Informationsveranstaltung am 29. April mit Landrat Niedergesäß

Umgehungsstraßen und der Ebersberger Forst

Landrat Robert Niedergesäß stellt sich der Diskussion mit den Naturschützern. Foto: Stefan Dohl

Landrat Robert Niedergesäß stellt sich der Diskussion mit den Naturschützern. Foto: Stefan Dohl

Vaterstetten · „Viele wollen derzeit dem Ebersberger Forst an den Kragen! Die Begehrlichkeiten reichen von im Bannwald beabsichtigen Umgehungsstraßen über Windräder bis hin zu Kiesgruben“, sagt Dr. Ludwig Seebauer, der Vorsitzende der BI-St2080 e.V. eines gemeinnützigen Natur- und Landschaftsschutzvereins im Landkreis Ebersberg.

Speziell die Problematik von Umgehungsstraßen durch das Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst ist Gegenstand einer Informationsveranstaltung am Montag, 29. April im Gasthaus „Purfinger Haberer“ in Purfing (Einlass: 18.00 Uhr, Beginn: 19.30 Uhr). Zu dieser lädt die BI-St2080 Schwaberwegen und Moos sowie der Bund Naturschutz -Ortgruppe Forstinning- ein. Neben Landrat Robert Niedergesäß werden Fachreferenten über zukunftsfähige Verkehrslösungen, Mobilität gerade im Münchner Osten sowie Zukunftsperspektiven des Landkreises Ebersberg informieren. Für Besucher der Veranstaltung besteht anschließend die Möglichkeit zu angeregter Diskussion unter sachkundiger Moderation.

Seit weit mehr als 50 Jahren konnten engagierte Bürger den Ebersberger Forst immer wieder aktiv in seinem uneingeschränkten Bestand beschützen und bewahren. Protonenbeschleuniger (CERN), Flughafen München und Autobahn A94 konnten sich gegen diese Widerstände nicht durchsetzen. Keines dieser Vorhaben wurde von Bürgern des Landkreises Ebersberg und Staatsregierung als bedeutsam und wichtig genug gesehen, einen Eingriff in den über Jahrhunderte gewachsenen und beschützten Ebersberger Forst zu wagen.

Jedoch würde die heutige Generation mit den jetzt im Bannwald diskutierten Bauvorhaben dieses einzigartige Naturjuwel, das grüne Herz, das schützenswerte Erbe des Landkreises Ebersberg unwiederbringlich zerstören. Mit der Genehmigung einer Umgehungstraße im Landschaftsschutzgebiet und Bannwald Ebersberger Forst, wäre der Präzedenzfall für eine Vielzahl anderer Bauvorhaben geschaffen. Dazu Dr. Seebauer: „Wir sägen an dem Ast, auf dem wir und - noch schlimmer - unsere Kinder und Enkel sitzen.

Daher: Wehret den Anfängen! Es ist doch bemerkenswert und ein sehr deutliches Zeichen, dass sich gerade jetzt bayernweit mehr als 1,8 Millionen Menschen hinter das Artenschutzvolksbegehren gestellt haben, geradeeben die Staatsregierung die Zustimmung zum Gesetzesentwurf des Volksbegehren gegeben hat, jede Woche deutschlandweit viele tausend Schüler und Jugendliche für Klimaschutz demonstrieren und allein im Landkreis Ebersberg mehr als 7.000 Landkreisbürger die Petition an den Landkreis Ebersberg ‚Hände weg vom Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst!‘ unterstützen“ (Der Kurier Ebersberg berichtete).

Wichtig ist der Ebersberger Forst als Naherholungsmöglichkeit, Klimaanlage, Feinstaubfilter und Trinkwasserspeicher für die ganze Region. Der Forst besteht seit über 200 Jahren in seiner jetzigen Größe und Form. Seit Jahrhunderten ist er unverändert gestaltendes Element der umliegenden Gemeinden und mit Abstand das größte zusammenhängende Waldgebiet der Region München und eines der größten in Deutschland. Er weist eine große Artenvielfalt sowie Anzahl an Biotopen und alten Bäumen auf.

Artikel vom 25.04.2019
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