen Läden und somit die Infrastruktur des Stadtteils erhalten bleiben“. Die Unterschriften wurden Anfang April an die örtliche Stadträtin Bettina Messinger übergeben, die sie auftragsgemäß an Oberbürgermeister Dieter Reiter überreichte. Bereits am 26. März hatte die SPD-Stadtratsfraktion offiziell beantragt, dass die bisherige Ladenzeile erhalten bleibt.

Das Beispiel der Ladenzeile in Neuperlach-Süd zeigt einmal mehr, dass Kommunen endlich ein wirksames Instrument zum Milieuschutz auch für Gewerbeflächen brauchen, um in einer Art Erhaltungssatzung urbane Strukturen, Nahversorgung und Kleingewerbe vor Verdrängung zu schützen. Nach dem gültigen Bebauungsplan 57ci von 1984 ist in diesem Bereich ein Allgemeines Wohngebiet festgesetzt, in dem sowohl Wohnungen als auch kleinere Gewerbeeinheiten zulässig sind. Dabei war der Bauherr formal frei, welche der zulässigen Nutzungen er wählt. Konkrete Nutzungen mit geschossweisen Festsetzungen wie heute üblich, wurden seinerzeit nirgends festgeschrieben.

Artikel vom 02.07.2019
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