„... Ein Künstler mit der Wucht eines Orkans, eine Rundfunkstimme, die sich ins Ohr und ins Herz gräbt, ein vielseitiger Rezitator, sanft und dröhnend, ein Kabarettist mit enormer Bandbreite, der als Herzkasperl die Wahrheit sagt und die Schädeldecken aufritzt, ein Theatermann mit Herzblut als Schauspielschuldirektor ebenso wie als Regisseur oder süchtig machender Schauspieler“: So treffend beschreibt Eva Demmelhuber ihn ihrem Buch „Herzkasperls Biograffl“ den unvergessenen Jörg Hube.
Am 19. Juni jährt sich sein Todestag zum 10. Mal, das war für Veranstalter Tristan Berger und Beppi Bachmaier, dem Wirt des Fraunhofers, Anlass genug, sich zusammenzutun - in Beppi Bachmaiers kleinem Hinterhoftheater hatte Jörg seine ersten Auftritte als Herzkasperl, viele Jahre wohnte er direkt über der urigen bayerischen Wirtschaft in der Fraunhoferstraße 9.
Herausgekommen ist eine fünfwöchige Veranstaltungsreihe (14. Juni bis 21. Juli) mit vielen Weggefährten Jörg Hubes: Georg Ringsgwandl, Wolfgang Nöth, Monika Baumgartner, Gerhard Polt, die Well-Brüder, Hans Well, Christian Lerch, Falckenberg-Schüler wie Tim Bergmann, Anna Schudt, Stefan Wilkening und viele anderen. Das Programm ist vielfältig: In Lesungen, mit Musik, bei Gesprächsrunden, in Filmen im Werkstattkino, mit einer Photoausstellung und einem „Lauschabend“, der nur der Stimme von Jörg „The Voice“ Hube gehört, wird an einen Künstler erinnert, von dem Georg Ringsgwandl sagt: „Wir hatten so ein Glück, daß es ihn nach Bayern gespült hat. Wenn er nicht in Bayern aufgewachsen wäre, er hätte ohne Weiteres zu den Größen Hollywoods gehören können“.
Die Monacensia im Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23 verwahrt den künstlerischen Nachlass von Jörg Hube, den sie 2009 als Schenkung der Erben erhalten hat. Anlässlich des 10. Todestags widmet die Monacensia dem unangepassten und unkonventionellen Künstler im Juli einen eigenen Abend: am Mittwoch, 10. Juli, 19 Uhr, liest Robert Joseph Bartl in "Kasperl, Tod und Theaterlust. Erinnerung an Jörg Hube" Texte von Franz Graf Pocci und erzählt aus seinen Erlebnissen mit Jörg Hube. Der Eintritt ist frei, Anmeldung unter monacensia.programm.de
Von 2001 bis zu seinem Tod war er mit Robert Joseph Bartl bei Dieter Dorn am Residenztheater engagiert, sie traten in etwa 400 gemeinsamen Vorstellungen auf.