Absagen wegen AfD-Beteiligung

Eichenried · Podiumsdiskussion wird zum Bürgerforum am 4. Juli

Eichenried · Bertram Böhm ist Rechtsanwalt und Bundesvorstand von „Mehr Demokratie e.V.. Rainer Forster Kreisvorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung. Beide streiten mit ihren Organisationen für Mitbestimmung, Transparenz und eine anständige politische Debattenkultur, die derzeit arg strapaziert wird, auch wegen der AfD.

Einen negativer Höhepunkt wurde am Rande einer AfD-Veranstaltung zur EU-Wahl in Eichenried erreicht. Grund war der Auftritt von Alexander Gauland im Stanglwirt, der von ca. 200 Demonstranten lautstark begleitet wurde. Ganz offensichtlich kam es zu kleineren Rangeleien und wüsten Beschimpfungen. Beide Seiten standen sich unversöhnlich gegenüber. Mit etwas zeitlichem Abstand griffen Böhm und Forster die Forderung vieler unbeteiligter Anwohner und Passanten auf, dass die sich doch mal gemeinsam an einen Tisch setzen und die vermeintlich besseren Argumente austauschen sollen. Eine Diskussionsrunde mit den Organisatorinnen der Demo, also mit der Grünen-Chefin Helga Stieglmeier, Petra Bauernfeind (Freie Wähler) und Ulla Dieckmann von der SPD. Auch Pamela Kruppa, die als Bürgermeisterin von Moosinning die Demonstranten für ihr Engagement dankte, wurde eingeladen. Sie alle hätten unter der Leitung von Böhm und Forster mit dem Organisator der AfD-Veranstaltung Wolfgang Kellermann ins Gericht gehen können. Sowohl die Demonstrantinnen Stieglmeier, Bauernfeind und Dieckmann, wie auch die CSU-Bürgermeisterin Kruppa sagten ihre aktive Teilnahme an der Diskussionsrunde ab. Alles wegen Wolfgang Kellermann. Der Organisator der Gauland-Veranstaltung und AfD-Kreisvorsitzende sagte seinerseits postwendend zu. In der schriftlichen Rückmeldung brachte er seine Freunde zum Ausdruck sich „endlich mit politisch Andersdenkenden auf einer sachlichen Ebene begegnen zu können.“

Dass die Vertreterinnen von SPD, Grüne, Freis Wähler und CSU geschlossen absagen, ist für Böhm und Forster eine Enttäschung. Die beiden Veranstalter haben jetzt kurzfristig das Konzept verändert. Nicht mehr die Politiker sind gefragt, sondern die Bürgerinnen und Bürger. Am Donnerstag, 4 Juli, ab 19.30 Uhr diskutieren Böhm und Forster mit den anwesenden Gästen über den richtigen Umgang mit extremen politischen Ansichten. Eine Herausforderung für jeden von uns, nicht nur für Christen.

Artikel vom 21.06.2019
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