Große Bilder

Erdinger Moos · Fotograf Dietmar Plath stellt am Flughafen aus

Freude über eine gelungene Ausstellung: Michael Kerkloh, Hartmut Mehdorn und Dietmar Plath kennen sich schon lange. Foto: kw

Freude über eine gelungene Ausstellung: Michael Kerkloh, Hartmut Mehdorn und Dietmar Plath kennen sich schon lange. Foto: kw

Erdinger Moos/Hallbergmoos · Dietmar Plath, einer der führenden Fotografen, wenn es um das Thema „Flugzeuge“ geht, macht sich etwas rar, was Ausstellungen angeht. Noch bis zum Oktober können Gäste am Besucherpark des Flughafens im Erdinger Moos, die mit der S-Bahn anreisen, erleben, warum das eigentlich bedauerlich ist und warum sie großes Glück haben.

Einige der besten seine großartigen Fotografien, entstanden auf 500 Flughäfen in 130 Ländern, wirken in der großen Aufmachung, wie sie bei der Freiluftausstellung entlang des Fußweges vom Besucherpark zum gleichnamigen S-Bahn-Haltepunkts realisiert worden ist, deutlich imposanter als in den 30 Bildbänden, die er bisher in einem Münchner Fachverlag veröffentlicht hat. Fünf weitere Bildbände, verriet er der Redaktion auf Nachfrage, sind in Arbeit.

Zum Jahresende erscheint die Biografie des Fotografen. Diese verspricht spannend zu werden, das wurde schon bei der Laudatio zur Vernissage vor wenigen Tagen am Flughafen deutlich. Laudator war Hartmut Mehdorn, schließlich war Mehdorn über mehrere Jahre der Chef des Fotografen, der als Leiter der Abteilung Unternehmenskommunikation bei Airbus durchaus einen erheblichen Teil der Geschichte des Unternehmens miterlebt hat. 50 Jahre gibt es dieses Unternehmen jetzt schon. Das war der Anlass für die jetzt eröffnete Ausstellung.Vor 50 Jahren wurde jener Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich geschlossen, an dessen Ende zunächst der erste Airbus gebaut wurde: der Airbus A 300, der Urvater der großen Flugzeugfamilie, mit der heute rund 60 Prozent aller Starts und Landungen am Münchner Flughafen erfolgen.

Es war Michael Kerkloh, Chef der Flughafengesellschaft, der diese Zahl in seiner Begrüßung nannte. Ihm ist die Ausstellung nicht allein wegen des Themas wichtig. Auch der Standort der großformatigen Fotos im Erdinger Moos liegt ihm am Herzen. Aus seiner Sicht hat der Flughafen als Ausflugsziel eine zunehmende Bedeutung, eben nicht nur für jene, die den Flughafen als Portal für weite Reisen nutzen, sondern ganz besonders auch für die Menschen, die in der Region leben. Der Flughafen ist zwar kein Freizeitpark, trägt aber mittlerweile auch zum Freizeitwert zwischen Erding, Freising und München bei. Die Fotos sind alles andere als Massenware. Dietmar Plath beweist es: Kunst kommt von "Können" - und zu einem großen Teil auch von "Wollen".

Der gewaltige Einsatz, den der Fotograf zeigen musste, um zu seinen ungewöhnlichen Bildern zu kommen, wurde bei dieser Vernissage deutlich: So gab es mehrere Bilder, die nur entstehen konnten, weil der Fotograf in der weit geöffneten Heckklappe einer Transall-Transportmaschine mit Gurten gesichert stand, während der Pilot der deutschen Luftwaffe seine Maschine den Wünschen des Fotografen entsprechend steuerte. Das Ergebnis sind spektakuläre Bilder aus selten verwirklichten Perspektiven. Acht Jahre hat der Fotograf bisher auf Reisen verbracht, immer auf der Suche nach dem richtigen Blickwinkel, dem richtigen Licht, dem richtigen Hintergrund, der packenden Perspektive.

Der Fotograf ist ein Jäger. Die Ausstellung ist, wenn man es so will, die Trophäensammlung eines Mannes, der noch gar nicht daran denkt, in Rente zu gehen, auch mit 64 Jahren noch nicht. Dass das so ist, freute die anwesenden Gäste der Vernissage, zu der auch der Lektor des Verlages gekommen ist, bei dem seine Bildbände erschienen sind. Dabei hat Dietmar Plath das Fotografenhandwerk nie als Ausbildungsberuf gelernt. Er ist Autodidakt, wie er den Gästen verriet. Aber er hat ganz einfach einen Blick fürs Motiv, und diesen Blick teilt er jetzt mit Ausstellungsbesuchern. kw

Wie gelingt einem Fotografen ein solches Foto? Dietmar Plath hat dafür in seiner langen Karriere keine Mühen und kaum ein Risiko gescheut. Herausgekommen sind authentische Fotos, wie es sie kein zweites Mal gibt.

Artikel vom 17.05.2019
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