BA lehnt aus Rücksicht auf Anwohner Anfrage für Konzertereignis ab

Kein "Fest der Kulturen"

Harlaching/Giesing · Es soll kein „Fest der Kulturen“ im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße geben. Dafür zumindest hat sich vor Wochenfrist der örtliche Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching mit einer Mehrheit von 11:7 Stimmen ausgesprochen.

Der vorberatende Unterausschuss für Kultur und Veranstaltungen des Stadtteilgremiums hatte noch im Vorfeld mehrheitlich und unter Auflagen für die Veranstaltung gestimmt. Die endgültige Entscheidung für das 2020 geplante Festival aus der Feder des Vereins „Real München“ fällt aber seitens der Stadt.

Aus Mehrheitssicht des BA gibt es indes gute Gründe für eine Absage. Denn die Veranstaltung hätte eines der ohnehin am stärksten bespielten Stadien Deutschlands und damit auch die Anwohner um die Spielstätte herum noch mehr belastet. Dort, wo mit den Drittligisten des TSV 1860 und der „kleinen“ Bayern ab kommender Saison mit dem Regionalliga-Aufsteiger Türkgücü-Ataspor seine Heimspiele austragen wird und bereits viele weitere Sport-Events eingeplant sind, soll aus Mehrheitssicht des BA nicht noch mehr Neues hinzukommen. Noch zuletzt hatten die Vertreter von „Real München“, die bislang vor allem durch das erfolgreiche „OIs Giasing“-Festival bekannt wurden, den Unterausschuss überzeugt.

Doch im BA ergab sich ein überwiegend negatives Bild. „Überspielt“ sei das Stadion bereits heute, bemerkte Peter Ödinger (CSU). Auch das Argument der Minderheit aus Befürwortern, die mit der Einmaligkeit des Ereignisses und seinem Termin in der Fußball freien Sommerpause argumentierten, verfing bei der Mehrheit nicht. „Es ist ja gerade gut, wenn dann einmal im Stadion und darum herum Ruhe ist“. Noch mehr Aktionen im Stadion seien den Anwohnern kaum zuzumuten, fasste BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) das Mehrheits-Meinungsbild zusammen.

Weiteres Argument der Gegner: Es werde im Fall eins Votums pro „Fest der Kulturen“ wohl nicht bei diesem einen Musik- und Kulturevent bleiben. „Dann werden auch andere kommen und hier auftreten wollen“, lautete der Tenor. Brar Braren (Grüne) hatte sich für das Ereignis stark gemacht. Zumal die Anwohner nach Auflage des Unterausschusses rechtzeitig auf das Ereignis hingewiesen werden müssten und auch Frei-Eintrittskarten erhalten sollten. Durchsetzen konnte sich Braren im eigenen Gremium damit nicht. Am Ende wird das Referat für Bildung und Sport (RBS) entscheiden. Doch eine Ablehnung dort gilt nicht nur aufgrund des Negativvotums im BA als wahrscheinlich.

Auch die Schonung des in der Saison von vielen Teams ramponierten Fußballrasens war der Stadtbehörde bislang unverrückbares Sommergebot. Verschiedenste Konzert- und Kulturveranstaltungen waren in der Vergangenheit von Stadtseite nicht zuletzt deshalb abgelehnt worden. RedH

Artikel vom 01.07.2019
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