Vorträge und Führungen im Jagd- und Fischereimuseum und Amerikahaus

Wie wild darf die Wildnis denn heute sein?

Mit der Gila Wilderness in New Mexico initiierte Aldo Leopold das weltweit erste of zielle, als Wildnis ausgewiesene Großschutzgebiet. Foto: VA

Mit der Gila Wilderness in New Mexico initiierte Aldo Leopold das weltweit erste of zielle, als Wildnis ausgewiesene Großschutzgebiet. Foto: VA

Altstadt · Am 15. Mai findet im Rahmen der Sonderausstellung „Die Entdeckung der Wildnis – Aldo Leopold und die Folgen“ (zu sehen bis 20. Juli) im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum, Neuhauser Straße 2, um 19 Uhr der Vortrag statt: „Wolf, Bär und Luchs in der Kulturlandschaft“ von Dr. Marko Heurich.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die darauffolgende Veranstaltung, am 16. Mai "Eine Philosophie der Wildnis“ findet im Amerikahaus statt.

Die Rückkehr von Wolf, Luchs und Bär in unsere Kulturlandschaft birgt jede Menge Konfliktstoff. Wie sollen wir mit den großen Beutegreifern umgehen? Einst galten sie als Inbegriff der Wildnis. Doch Wölfe, Bären und Luchse fühlen sich auch in der Kulturlandschaft sehr wohl und breiten sich aus in Mitteleuropa. Die anpassungsfähigen Tiere beunruhigen Landwirte, Jäger und Touristiker.

Verluste bei Haustieren und manchmal auch Verhaltensänderungen bei Wildtieren sorgen für Verdruss. Wie soll die Gesellschaft auf die Zuwanderung der große Beutegreifer reagieren, welche Chancen und ergeben sich? Wie lassen sich Konflikte zwischen Landschaftsnutzern und Raubtieren vermeiden? Der Referent Dr. Marco Heurich lehrt und forscht als außerordentlicher Professor am Lehrstuhl für Wildtier-Ökologie und Management in Freiburg und arbeitet als Wildtierökologe und Naturschutzbiologe im Nationalpark Bayerischer Wald. Als Herausgeber des neuerschienen Standartwerkes „Wolf, Bär und Luchs in der Kulturlandschaft“, wird er das Buch den Besuchern des Deutschen Jagd- und Fischereimuseum vorstellen und Fragen zu Verhalten, Verbreitung und Management der anpassungsfähigen Beutegreifer beantworten.

Mit der Landethik setzte Aldo Leopold ein Zeichen zum ökologischen Umdenken in Amerika. Doch wie tragfähig ist dieses Naturverständnis heute? Um dieses Thema dreht sich am 16. Mai, 19 Uhr, ein Vortrag mit Diskussion im Amerikahaus Barer Straße 2. Dr. Christina Pinsdorf spricht über "Eine Philosophie der Wildnis".

Ausstellungs-Führungen mit Till Meyer durch „Entdeckung der Wildnis - Aldo Leopold und die Folgen“ finden im Deutschen Jagd und Fischereimuseum statt am 15. Mai, 17 Uhr, und 16. Mai, 15.30 Uhr. Aldo Leopold war ein amerikanischer Forstwissenschaftler, Wildbiologe und Schriftsteller, der international als Pionier des ökologischen Denkens und einer der Gründer der modernen Naturschutzbewegung gilt. Auf seine Initiative wurde 1924 das weltweit erste staatlich geschützte Wildnisgebiet ausgewiesen, es entstand das "Nationale Wildnis Schutzsystem", auf dessen Grundlage 1994 die Internationale Schutzgebiets-Kategorie Wildnis geschaffen wurde.

Veranstaltungen und die Ausstellung beschäftigen sich mit Fragen zur Nutzung von Wildnisgebieten und dem Umgang mit dem Wilden in einer von Menschen dominierten Kulturlandschaft — egal ob in USA oder Deutschland. In Amerika entstehen immer mehr Wildnisgebiete. Erst am 12. März 2019 waren 37 neue Wildnisgebiete begründet worden. Derzeit gibt es in USA 803 staatliche Wildnisgebiete auf insgesamt gut 4,5 Prozent der Landesfläche.

Diese Gebiete gelten als ökologische Hotspots aber auch als Glanzlichter des Abenteuertourismus, inklusive der Freizeitjagd. In Deutschland sollen bundesweit 2 Prozent Wildnis unter Schutz gestellt werden.

Artikel vom 05.05.2019
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