Autofrei & kostenloser ÖPNV

Ideensammlung für einen Aktionstag aus dem BA

So könnte es aussehen am autofreien Sonntag - hier allerdings am ebenfalls sonst überfrequentierten Schnittpunkt Candidplatz. Foto: ReDHar -Archiv

So könnte es aussehen am autofreien Sonntag - hier allerdings am ebenfalls sonst überfrequentierten Schnittpunkt Candidplatz. Foto: ReDHar -Archiv

Harlaching/Untergiesing · Der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching wurde in seiner jüngsten Sitzung am letzten Dienstag „übergriffig“ – zumindest beim Blick auf die eigene räumliche Zuständigkeit.

Aus einem SPD-Antrag und einer Aufforderung an die Stadt, diese möge eine Konzeptstudie für einen „autofreien Sonntag“ während der Schulferienzeit entwerfen, entsprang eine fast skurril anmutende, kontrovers und nicht immer sachlich geführte Diskussion. Zumal der räumliche Fokus der SPD explizit auf Altstadtring und Innenstadt gerichtet war – quasi exterritoriales Gebiet für die Giesinger und Harlachinger.

Das hielt die örtlichen Sozialdemokraten nicht davon ab, den Autofreien Sonntag als einen Tag zu fordern, „an dem das Zirkulieren des motorisierten Verkehrs eingeschränkt wird“. Gar entsprechende Beispiele aus Paris oder Düsseldorf wurden genannt. „Mit ihrer Verkehrspolitik macht die SPD die Stadt doch erst kaputt“, schimpfte Ferdinand Brinkmöller (CSU). „Nach dem Motto, die bösen Autos raus“ wolle man nun auch Krankenhaus- oder andere Besuche am Sonntag ausbremsen. „Wenn die sonst verstopften Münchner Straßen mal frei befahrbar wären.“ Andere machten Sachvorschläge. Melly Kieweg (Grüne) forderte einen entsprechenden neuen Hinweispunkt an Autos. Diese sollten darauf verweisen, dass Einzelfahrer andere mitnähmen. „Das macht mehr Sinn als ein autofreier Sonntag“, befand sie. Andreas Babor (CSU) sah den autofreien Sonntag als „völlig falsches Signal und SPD-Humbug“. Stattdessen gelte es, „endlich das ÖPNV-Angebot in der Stadt deutlich attraktiver zu gestalten“. Babor sprach sich für einen „kostenfreien ÖPNV-Sonntag“ als Alternative zum ausgebremsten KfZ aus. Brar Braren (Grüne) warnte schließlich vor einem Denk-Tabu in Richtung autofreiem Sonntag. „Wäre doch gut“, fand er. Dann ließe sich der Straßenraum wenigstens für einen Tag öffnen für spielende und dort malende Kinder sowie „andere kulturelle Nutzungen“ und Radler. Peter Ödinger hatte wiederum genau die Zweiradpedalisten im Blick. Oft seien auch die Radler das Verkehrsproblem. „Für bessere Radfahrwege genügt zudem kein autofreier Sonntag“. Am Ende ging der Daumen im Gremium aber für beide Vorstöße nach oben.

Für ihre Konzeptstudie zum autofreien Sonntag bekam die SPD eine Mehrheit. CSU-Mann Babors Vorstoß für kostenfreien ÖPNV an besagtem Sonntag nickte das Gremium gar einstimmig ab. RedH

Artikel vom 25.06.2019
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