Über 4000 Unterschriften für den Erhalt einer Ladenzeile

Neuperlach · Wohnungen statt Ladenzeile

Die Ladenzeile an Maximilian-Kolbe-Allee könnte umfangreichen Wohnbau-Plänen zum Opfer fallen. Foto: RedN

Die Ladenzeile an Maximilian-Kolbe-Allee könnte umfangreichen Wohnbau-Plänen zum Opfer fallen. Foto: RedN

Neuperlach · Die Stadt wächst und verdichtet sich, da ist für die immer mehr Bewohner auch eine umfangreiche Nahversorgung vor Ort dringend geboten. Doch im Süden Neuperlachs deutet sich derzeit ein massives Ladensterben an.

Wie von uns berichtet, sollen viele Gewerbeflächen entlang der heutigen Ladenzeile an der Maximilian-Kolbe-Allee 8-14 demnächst in Wohnungen umgewidmet werden. Jene, die dort im Einzugsbereich bereits leben, laufen jetzt allerdings Sturm gegen diese Tendenzen. Bester Ausweis der wachsenden Unzufriedenheit ist eine Unterschriftensammlung zum Erhalt der Ladengeschäfte, auf der sich mittlerweile über 4000 Bürgerinnen und Bürger eingetragen haben.

Die Zeit drängt wohl. Denn bereits seit Anfang des Jahres erhalten immer mehr Ladeninhaber vor Ort ihre Kündigungen. Nicht nur, dass im bereits vorhandenen Raum Wohnungen entstehen sollen. Der Eigentümer der Flächen hat auch beantragt, den heute dreigeschoßigen Bau um zwei weitere Stockwerke auszuweiten und somit 38 zusätzliche Wohnungen zu schaffen. Insgesamt stünden dann vor Ort knapp 60 neue Wohnungen zur Verfügung.

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hatten zuletzt auch im zuständigen Unterausschuss des örtlichen Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach ihre Unzufriedenheit mit den Planungen kundgetan. Die Nachteilung einer derartigen Wandlung vor Ort liegen für die Anwohner und Ladenbetreiber auf der Hand. Nicht nur die „Struktur im Viertel werde nachteilig verändert“, berichtete Unterausschuss-Vorsitzender Wolfgang Thalmeir (CSU) im BA von den Nöten. Vor allem werde sich die Nahversorgungssituation in Neuperlachs Süden weiter verschlechtern. Zudem seien die Kündigungen für viele Ladenbetreiber „Existenz gefährdend“. Auch befürchten Bürger, dass ähnlich wie in anderen Stadtquartieren im Zuge dieser Maßnahme Miet- in Eigentumswohnungen umgewandelt werden sollen.

Die Bürger forderten deshalb den BA auf, mit Nachdruck darauf zu pochen, die gewachsenen Ladenstrukturen vor Ort zu erhalten. Im Bezirksausschuss nimmt man die Nöte der Bürger ernst. Mit der städtischen Lokalbaukommission (LBK) ist der BA bereits in Kommunikation getreten. Auch nach dem Wunsch der Stadtbehörde sollen gerade die erdgeschoßigen, gut frequentierten Ladengeschäfte und Gewerbebereiche vor Ort möglichst erhalten werden. Zudem hatte bereits der zuständige Unterausschuss gerügt, bei den Planungen des Eigentümers seien derzeit noch diverse Fragen zu klären und damit sei auch das Bauvorhaben längst noch nicht genehmigungsfähig.

Im BA wurden das Fehlen ausreichender Rettungswege die Traglasten der örtlichen Tiefgarage für Rettungs- und Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und die vorgesehenen Außenaufzüge auf öffentlichem Grund als offene Themen genannt. Auch die geplante Aufstockung zum zwei Geschoße bereitet dem BA Kopfzerbrechen. Die mangelnde Lüftungssituation in den Treppenhäusern oder den aus Sicht vieler Lokalpolitiker nicht zu erfüllenden Stellplatzschlüssel nannte der BA in seiner ausführlichen Stellungnahme an die städtischen Behörden. Ebenso stellt sich der BA gegen eine mögliche Umwandlung der Wohnflächen von Miete auf Eigentum. Am Zug ist jetzt erst einmal die Stadt. RedN

Artikel vom 14.05.2019
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